Grafikkarten Testberichte VGA

Tiefenprüfung: EVGA GeForce GTX 1080 FTW2 mit neuem iCX-Kühler

Leistungsaufnahme im Detail

Wenn man etwas kühlen muss, muss natürlich auch erst einmal Leistung aufgenommen werden. Die Übersicht über unsere Messungen direkt an der Grafikkarte zeigt die Tabelle:

Leistungsaufnahme
Idle 12 Watt
Idle Multi-Monitor 15 Watt   
Blu-ray 14 Watt
Browser-Games 115 bis 135 Watt
Gaming (Metro Last Light 4K) 216 Watt
Torture (Furmark) 238 Watt

Im Detail stellt sich dies beim Gaming-Loop so dar:

Die fließenden Ströme konzentrieren sich fast ausschließlich auf die externen Versorgungsanschlüsse und nicht auf den Mainboardslot:

Beim Stresstest kommt dann noch einmal ein Schippchen drauf, wobei die 240 Watt nicht ganz erreicht werden. Setzt man in geeigneten Tools das Power-Target noch oben, ist die 250-Watt-Marke knackbar. Mehr geht jedoch kaum, so dass man hier auch auf eine Kombination aus 8- und 6-Pin-Anschluss hätte setzen können. Nur sieht dies natürlich nicht so schön martialisch aus.

Auch beim Stresstest verteilen sich die fließenden Ströme wunschgemäß:

Tabellarisch sieht die Last auf dem Mainboard-Slot dann so aus, wobei die 100%-Marke genau die 5.5 Ampere markiert, die laut PCI SIG maximal zulässig sind. Dass oft von 75 Watt statt der rechnerischen 66 Watt gesprochen wird liegt daran, dass die PCI SIG die Spannungsschwankungen der ATX-Netzteile mit einbezieht. Bei genau 12 Volt sind es aber wirklich nur 66 Watt, der Rest ist eine Urban Legend.

 

Kühlung und Monitoring

Nach einem so langen technischen Anlauf kommen wir nun endlich zu dem, was EVGA als Hauptaugenmerk des etwas teureren iCX-Modells sieht. Wir stressen die Karte zunächst im offenen Aufbau (Open Benchtable) und betrachten den (vom EVGA-Tool) mitgeloggten Temperaturverlauf. Wir haben uns die drei wichtigsten Werte ausgesucht: die GPU, den heißesten Spannungswandler und das heißeste Speichermodul (M7).

Auch das Precision-Tool zeigt uns die relevanten Stellen auf der Platine samt der dazugehörigen Auslesewerte der Sensoren. Doch stimmen die Ergebnisse der schönen, neuen Technik wirklich?

Wir haben genau an diesen drei Stellen eine passende Öffnung in die Backplate gebohrt und die Pads genau dort bei Bedarf etwas ausgeschnitten, um direkt auf die Platine „schauen“ zu können. Vergleicht man die Messungen mit der hochauflösenden Wärmebildkamera und die Werte der Sensoren, dann passt dies auffällig genau.

Doch was passiert, wenn man die Karte in einem geschlossenen Gehäuse betreibt? Genau dies können wir mit unserem neuen Messaufbau ja perfekt nachvollziehen! Betrachten wir auch hier zunächst die Temperaturkurven der Sensoren aus dem Log-File:

Das EVGA-Tool zeigt die korrespondierenden Werte zuverlässig an:

Und auch die Wärmebildkamera beweist, dass die Zahlen stimmen:

Wenn wir uns jedoch verinnerlichen, dass beim Speicher eigentlich bei 85°C die Obergrenze erreicht sein sollte, erstaunt uns die rote Farbe der Status-LED für den Speicher auf der Kartenoberseite nicht sonderlich.

 

Zwischenfazit Kühlperformance

 

Wir haben mit Absicht den Worst-Case getestet. Bei Spielen lagen die Temperaturen des Speichers bis zu 6 Kelvin niedriger und auch die GPU kam nur etwas über die 70°C-Marke. Im direkten Vergleich zur älteren, gemoddeten FTW ist dies noch einmal eine Verbesserung, wenn auch kein Sprung in eine andere Kühlergalaxie.

Damit kann man leben, auch wenn dafür dann schon ein wenig Luft bewegt werden muss. Welche Geräuschentwicklung dabei entsteht, verrät die Messung auf der nächsten Seite.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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