Nachdem die Grundlage für das Heimnetz geschaffen war, ging es nun an die Montage eines kleinen Heimservers, der als umfangreicher NAS-Ersatz auch einige Netzwerkdienste bereitstellen soll. Die größte Herausforderung dabei war zweifelsohne der eigentlich viel zu kleine Netzwerkschrank.
Es war ja abzusehen und im ersten Teil der Serie auch schon hinreichend angeteasert, dass im Verlauf des Projekts noch ein kleiner Server gebaut werden soll, der als „All-in-one-Lösung“ das Archivieren von Daten ermöglichen und ein paar einfache Netzwerkdienste zur Verfügung stellen soll. Bei der Planung und Umsetzung dieses Wunschs bin ich dann leider gleich auf diverse Probleme gestoßen. Die größte Hürde stellte am Ende der viel zu kleine Netzwerkschrank dar, in den man nicht einfach mal einen ausrangierten alten 19“ Server einschieben kann, welche man an jeder Ecke für kleines Geld erwerben kann.
Anforderungen – Was muss der „Server“ können?
Was zunächst nur als kompakte und stromsparende NAS-Lösung in Form eines kleinen QNAP oder Synology angedacht war, entwickelte sich schnell zum Wunsch nach einem „richtigen“ Server. Machen wir uns nichts vor: Hobby hat selten etwas mit Vernunft zu tun, oder?
Datenspeicher
In erster Linie ging es mir um die sichere „Archivierung“ von Daten. Ein Platz, an dem ich relativ sicher meine Fotos und Dokumente aufbewahren kann, die ich teilweise schon seit Jahrzehnten irgendwie am Leben halte. Klar, um eine wirklich „Sicherheit“ zu gewährleisten, müsste man die ganzen Daten natürlich an mehreren Orten gleichzeitig sichern und einen Riesenaufwand betreiben, aber so weit würde ich für ein paar Fotos und Videos dann doch nicht gehen wollen. Für meine „wichtigen“ Daten und Erinnerungen würden einige Terabyte ausreichen. Ich hatte hier zunächst an ein RAID 5 System gedacht, welches einen guten Kompromiss aus Preis-Leistung und Ausfallsicherheit bietet. Da es sich überwiegend um eine Archivierung handelt und ich die Daten nicht ständig hin- und her transferieren muss, werden weder superschnelle SSD-Speicher, noch 10G LAN benötigt.
Netzwerkdienste
Während des Studiums und auch zum Ausleben des Hobbys und zum Herumspielen hatte ich über die Jahre schon mit diversen Netzwerkdiensten herumgespielt. Um essenzielle Dinge wie Datenbanken usw. kommt man leider nicht drumherum und wenn man ein gewisses Interesse dafür entwickelt, kann es mitunter auch richtig Spaß machen, sich mit den verschiedensten Technologien und Diensten auseinanderzusetzen. Sehr viel Freude hat mir zuletzt auch die Filterung von DNS-Anfragen zum gezielten Blocken von Werbeinhalten von Webseiten bereitet, die ich im nächsten Teil der Serie auch noch einmal vorstellen werde.
Docker und virtuelle Maschinen
Das nächste Feature, welches zunehmend mein Interesse geweckt hat, ist die Verwendung von Docker und virtuellen Maschinen im Allgemeinen. Ich teste gerne neue Betriebssysteme aus und oft ist es etwas nervig mit USB-Images herumzufummeln oder zu riskieren, am Produktivsystem etwas zu zerschießen. Wäre es nicht genial, wenn man auf seinem Heimserver virtuelle Maschinen laufen lassen und über den Webbrowser von jedem Client des Netzwerks aus darauf zugreifen und herumspielen könnte?
Die Lösung: UnRaid Server
Nach gründlicher Überlegung wurde der Entschluss gefasst, dass ein kleiner Eigenbau-Server auf Basis von normaler Consumer-Hardware die einfachste Lösung darstellen würde. Ein einfaches NAS wäre mir zu wenig zu Spielen gewesen und hätte am Ende höchstwahrscheinlich auch ein schlechteres Preis-Leistungs-Verhältnis geboten – gerade in Anbetracht des Funktionsumfangs und der Rechenleistung, die sich durch einen Eigenbau realisieren lässt. Das UnRaid Betriebssystem, dessen Installation, Konfiguration und einige Anwendungsszenarien werde ich in einem weiteren Artikel noch einmal gesondert vorstellen. Im Rahmen dieses Artikels wollte ich es nur schon einmal erwähnen, da es bei der Auswahl der Hardware eine maßgebliche Rolle gespielt hat.
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