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Radeon RX Vega 56 – AMDs 5 Jahre alter „Fail“ mit Treiber-Hack für SAM (rBAR) auch im Jahr 2023 noch brauchbar?

Benchmarks

Kommen wir nun zu den Benchmarks. Ich habe mir eine Auswahl aus 10 beliebten Spielen der letzten Jahre herausgepickt, die von alten Dauerbrennern wie CS:GO bis hin zu aktuellen Hardwarefressern wie Forspoken (aka ForsBRoken) reicht. Getestet wurde mit dem auf der vorherigen Seite aufgeführten Testsystem und einem 1440p Monitor. Radeon Software 23.2.1 mit SAM-Hack, Windows 10 und die getesteten Spiele waren jeweils in der aktuellen Version installiert. Als Referenz habe ich mit der Radeon RX 6600 zusätzlich noch eine aktuelle Einsteigerkarte (Preispunkt ca. 269€) durch den kleinen Parcours gescheucht.

 

In 1080p und „ausgewogenen“ Details lässt sich Warzone 2.0 absolut flüssig und problemlos mit der Vega spielen. In 1440p kommt es zu gelegentlichen kleinen Rucklern, die spielentscheidend sein können. Beim Versuch die RX 6600 zu testen kam ich dreimal erst gar nicht zum gewählten Punkt auf der Karte und wurde dann zweimal hintereinander abgeschossen, als ich es endlich geschafft habe. Daher keine Referenz.

 

Natürlich stellt so ein alter Schinken für die Vega kein Problem dar. Erstaunlich: Im DX9 Dino setzt sie sich vor allem in 1080p deutlich von der wesentlich jüngeren RX 6600 ab.

 

In ForsBRoken merkt man das Alter der Karte definitiv. Nun ist das Spiel halt auch wirklich miserabel optimiert und mit allen sub-800€ GPUs fast nur mit FSR/DLSS flüssig spielbar, aber in 1080p mit FSR spielen ist schon echt etwas für Hartgesottene. Das Spiel läuft in 1080p zwar akzeptabel, es kommt aber vor allem bei Feuereffekten öfter zu kleinen Rucklern. Geht, aber eher meh.

 

Fortnite hat durch das Update auf die Unreal Engine 5 deutlich an Hardware-Hunger zugelegt. Mit den schicken Beleuchtungseffekten geht da auch aktuellen Mittelklassekarten schnell die Puste aus, weshalb ich mich für das Medium Preset entschieden habe, bei denen die modernen Effekte zurückgeschraubt oder gänzlich deaktiviert wurden. Weil ich den durch Upscaling verursachten unscharfen Matsch nicht sehr schätze, habe ich die Auflösungsskalierung manuell auf 100% gesetzt. Selbst ohne „Potato-Settings“ (Performance Mode) könnte man die Vega hier noch für kompetitives Zocken in Erwägung ziehen.

 

God of War sieht auch auf dem „Original“ Preset noch sehr gut aus und läuft in 1080p butterweich auf der Vega. Mit dem (recht gut umgesetzten) FSR 2.0 ließe sich das Spiel mit leichten Abstrichen auch in 1440p noch gut spielen.

 

Ein absoluter Evergreen und weder in 1080p noch in 1440p eine große Herausforderung. Was AMD hier aber schon immer das Genick bricht ist MSAA, insbesondere in Verbindung mit hohen Gras Details. Lässt man MSAA aus, läuft das Spiel absolut traumhaft.

 

Zum Release noch mit starken Performanceproblemen, läuft Horizon Zero Dawn mittlerweile richtig gut und kann auf niedrigeren Einstellungen auch von schwächerer Hardware noch erfreulich flüssig dargestellt werden. In 1440p fällt die Bildrate öfter unter die 60er Marke und wirkt dann meiner Meinung nach etwas zäh. FSR kann man sich in diesem Titel nicht abgucken, ohne Tränen in den Augen zu bekommen, von daher ist hier 1080p die Auflösung der Wahl.

 

In dem Game wird, wie schon beim Vorgänger „Heat“ das gesamte System ziemlich auf die Probe gestellt. Ich weiß nicht, ob die Engine für dieses Setting nicht geeignet ist, oder irgendwelche Effekte das System allgemein stark auslasten, aber eine wirklich hohe Framerate will da irgendwie nie so richtig zustande kommen. Weil ich dieses Spiel ganz am Ende meines Liste abgearbeitet hatte und mir die Zeit ausging, hatte ich nur im Preset „hoch“ getestet. Da hatte es aber selbst mit den trügerisch hohen 83+ FPS der RX 6600 in 1080p irgendwie unrund angefühlt.

 

Red Dead lief schon immer sehr gut auf Vega Karten. Zum Release hatte ich mit meiner alten Vega 64 sogar die Bildraten der mächtigen 1080 ti eines Kumpels erreicht, ein absoluter Sonderfall. In 1080p läuft das Spiel Butterweich. Wie man an den sehr konsistenten P1 Werten sieht, läuft das Spiel auch in 1440p sehr gleichmäßig, wobei mich persönlich diese Borderline-60-FPS-Erfahrung mittlerweile nicht mehr so richtig glücklich macht.

