Prozessor System Testberichte

Skylake-X im Test: Intel Core i9-7900X und die X299 Plattform

Einführung Intels neue X-Serie besteht aus i5-, i7- und neu aufgelegten i9-Prozessoren, die allesamt nach dem selben X299-Chipsatz verlangen, der mit dem LGA2066-Sockel aufwartet. Die Prozessoren der S-Reihe werden weiterhin mit dem 200-Chipsatz verb...Bei einigen Anwendungen und Spielen sind wir auf Leistungstrends gestoßen, die nicht mit unseren Erwartungen einhergingen. Wenn man bedenkt, dass Skylake X sowohl einen Geschwindigkeitsvorteil durch höhere Taktraten, als auch neue architektonische Eig...Intel hat den geteilten Last Level Cache (LLC-L3) verkleinert und diesen von einem inklusiven zu einem nicht-inklusiven (sondern exklusiven) Ansatz überführt. Das geschah mit Hilfe eines effizienten Caching-Algorithmus, der die Hit-Rate des L2-Caches ...Der Basin Falls X299 Chipsatz Die Kaby Lake-X and Skylake-X Prozessoren sitzen in einem LGA2066 Sockel (R4), angesteuert von einem X299-Chipsatz mit 6 Watt Leistungsaufnahme, was erneut Intels Strategie unterstreicht, Server-Chipsätze für ihr HEDT-Li...Warum sollte es eigentlich immer nur AMD treffen, wenn es durch eine Umstellung der Architektur zu anwendungsspezifischen "Einbrüchen" bei der zu erwartenden Performance kommt oder einfacher ausgedrückt, die CPU in bestimmten Anwendungen einfach nicht...Ashes of the Singularity: Escalation Weil wir gerade so schön dabei waren, setzen wir den Höhenflug des übertakteten Core i7-6950X erst einmal fort, denn auch bei diesem Benchmark tritt das eben geschilderte Optimierungsproblem sehr deutlich zu Tage:...Grand Theft Auto V (DX11) GTA V stellt die alte Hackordnung wieder her und zeigt zudem zwei Dinge. Erstens ist immer noch eine Intel-Domäne, aber AMD hat mit den Ryzen CPUs deutlich aufholen können! Es ist wirklich erstaunlich, wie man mit etwas Fein...Project Cars (DX11) Auch bei Project Cars stimmt die Chemie zwischen neuer CPU und der Engine, auch wenn immer wieder zu beobachten war, dass alle 10 Kerne bis auf 4.0 GHz hochtakten, obwohl sie gar nicht alle ausgelastet waren. Wir würden es aber we...Vorbemerkung Wir hatten beim Launch-Artikel von AMDs Ryzen 7 CPUs bereits alle Workstation- und HPC-Benchmarks sehr ausführlich erklärt und auch die Hintergründe für so manches Ergebnis zum Teil sogar bis ins letzte Detail ausführlich hinterfragt. De...Wichtige Vorbemerkung Da Intel bei Skylake-X und Kaby Lake-X den Kontakt zwischen Die und Heatspreader nicht mehr durch metallisches Lot realisiert, sondern auch hier auf billigeres TIM (Thermal Interface Material, also schnöde Wärmeleitpaste) auswei...Kühlung mit der Chiller-Brechstange Um überhaupt verwertbare (Übertaktungs-) Ergebnisse erzielen zu können, mussten wir, wie bereits im vorigen Kapitel erwähnt, von der normalen Wasserkühlung wieder auf den Alphacool Eiszeit Chiller 2000 ausweichen. ...Was bleibt uns nach all diesen Seiten als Zusammenfassung? Intels Marktführerschaft der letzten Jahre basiert(e) ja letztendlich auf einem kontinuierlichen Angebot mehr oder weniger großer Updates, was natürlich auch diesmal ein gewisses Maß an Erwart...

