Grafikkarten Hardware Testberichte

Exot mit Display: Colorful iGame GTX 1070 Ti VulkanX Top im Test

Die recht aufgeräumt wirkende Platine verbirgt eigentlich keinerlei Geheimnisse. Allerdings scheinen Platine und Kühler (wir werden später noch darauf genauer eingehen) nicht gerade füreinander entwickelt worden zu sein. Die Spannungswandler befinden sich nämlich nicht dort, wo es die zwei Bohrungen für den am Kühler noch existierenden VRM-Heatsink vermuten ließen (rechtes Viertel der Platine). Genau dort findet man nämlich eine gähnende Leere vor.

Wir sehen auf der linken Seite auch noch einmal den Taster für die BIOS-Umschaltung. Der Sinn war, dass man hier einmal auf ein anders ausgelegtes BIOS („Turbo“) hätte umschalten können und die Planung dafür bereits vor Nvidias harten Restriktionen erfolgte. Am Ende funktioniert zwar diese BIOS-Umschaltung immer noch, aber außer einem auf den höchstmöglichen, von Nvidia freigegebenen Maximalwert von 240 Watt für das Power-Target, ändert sich an den eigentlichen Settings sonst nichts.

Es handelt sich bei der GPU-Spannungsversorgung um ein normales 6+2 Phasen-Design, wobei man für die GPU auf sogenannte Doubler setzt. Der dazu verwendete uP1961 von UPI Semiconductor fungiert einerseits natürlich als Gate-Treiber für die High-Side und andererseits als Phase Extension Module (PEM). Dieses PEM splittet den einfachen PWM-Input und steuert damit jeweils zwei getrennte Spannungswandler an. Zusammen mit dem uP9511, einem 6+2 Phasen PWM-Controller desselben Herstellers, ermöglicht diese Kombination dank DCR auch das ideale Interleaving und Current-Balancing der beiden erzeugten Wandlerkreise. Damit besitzt das Design zwar weiterhin nur sechs Phasen, nutzt jedoch 12 Spannungswandlerkreise.

Man steuert mit diesem technischen Kunstgriff die zwölf Power-Stage Chips direkt an. Colorful setzt dabei auf die günstigeren AOE6930 von Alpha & Omega, bei denen es sich um asymmetrische Dual N-Channel MOSFETs mit integrierter Schottky Diode handelt, die sowohl die High-, als auch die Low-Side realisieren.

Die Spannungsversorgung des Speichers wird über einem uP1666 von uPI Semiconductor gelöst, der als Buck Controller die insgesamt zwei Phasen bereitstellen kann. Die Regelung übernehmen, wie bei der GPU auch, jeweils ein AOE6930 von Alpha & Omega pro Phase.  Die nötigen Gate-Treiber enthält bereits der uP1666, so dass man keine separaten ICs benötigt. Die Positionierung erfolgt unterhalb der linken PCI-Express-Anschlussbuchse.

Die Rückseite ist, bis auf einige Spannungswandler-MOSFETs für die Peripherie, weitgehend frei von größeren aktiven Komponenten. Der Spannungswandlerbereich wirkt sehr aufgeräumt und man hat hier löblicherweise auch die Chance genutzt, die Backplate mittels Wärmeleitpad aktiv in die Kühlung mit einzubeziehen.

GPU-Spannungsversorgung

PWM-Controller uP9511
UPI Semiconductor
6+2-Phase PWM-Controller
Doubler /
Gate Driver
uP1961
UPI Semiconductor
Gate driver IC with
Phase Extension Module (PEM)
Power Stage AOE6930
Alpha & Omega
Asymmetrical Dual N-Channel MOSFET
Integrated Schottky Diode
Spulen Encapsulated Ferrite Choke
IPP („iGame Pure Power“)
22 nH

Speicher und -Spannungsversorgung

Module MT51J256M32HF-80
Micron
GDDR5, 8.0 Gb/s
8 Gigabit (32x 256 MBit)
acht Module
PWM-Controller uP1666
uPI Semiconductor
2-Phase Buck Controller
Power Stage
AOE6930
Alpha & Omega
Asymmetrical Dual N-Channel MOSFET
Integrated Schottky Diode

Spulen Encapsulated Ferrite Choke
IPP („iGame Pure Power“)
33 nH

Sonstige Komponenten

Überwachung INA3221
Monitoring Chip
Ströme, Spannungen
BIOS 2x 25WQ040
EEPROM BIOS
Dual BIOS
MCU HT66F0185
HOLTEK
A/D Flash MCU
mit EEPROM
(8-bit RISC-Prozessor)
Display und RGB
Eingangs-
Bereich
Encapsulated Ferrite Choke + Shunt
3x Magic Coils
Filterspulen gegen Spannungsspitzen
47nH und Shunt
(one per 12V-Rail)

Weitere Details

Sonstige
Merkmale
– 2x 8-Pin PCI-Express Anschlüsse zur Spannungsversorgung
– Filterspulen im Eingangsbereich
– verbesserte Spulenbestückung
– 6 gedoppelte Phasen für die GPU

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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