 

Auch wenn Laras Kurven in Shadow of the Tomb Raider mittlerweile schon etwas älter sind, sind sie auch in 2023 noch ganz hübsch anzusehen. Mit leichten Abstrichen lässt sich dieser Titel auch in 1440p noch gut spielen und notfalls ließen sich ja auch noch ein paar Details reduzieren.

 

Synthetische Benchmarks

Auf vielfachen Wunsch habe ich noch kurz Time Spy, Fire Strike und Superposition getestet

 

 

Kommentar

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Y
YoWoo

Mitglied

41 Kommentare 21 Likes

"Und um mal etwas zu Spoilern: Man kann noch Fails von ganz anderem Kaliber auf die Käufer loslassen…"

AMD Ryzen 7000X3D oder nächste Nvidia Karte, uhhh, spannend.

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Igor Wallossek

1

10,179 Kommentare 18,761 Likes

Ich hab nichts gesagt *duckundwech* :D

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RX480

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1,866 Kommentare 854 Likes

Die RX56-Pulse war schon ein feines Kärtchen und teilweise echt preiswert zu bekommen.(<250€)
Danke für das Review!

bzgl.
OverDrivN-Tool hab ich mal eine Anmerkung:
Das sind leider die komischen Settings ala Dargo vom 3dC, ... mit 2mV-Steps haben einige Taktdomänen die gleichen eff.Volts!?
Der Kollege hatte damals keinen Plan von der Volttable.

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Im PCGH-Thread Post#2 mal einige Bsp. , weil komischerweise einige Modelle net so einfach zu händeln gingen wie die Pulse.

Der Thread ist schon sehr alt, so das einige User noch auf das LC-Bios flashen konnten, was später ab Treiber XYZ net mehr ging !!!
(AMD hat schon manchmal komische Anwandlungen, um die Tweaker auszubremsen)

Zusätzlich könnte man entweder das 64er-Bios für mehr HBM-Takt nehmen oder per MemoryTweaker
das tRFC hochnehmen, um den HBM-Takt zu erhöhen.
Die tREF sollte je nach HBM-Hersteller auch deutlich höher laufen können, bringt 1-2%, hatte damals Rumpelson bei PCGH+CB gepostet.
(ging mehr oder weniger gut bei meinen beiden RX56 im Cf, leider keine einheitliche Qualität = brauchten separate Settings)

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Die P5-Volt der GPU sollten = P3-Volt vom HBM sein.(im Bsp. hatte ich 893mV)
OverDrivN-Tool war damals die einzige Möglichkeit die P2-Volt vom HBM zu senken, damit Das sauber ging.
--> Dadurch war dann auch tieferes UVen insgesamt möglich.

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D
Dezor

Veteran

492 Kommentare 215 Likes

Meine Red Dragon läuft und säuft auch noch wie am ersten Tag (jedenfalls tat sie das vor 9 Monaten noch, als ich meinen Desktop das letzte mal an hatte).

So richtig tief in die Materie wollte ich damals nicht einsteigen, aber ein um 30 % verringertes Powertarget sparte immerhin 50 W ein und kostete nur rund 10 % FPS - und machte die Karte flüsterleise. Insbesondere drehte der Lüfter dann nicht mehr spontan auf Maximaldrehzahl auf um direkt wieder herunterzufahren.

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Not_A_Nerd

Mitglied

49 Kommentare 45 Likes

Mit Spoilern zu unveröffentlichten Produkten die unter NDA liegen und die man selbst wahrscheinlich noch nicht mal getestet hat sollte man schon vorsichtig sein, mit solchen Aussagen.

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RX480

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1,866 Kommentare 854 Likes

Da kanns schon ganz interessante Reviews geben, ob die Zuteilung der CCX in allen Games passt (x)
oder
ob der Vram mit RT+FG reicht

(x) net, das man dann auch ne Art Threaddirector und W11 zwingend braucht

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Not_A_Nerd

Mitglied

49 Kommentare 45 Likes

Natürlich kann das interessant sein/werden. :)
Mir geht es nur um das benennen als Fails zu Produkten die nicht mal erschienen sind.

Auf WCCFTech gab es gestern schon einen Artikel auch auf Twitter einen Post von HXL wo man mit der neuen Agesa 1.0.0.5c Settings im Bios einsehen kann wie das Funktioniert mit der Zuteilung.

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Gregor Kacknoob

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524 Kommentare 442 Likes

Schon schade, dass meine Vega 64 damals abgerauch ist. Das UV-Potenzial war unübertroffen. Irgendetwas bei 150W ohne spürbaren Leistungsverlust 😎

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c
cunhell

Urgestein

549 Kommentare 503 Likes

Hatte die Sapphire Vega56 auch kurz. Alerdings machte die Karte sehr komische Geräusche, wenn man sie in der Hand hatte und bewegt hat.
War mir zu unsicher, ob da nicht was lose war was nicht lose sein sollte und selber frickeln wollte ich nicht.

