Grafikkarten Testberichte VGA

Gigabytes Flaggschiff: Aorus GeForce GTX 1080 Ti Xtreme Edition 11G im Test

Zusammenfassung

Was ist das? Treffen sich ein paar Ingenieure, jede Menge Kupfer, Leichtmetall, ein Schraubenfetischist, Leiterplatte und eine volle Kiste mit Komponenten, sowie ein Buchhalter samt dem PR-Spezialisten im Schlepptau. Nach langer, heftiger Diskussion und vielen Anläufen liegt dann endlich das Ergebnis auf dem Tisch und hinterlässt nicht nur optisch, sondern auch pysikalisch auf dem Tisch einen nachhaltigen Eindruck. Mit fast 1,5 Kilo Lebendgewicht ist die Aorus GTX 1080 Ti Xtreme Gaming 11G nämlich ein echter Wonneproppen, der Käufer und Mainboard gleichermaßen in Atem hält.

Kühltechnisch gibt es an dieser Karte absolut nichts auszusetzen, was immer noch recht selten ist. Auch die Platine ist zweckmäßig layoutet und bestückt. Kritik kann man lediglich an der Software üben, deren OC-Mode etwas zu optimistisch vordefiniert ist, weil man das Power-Target nicht ausreichend genug mit anhebt. Wer Pech mit der (vom Boardpartner nicht zu beeinflussenden) Chip-Güte hat, der sollte die OC-Versuche besser manuell oder gleich mit einer geeigneten Software wie dem MSI Afterburner realisieren.

Dann aber kann durchaus auch geschmeidig die Post abgehen, denn das Power Target ist sogar weit über den Punkt hinaus definierbar, bei dem Morgen- und Abendrot auf einen Zeitpunkt fallen und der Energieversorger freudig zu lächeln beginnt. Fast 350 Watt, also knapp 100 Watt mehr für einen nur unwesentlich längeren Benchmarkbalken sind Geschmacks- und Ansichtssache, denn auch mit 250 Watt Leistungsaufnahme macht diese Karte was sie soll: schneller, kühler und leiser sein als die Referenz. Die theoretisch möglichen 375 Watt erreicht man wohl nur mit einem echten Hardmod an der Platine (PWM Controller), weil sich die OpenVR4+ Register leider nicht gewaltsam per Software überschreiben lassen.

Da aber Nvidia Angst um die Haltbarkeit übervolteter Chips zu haben scheint und auch nicht jeder mal eben so diese Menge Geld schmerzlos zum Fenster hinaus werfen kann, sollte man etwas Achtung vorm Produkt mitbringen und die Grenzen (zähneknirschend) akzeptieren. Volkssport hin oder her.

Fazit

Wir vergeben einen Kauftipp für die ausgereifte und gut realiserte Komponenten-Kühlung, sowie den sehr souveränen Auftritt im Auslieferungszustand. Übertaktungsergebnisse sind Zufallsprodukte, die man in die Bewertung nicht mit einfließen lassen sollte, solange alle nötigen Grundvorraussetzungen wie ausreichende Kühlung samt Reserven, gute Spannungsversorgung und ein gewisses Maß an Freiraum beim Power Target mitgeliefert werden.

Der Rest fällt wie immer in die Kategorie GPU-Lotto, bei der wir diesmal endlich auch einmal triumphieren konnten. Es wäre zudem unfair, wegen dieses zufälligen Glücksgriffs dieses Modell sofort pauschal als schnellste Karte zu verkaufen, denn es besteht ja leider keinerlei Wiederholungsgarantie, Das wäre zwar nur zu schön, ist aber leider nicht realistisch.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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