Die recht aufgeräumt wirkende Platine verbirgt eigentlich keinerlei Geheimnisse. Allerdings scheinen Platine und Kühler (wir werden später noch darauf genauer eingehen) nicht gerade füreinander entwickelt worden zu sein. Die Spannungswandler befinden sich nämlich nicht dort, wo es die zwei Bohrungen für den am Kühler noch existierenden VRM-Heatsink vermuten ließen (rechtes Viertel der Platine). Genau dort findet man nämlich eine gähnende Leere vor.
Wir sehen auf der linken Seite auch noch einmal den Taster für die BIOS-Umschaltung. Der Sinn war, dass man hier einmal auf ein anders ausgelegtes BIOS („Turbo“) hätte umschalten können und die Planung dafür bereits vor Nvidias harten Restriktionen erfolgte. Am Ende funktioniert zwar diese BIOS-Umschaltung immer noch, aber außer einem auf den höchstmöglichen, von Nvidia freigegebenen Maximalwert von 240 Watt für das Power-Target, ändert sich an den eigentlichen Settings sonst nichts.
Es handelt sich bei der GPU-Spannungsversorgung um ein normales 6+2 Phasen-Design, wobei man für die GPU auf sogenannte Doubler setzt. Der dazu verwendete uP1961 von UPI Semiconductor fungiert einerseits natürlich als Gate-Treiber für die High-Side und andererseits als Phase Extension Module (PEM). Dieses PEM splittet den einfachen PWM-Input und steuert damit jeweils zwei getrennte Spannungswandler an. Zusammen mit dem uP9511, einem 6+2 Phasen PWM-Controller desselben Herstellers, ermöglicht diese Kombination dank DCR auch das ideale Interleaving und Current-Balancing der beiden erzeugten Wandlerkreise. Damit besitzt das Design zwar weiterhin nur sechs Phasen, nutzt jedoch 12 Spannungswandlerkreise.
Man steuert mit diesem technischen Kunstgriff die zwölf Power-Stage Chips direkt an. Colorful setzt dabei auf die günstigeren AOE6930 von Alpha & Omega, bei denen es sich um asymmetrische Dual N-Channel MOSFETs mit integrierter Schottky Diode handelt, die sowohl die High-, als auch die Low-Side realisieren.
Die Spannungsversorgung des Speichers wird über einem uP1666 von uPI Semiconductor gelöst, der als Buck Controller die insgesamt zwei Phasen bereitstellen kann. Die Regelung übernehmen, wie bei der GPU auch, jeweils ein AOE6930 von Alpha & Omega pro Phase. Die nötigen Gate-Treiber enthält bereits der uP1666, so dass man keine separaten ICs benötigt. Die Positionierung erfolgt unterhalb der linken PCI-Express-Anschlussbuchse.
Die Rückseite ist, bis auf einige Spannungswandler-MOSFETs für die Peripherie, weitgehend frei von größeren aktiven Komponenten. Der Spannungswandlerbereich wirkt sehr aufgeräumt und man hat hier löblicherweise auch die Chance genutzt, die Backplate mittels Wärmeleitpad aktiv in die Kühlung mit einzubeziehen.
GPU-Spannungsversorgung |
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PWM-Controller | uP9511 UPI Semiconductor 6+2-Phase PWM-Controller |
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Doubler / Gate Driver |
uP1961 UPI Semiconductor Gate driver IC with Phase Extension Module (PEM) |
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Power Stage | AOE6930 Alpha & Omega Asymmetrical Dual N-Channel MOSFET Integrated Schottky Diode |
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Spulen | Encapsulated Ferrite Choke IPP („iGame Pure Power“) 22 nH |
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Speicher und -Spannungsversorgung |
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Module | MT51J256M32HF-80 Micron GDDR5, 8.0 Gb/s 8 Gigabit (32x 256 MBit) acht Module |
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PWM-Controller | uP1666 uPI Semiconductor 2-Phase Buck Controller |
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Power Stage |
AOE6930 Alpha & Omega Asymmetrical Dual N-Channel MOSFET Integrated Schottky Diode |
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Spulen | Encapsulated Ferrite Choke IPP („iGame Pure Power“) 33 nH |
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Sonstige Komponenten |
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Überwachung | INA3221 Monitoring Chip Ströme, Spannungen |
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BIOS | 2x 25WQ040 EEPROM BIOS Dual BIOS |
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MCU | HT66F0185 HOLTEK A/D Flash MCU mit EEPROM (8-bit RISC-Prozessor) Display und RGB |
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Eingangs- Bereich |
Encapsulated Ferrite Choke + Shunt 3x Magic Coils Filterspulen gegen Spannungsspitzen 47nH und Shunt (one per 12V-Rail) |
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Weitere Details |
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Sonstige Merkmale |
– 2x 8-Pin PCI-Express Anschlüsse zur Spannungsversorgung – Filterspulen im Eingangsbereich – verbesserte Spulenbestückung – 6 gedoppelte Phasen für die GPU |
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