Allerdings lief die Karte prizipiel sehr gut, nur die Stock-Lüftersteuerung war ziemlich dämlich. Zu erst waren die Lüfter aus und wenn die richtige Temperatur anlag haben sie auf 1.600rpm hochgedreht. Wenn sie dann eingependelt war, lief sie mit ruhigen 1.200rpm. Allerdings hatte ich Games die nicht fordernd genug waren, so dass es immer 0rpm, 1.600rpm, 0rpm war. Was echt sehr sehr nervig war. Wegen den komischen Geräuschen ging sie aber eh zurück.

Wirklich schade, dass damals das Portential der Karte nicht ausgeschöpft wurde
Cunhell

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k
kraehe82

Neuling

4 Kommentare 3 Likes

Cooler Artikel. Was mich doch brennend interessiert, was bringt der neue Treiber und rBAR zusammen an extra Performance, gerade in gerade in höheren Auflösungen, wenn der RAM ausgeht. Hast du vor- und nachher Vergleiche?

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Tolotos66

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28 Kommentare 17 Likes

Danke dafür :daumen:
Habe meine Sapphire Vega RX 64 Nitro+( UV+ GPU 1602 MHz/ HBM2 1000MHz) letztes Jahr gegen eine Sapphire RX 6900XT Nitro+ SE getauscht und noch hier rumliegen. Der Artikel läßt meine Finger kribbeln und das Tweaken auch zu versuchen.
Ich habe schon viele Karten im Laufe der letzten 33 Jahre gehabt, aber keine war mir so ans Herz gewachsen, wie die Vega.
Gruß T.

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r
roecket

Mitglied

24 Kommentare 11 Likes

Die Sapphire Vega 56 Pulse hatte ich vor meiner 3060Ti auch. Die hat tatsächlich mehr Spaß gemacht als die jetzige. Hatte die für 200€ als B-Ware bekommen (damals normal ~400€) und war direkt geflasht vom UV/OC Potential. Die 3060Ti kann man zwar auch wunderbar untervolten, aber der "Bastelfaktor" war für mich bei der Vega 56 größer und irgendwie spaßiger. Schade, dass heute alles so festgenagelt und eingeschränkt wird.

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T
Tarkin77

Mitglied

17 Kommentare 6 Likes

Die neuen Workstation Sapphire Rapids? :ROFLMAO:

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A
Arcbound

Veteran

137 Kommentare 105 Likes

Wie viel Leistung würde die RX 6600 eigentlich ungefähr verlieren, wenn sie in einem PCIe 3 System stecken würde?

Und ja, spannend wäre auch ein Vergleich SAM on/off für die Vega.

Ansonsten schöner Bericht! Da denkt man schon kurz drüber nach, zumindest für den 2. PC. Und wenn man sich dann die Preise auch von "damals" ins Gedächtnis ruft, könnte man auch heulen. So eine Karte mit HBM war ja sicher auch nicht günstig in der Produktion, was ja heute gern herhalten darf, wenn die hohen Preise der aktuellen Gen verteidigt werden.

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ApolloX

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1,661 Kommentare 925 Likes

Bitte standardisierte Benchmarks zur Vega wie time spy, fire strikte oder Supo!

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SchmoWu

Mitglied

92 Kommentare 23 Likes

Interessant zu lesen, Danke.
Ich vermisse den vorher/nachher vergleich, mit und ohne "Hack".
Eine GTX1080 bei den Balken wäre auch schön gewesen, um zu sehen wieviel besser die Vega gealtert ist.

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RX480

Urgestein

1,866 Kommentare 854 Likes

Vega war besonders in GT1 gut, GT2 lag mehr NV, evtl. wg. damals übertriebener Tess., was Vega net ganz so gut konnte.

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Die Vega56 Hybrid hatte GN selbst gemoddet, glaube sogar mit LC-Bios, geiles Teil!

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S
Sternengucker80

Veteran

218 Kommentare 58 Likes

Vega 56/ 64, hatte ich nie, aber von der RVII ( Vega II), bin auch heute noch begeistert.
Bisher, gab es nichts, was ich nicht spielen könnte, bei WQHD. OC, ist sie etwas mürrisch, aber UV, geht einiges. Mit viel rumspielen, sind auch 2200/ 1200 MHz möglich. Aber das ändert sich mit jedem Treiber/ Windows Update. Deshalb nur noch Stock Taktraten, mit UV. 🤷

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M
MGFirewater

Veteran

139 Kommentare 49 Likes

Das vermisse ich auch in dem Bericht. So weiß man gar nicht was der Sam Hack bezwecken soll.

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Danke für die Spende



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About the author

Alexander Brose

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