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PNY GeForce RTX 2080 Ti XLR8 im Test – mit 300 Watt Limit, Referenz-Platine und genügend Vernunft

Man kann es mit dem Power Limit bis zu den maximal erlaubten 380 Watt treiben, oder sich in vornehmer Bescheidenheit entspannt zurücklehnen. Und dies immer mit dem Wissen, dass das letzte Watt aus der Dose nur zu noch mehr Hitze und Lärm führt, aber nicht wirklich zu mehr Gaming-Performance. Und so lässt PNY die GeForce RTX 2080 Ti XLR8 ab Werk mit 260 Watt laufen und legt auch den Rest der Karte dementsprechend günstiger aus.

Damit entstand natürlich keine Super-OC-Karte (die es bei den RTX eh nicht mehr gibt) und auch kein 1.8-Kilo schwerer Kühlprotz, sondern ein ausgewogener Kompromiss aus Aufwand, Nutzen und am Ende auch wohl auch Kosten. Es geht sicher auch größer, schwerer und optisch noch brutaler – nur will das nicht wirklich jeder. Es gibt sicher so Einiges, was diese Karte nicht kann, nur bezahlt man es eben auch nicht mit. Und genau da fängt sie wieder an, auch interessant zu werden.

 

Unboxing und Funktionalität

Mit 1045 Gramm ist die Karte recht leicht, was noch nicht zwingend negativ sein muss, aber schon gewisse Dinge erahnen lässt. Mit 30,7 cm von Außenkante Slotblende bis zum Ende des Kühlers ist sie schon recht lang, misst aber von Oberkante Slotblende bis Oberkante Grafikkartengehäuse nur 10,7 cm. Als echte Dual-Slot-Karte ist sie nur 3,5 cm dick und die 0,5 cm für die Backplate muss man ebenfalls mit einkalkulieren.

Ansonsten ist die Karte optisch eher eine graue Maus, da sich PNY die übliche RGB-Kampf-Illumination und jegliche farbliche Kampfbemalungen einfach mal gespart hat. Die Kühlerabdeckung aus schwarzem ABS mit der anthrazit-farbenen Leichtmetallabdeckung in Brush-Optik ist minimalistisch, aber gut gelungen. Die Backplate ist reine Optik und besitzt keinerlei Kühlfunktion

PNY liefert die Karte mit zwei externen 8-Pin ATX-Spannungsversorgungsanschlüssen aus. Diese Karte hat ab Werk in der Firmware ein maximales Power Limit (nicht mit dem Power Target verwechseln) von 300 Watt mit auf dem Weg bekommen, das standardmäßige Power Target liegt bei vernünftigen 260 Watt.

Der GPU-Z-Screenshot verrät uns dann die restlichen Details:

Technische Daten und Vergleichskarten

Zum Abschluss dieser Einführung noch einmal die Karten der neuen und die der alten Generation im direkten tabellarischen Vergleich:

  PNY
GeForce RTX 2080 Ti
XLR8
Nvidia GeForce
RTX 2080 Ti
FE
Nvidia GeForce
RTX 1080 Ti
FE
Nvidia GeForce
RTX 2080
FE
Nvidia GeForce
RTX 1080
FE
Architektur (GPU)
Turing (TU102) Turing (TU102) Pascal (GP102) Turing (TU104) Pascal (GP104)
CUDA-Cores
4352 4352 3584 2944 2560
Peak FP32 Compute
14.2 TFLOPS
14.2 TFLOPS 11.3 TFLOPS 10.6 TFLOPS 8.9 TFLOPS
Tensor-Cores
544 544 Keine 368 Keine
RT-Cores
68 68 Keine 48 Keine
Textureinheiten
272 272 224 184 160
Basis-Takt
1350 1350 MHz 1480 MHz 1515 MHz 1607 MHz
Boost-Takt
1635 1635 MHz 1582 MHz 1800 MHz 1733 MHz
Speicher
11GB GDDR6 11GB GDDR6 11GB GDDR5X 8GB GDDR6 8GB GDDRX5
Speicherbus
352-bit 352-bit 352-bit 256-bit 256-bit
Speicherbandbreite
616 GB/s 616 GB/s 484 GB/s 448 GB/s 320 GB/s
ROPs
88 88 88 64 64
L2 Cache
5.5MB 5.5MB 2.75MB 4MB 2MB
TDP
300W 260W 250W 225W 180W
Transistoren
18.6 Mrd. 18.6 Mrd. 12 Mrd. 13.6 Mrd. 7.2 Mrd.
Chipgröße
754 mm² 754 mm² 471 mm² 545 mm² 314 mm²
SLI-Support
Ja (x8 NVLink, x2) Ja (x8 NVLink, x2) Ja (MIO) Ja (x8 NVLink) Ja (MIO)

 

Testsystem und Messmethoden

Das neue Testsystem und die -methodik haben wir im Grundlagenartikel “So testen wir Grafikkarten, Stand Februar 2017” (Englisch: “How We Test Graphics Cards“) bereits sehr ausführlich beschrieben und verweisen deshalb der Einfachheit halber jetzt nur noch auf diese detaillierte Schilderung. Wer also alles noch einmal ganz genau nachlesen möchte, ist dazu gern eingeladen. Allerdings haben wir CPU und Kühlung erneut verbessert, um für diese schnelle Karte mögliche CPU-Flaschenhälse weitgehend auszuschließen.

Interessierten bietet die Zusammenfassung in Tabellenform schnell noch einen kurzen Überblick:

Testsysteme und Messräume
Hardware:
Intel Core i7-6900K @4,5 GHz
MSI X99S XPower Gaming Titanium
G.Skill TridentZ DDR4 3600
1x 1 TByte Toshiba OCZ RD400 (M.2, System SSD)
2x 960 GByte Toshiba OCZ TR150 (Storage, Images)
Be Quiet Dark Power Pro 11, 850-Watt-Netzteil
Kühlung:
Alphacool Eisblock XPX
5x Be Quiet! Silent Wings 3 PWM (Closed Case Simulation)
Thermal Grizzly Kryonaut (für Kühlerwechsel)
Gehäuse:
Lian Li PC-T70 mit Erweiterungskit und Modifikationen
Modi: Open Benchtable, Closed Case
Monitor: Eizo EV3237-BK
Leistungsaufnahme:
berührungslose Gleichstrommessung am PCIe-Slot (Riser-Card)
berührungslose Gleichstrommessung an der externen PCIe-Stromversorgung
direkte Spannungsmessung an den jeweiligen Zuführungen und am Netzteil
2x Rohde & Schwarz HMO 3054, 500 MHz Mehrkanal-Oszillograph mit Speicherfunktion
4x Rohde & Schwarz HZO50, Stromzangenadapter (1 mA bis 30 A, 100 KHz, DC)
4x Rohde & Schwarz HZ355, Tastteiler (10:1, 500 MHz)
1x Rohde & Schwarz HMC 8012, Digitalmultimeter mit Speicherfunktion
Thermografie:
Optris PI640, Infrarotkamera
PI Connect Auswertungssoftware mit Profilen
Akustik:
NTI Audio M2211 (mit Kalibrierungsdatei)
Steinberg UR12 (mit Phantomspeisung für die Mikrofone)
Creative X7, Smaart v.7
eigener reflexionsarmer Messraum, 3,5 x 1,8 x 2,2 m (LxTxH)
Axialmessungen, lotrecht zur Mitte der Schallquelle(n), Messabstand 50 cm
Geräuschentwicklung in dBA (Slow) als RTA-Messung
Frequenzspektrum als Grafik
Betriebssystem Windows 10 Pro (1803, alle Updates)

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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