Was bleibt uns nach all diesen Seiten als Zusammenfassung? Intels Marktführerschaft der letzten Jahre basiert(e) ja letztendlich auf einem kontinuierlichen Angebot mehr oder weniger großer Updates, was natürlich auch diesmal ein gewisses Maß an Erwartungen mit sich bringt. Doch die Zeichen stehen mehr denn je auf Sturm, denn AMD hat Intel in einigen Preisklassen mit Ryzen gehörig unter Druck setzen können. Zumindest preislich hat Intel bereits reagiert und das ist am Ende gut für uns Kunden und Enthusiasten. Und technisch?

Es hakt bei beiden Mitbewerbern im Detail

Intels Mesh-Fabric und AMDs Infinity Fabric zeigen, wie hochparallele Architekturen immer anspruchsvollere Interconnects erfordern. In einigen Fällen führt dies jedoch zur Leistungsregression, wenn man diese Lösungen mit einfacheren Konfigurationen vergleicht, welche die Subsysteme direkter verbinden. Man darf jedoch auch nicht vergessen, dass beide Unternehmen die Vorgänger-Layouts über ein Jahrzehnt lang genutzt und lediglich verbessert bzw. angepasst haben. Nun aber steht die Uhr für beide quasi wieder auf Null und die Hersteller müssen mit den neuen Herausforderungen gleichermaßen leben.

Anfangs war Ryzen beim Launch mit einigen rätselhaften Performance-Problemen behaftet. Nunmehr, also über drei Monate später, haben kontinuierliche Firmware-, Chipsatz- und Software-Updates eine Vielzahl dieser Probleme gelindert bzw. sogar ganz behoben, die wir zunächst im Launch-Review und den Follow-Ups identifiziert hatten. Auch diesbezüglich hinterlässt z.B. der Ryzen 7 1800X wirklich einen sehr positiven Eindruck, besonders im Vergleich zu den damaligen 1000-USD-Alternativen von Intel. Die Ryzen-CPUs sind zwar nicht immer die schnellsten CPUs im betreffenden Segment, aber es ist mittlerweile auch unmöglich, sie zum jeweils aufgerufenen Preispunkt noch irgendwie zu ignorieren.

Auch bei Intel werden Enthusiasten wohl auf ähnliche Verbesserungen hoffen können. Immerhin hat es AMD ja auch geschafft, die gröbsten Straßensperren zu beseitigen – mit nur einem Bruchteil des Intel-Budgets. Wir haben Intel bereits gefragt, ob man einfache, Software-basierte Optimierungen erwarten kann, um letztendlich zeitnah das zu beheben, was uns negativ aufgefallen ist. Die Aussage der Firmenvertreter zielt zwar genau darauf, dass eben ein spezielles Software-Tuning für die neuen, architektonischen Verbesserungen und die geänderte Cache-Hierarchie die Leistung signifikant verbessern könnte, aber wir bleiben in gewissen Maße doch skeptisch.

Die Erfahrungen mit AMDs Ryzen haben gezeigt, dass die Probleme auch an anderer Stelle angegangen werden müssen. Man muss sich immer vor Augen führen, dass der heute getestete Core i9-7900X auf der gleichen Mikroarchitektur wie auch ältere Core-CPUs basiert. Es ist somit unwahrscheinlich, dass nur reine Code-Updates die Probleme allein lösen können, die durch das geänderte Layout von Skylake-X aufgetreten sind, wenn zeitgleich Skylake-S und seine Derivate bereits gut unterstützt werden. Hier wird man, wie auch bei AMD, mit Firmware- und Treiber-Updates noch gehörig nachlegen müssen, um dem Potential der neuen Technik wirklich gerecht werden zu können.

Performance-Verbesserungen

Man sieht jedoch auch, dass aggressive Turbo Boost Frequenzen und eine re-symmetrische Cache Hierarchie geeignet sind, die Schwächen von Broadwell-E auf vielen Gebieten auszubügeln. Denn wenn der Core i9-7900X gut läuft, dann gibt es kein Halten mehr. Oft schlägt der Chip jeden beliebigen Konkurrenten, den wir gegen ihn antreten lassen, einschließlich des Core i7-6950X. Bei einigen Workloads lassen die höheren Latenzen, die durch die aktuelle Implementierung der Mesh-Topologie entstehen, den Core i9 noch etwas stolpern. Es ist zwar kein völliger Leistungseinbruch, aber man kann es schon als ärgerliche Anomalie betrachten, die einer 1000-Euro-CPU einfach nicht gut zu Gesicht stehen. Für reine Nur-Gamer wird der Core i9-7900X sowieso zur echten Gewissensfrage, denn man muss neben der neuen CPU auch ein neues Mainboard samt schnelleren Speicher-Kits kaufen.

