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Raijintek EOS 360 RBW AiO-Kompaktwasserkühlung im Test – Günstiger, bunt und viel besser gekühlt geht kaum, nur etwas leiser | Schnäppchen-Check

Die letzte Generation der AiO schickt Raijintek nunmehr in den Orkus und beglückt den Schnäppchen-jagenden PC-Bastler mit der EOS 360 RBW, die es auch als 240er gibt und die eigentlich völlig ausreichen würde. Doch der Kunde hat scheinbar immer noch gern den Längsten, weshalb man auch von der Orcus mehr längere Modelle absetzen konnte. Ein Preis von von 89 Euro (bzw. 74 Euro der EOS 240) für eine vollbestückte 360er AiO mit aRGB-Leuchtkraft auf allen 3 Propellern und dem Kühlergehäuse sind eine Ansage. Preiswert oder einfach nur billig? Genau darum wird es heute gehen.

Natürlich ist der Radiator aus Aluminium, auch die Kanäle im Wärmetauscher, sonst würde man diesen Preispunkt nie und nimmer treffen können. Da wird es wie immer der Zusatz der Flüssigkeit richten müssen, auch wenn man einen Langzeitbetrieb von mehreren Jahren natürlich kritischer sehen muss, als bei einer offenen Voll-Kupfer-Lösung mit Nachfüllmöglichkeit. Aber solange man keinen Build für die Ewigkeit plant, ist die EOS 360 RBW damit auch nicht schlechter oder besser als der ganze Rest dieser Produkte.

Wichtige Vorbemerkung

Zur Testmethodik und dem Messaufbau im Detail komme ich gleich noch auf Seite 2, muss aber eingangs doch noch eine kleine Vorbemerkung voranstellen. Dieser und auch die weiteren Tests werden so praxisnah wie möglich gestaltet, wozu auch die Selbstverständlichkeit gehört, diesen AiO-Kühler mit exakt gestaffelten Lasten (anstelle irgendwelcher fixen Taktraten oder Lüfterdrehzahlen) und für das jeweilge System optimierten Lüfter-Kurven sowohl auf einem Intel-Enthusiasten-System mit sehr hoher Verlustleistung und eher niedriger Wärmestromdichte, als auch einem aktuellen Ryzen-9-System mit extrem hoher Wärmestromdichte und thermischer Limitierung zu testen.

Man benötigt einfach beide Systeme, um später wirklich objektiv urteilen zu können. Das betrifft vor allem die Beurteilung der Cold-Plate. Je höher die Wärmestromdichte, umso wichtiger sind natürlich erst einmal die direkt vom Wasser gekühlten Bereiche, um die Abwärme möglichst schnell vom Heatsink abzuführen. Diese Performance dann beizubehalten, wenn es um den Wärmeaustausch am Radiator geht, ist die logische Folgeaufgabe, die bei dem Intel-System deutlich weniger Probleme bereitet. Das AMD-System erzeugt nämlich sehr asymmetrische Lasten, die auch die Kühler sehr unterschiedlich fordern. Ich vergleiche die Raijintek EOS 360 in diesem Review mit dem NH-U12A als Luftkühler und der Alphacool Eisbär 360 als Kompaktwasserkühlung (beides mit Serienlüftern).

Lieferumfang und Aufbau der EOS 360

Der erste und zweite Blick verraten es ziemlich schnell:  Raijintek hat diesmal für die EOS den Supplier komplett gewechselt. Über die Hintergründe wird sicher irgendwann auch einmal zu sprechen sein, aber der aufmerksame Leser wird garantiert schon festgestellt haben, dass die Orcus-Clone von Enermax und Cougar nicht wirklich das sind, was man sich als Firma von seinem Produzenten wünscht. Uneheliche Kinder und Leihmutter-Geburten gehören zwar in die Klatschpresse, aber nicht ins eigene Warenregal.

Man erhält die Einheit aus Radiator und Pumpe mit den beiden fest angeschlossen Schläuchen und etwas über 40 cm real verwertbarer Schlauchlänge samt des CPU-Kühlers, die mit 975 Gramm zusammen fast ein Kilogramm auf die Waage bringen (ohne Lüfter). Die drei PWM-geregelten Lüfter mit aRGB und hydraulischem Lager laufen bei ca. 600 U/min sauber an, entfalten aber erst oberhalb von 800 U/min einen verwertbaren Durchsatz. Die Maximaldrehzahl von 1800 U/min wird man eher nicht benötigen, aber etwas Reserve durch ein hohes Drehzahlband kann ja nie schaden.

Man bekommt Mounting-Kits für alle aktuell gängigen Sockel und auch viele ältere Systeme. Allerdings ist nur das System für den Sockel 2066 (2011) wirklich stressfrei. Der Supplier setzt nicht auf AMDs solide Backplate, sondern nutzt eine eigene Kunststoff-Lösung, die man erst einmal mit eigenen Schrauben am Motherboard befestigen muss. Mit etwas Nachdenken hätte man sich dies locker sparen können, aber halten wird auch diese Lösung natürlich. Der CPU-Kühler selbst beinhaltet keine Pumpe, denn die sitzt im Radiator und wird direkt und ungeregelt per SATA-Spannungsversorgungsanschluss mit 12 Volt versorgt. Damit vermeidet man auch die üblichen Asetek-Patent-Trollereien.

Die Coldplate aus Kupfer ist für eine AiO recht groß ausgefallen und verzichtet auch auf eine Vernickelung. Dafür gibt es im Kühlerdeckel eine schöne aRGB-Illumination frei aufs Haus. Angeschlossen wird das bunte Leuchtgemüse über proprietäre 4-Pin-Stecker und Buchsen, die sich von Lüfter zu zu Lüfter und Lüfter zu Pumpe kaskadieren lassen. Der letzte freie Stecker gehört dann aufs Motherboard, wobei der 4-Pin auch auf den 5V-RGB mit den Preci-Dips passt. Man muss nur auf die Richtige Polung achten! Die Brackets für den jeweiligen Sockel schraubt man einfach mit 4 kurzen Schrauben ins Kühlergehäuse.

  

Der Radiator besteht komplett aus Aluminium und bietet insgesamt jeweils 6 Umlaufkanäle in jede Richtung, was in der Summe dann 12 ergibt. Der Supplier verzichtet (leider) auf kleine Sicherungsbleche unter der Gewinde-Öffnungen für die Verschraubung der Lüfter oder am Gehäuse. Man legt den Lüftern jeweils 4 passende Schrauben samt Unterlegscheibe bei, sowie 4 Gehäuseschrauben. Hier sollte man man mangels Stoppern wirklich nur das verwenden, was der Hersteller selbst anbietet, weil zu lange Schrauben in die Lamellen spießen können. Zumindest befindet sich unterhalb der Gewindeöffnungen kein Kanal, so dass man außer zerdrückten Lamellen keine weiteren Schäden hervorrufen kann.

Hier noch einmal die technischen Daten von der AiO-Kühlung und den Lüftern im Überblick:

Die genauen Beschreibungen und Marketing-Hinweise habe ich Euch noch einmal als PDF zusammengefasst:

RAIJINTEK EOS 360 RBW introduction saleskit 20190919

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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