Kommen wir zum Volkssport Nummer Eins für den PC-Enthusiasten und jugendlichen Gamer. Die wollen natürlich auch ordentliche Übertaktungsmöglichkeiten sehen, wobei der Core i9-7900X bereits ab Werk einen deutlich höheren Takt bietet als noch der Core i7-6950X. Doch genau dort, wo die Sonne heftig und besonders hell scheint, wird es natürlich auch entsprechend heiß. Es ist vielsagend, wenn Intel selbst bereits eine AiO-Kompaktwasserkühlung als Mindestvoraussetzung empfiehlt und mit der TS13 auch gleich noch selbst anbietet. Doch auch diese Lösungen können nicht über das thermische Limit hinwegtäuschen, das Intel mit der Verwendung von mittelmäßiger, kostensparender Wärmeleitpaste statt eines standesgemäßen metallischen Lotes selbst produziert. Wer mit dem Core i9 glücklich werden will und zugleich auf höhere Taktraten setzt, wird um eine echte Open-Loop-Wasserkühlung nicht herumkommen. Das sieht bei AMDs Ryzen jedenfalls deutlich besser aus.

Im semi-professionellen Bereich haben unsere Workstation- und HPC-Benchmarks bewiesen, dass eine doppelt so teure CPU wie der Core i9-7900X nicht zwangsläufig auch doppelt so schnell sein muss wie der nur halb so teure Ryzen 7 1800X. Im Gegenteil, hier kann das deutlich preiswerte AMD-Produkt in einigen Benchmarks sogar noch einigermaßen mithalten. Das klappt mit Einschränkungen sogar auch dann noch, wenn der Core i9 wie entfesselt agiert, falls keinerlei Performance-Bremsen auftreten. Es ist in der Summe natürlich die deutlich schnellere CPU, aber so groß, wie der Preis vielleicht implizieren mag, ist der Vorsprung definitiv nicht mehr.

Fazit und Ausblick

Wie auch immer, AMDs bald folgende Threadripper-CPU hat Intel mit Sicherheit etwas aus dem Konzept gebracht, denn man streitet sich nun mit AMD plötzlich und unerwartet um die Kernkompetenz. Um die eigene Position im Moment halten oder ausbauen zu können, benötigen die X299-Mainboards mit Sicherheit noch eine Firmware-Updates, um die theoretisch mögliche Leistung auch konstant in der Realität ankommen zu lassen. Dass dies funktionieren kann, hat AMD ja bereits trotz eines geringeren Budgets recht gut gezeigt.

Doch mit Threadripper werden auch im semi-professionellen Bereich die Karten wohl wieder neu gemischt. Nicht nur preislich, aber eben auch. Dann nämlich wird AMD im HEDT-Markt ein Stück vom großen Geldkuchen einfordern und vielleicht auch in die Gewinnzone zurückkehren, die man so dringend braucht.

Wir werden die kleineren Skylake-X und Kaby Lake-X CPUs in den nächsten Tagen in Form eines Follow-Ups nachreichen, aber ein echtes Fazit für dieses Segment werden wir wohl erst nach dem Launch von AMDs Threadripper ziehen können. Dazu ist es jetzt einfach noch zu früh und der Sommer bleibt einigermaßen spannend.

Danke für die Spende



Du fandest, der Beitrag war interessant und möchtest uns unterstützen? Klasse!

Hier erfährst Du, wie: Hier spenden.

Hier kannst Du per PayPal spenden.

About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

Folge Igor auf:
YouTube   Facebook    Instagram Twitter

Werbung

Werbung