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Palit RTX 2070 Super Jetstream im Test – Fast lautloser und überzeugender Matador im Mittelschwergewicht | Steckbrief

Heute testen wir mal eine Palit GeForce RTX 2070 Super Jetstream, die man allerdings nicht mit der altbekannten RTX 2070 SuperJetsream verwechseln darf. Da leidet nun der arme Hersteller ein wenig unter Nvidias allumfassender General-Versuperung und so manches Geizhals-Schnäppchen entpuppt sich dann schnell als Super-Verwirrung. Da man aber die seit langem eingeführte Modellreihe nun auch nicht so einfach umbenennen wollte, führt man quasi die Super-Sprechpause als Atemübung ein. RTX 2070 Super (Pause und Luft holen) Jetstream. Geht doch!

Ansonsten ist das Teil eine echte Wuchtbrumme, die garantiert nie an Diät gedacht hat. Der Kühler mit sattem Schwimmring zelebriert hier ein ausladendes 2,5-Slot-Design, dessen Kühlpotenz sich bereits beim Anblick erahnen lässt. Schaun‘ wir mal, was geht.

 

 

Der TU104-410 der GeForce RTX 2070 Super

Der TU104-410 der GeForce RTX 2070 Super wird gegenüber der Vollvariante TU104-400 auf der RTX 2080 auf nunmehr noch 2560 CUDA-Kerne, 320 Tensorkerne, 40 RT-Kerne, 160 TMUs und 64 ROPs reduziert. Die Anzahl der GPC (Graphics Processing Clusters) schwankt je nach Chip und Verwertungsart zwischen 5 oder 6. Die Karte wird Taktfrequenzen im Bereich von 1605 MHz (Basistakt) und 1770 MHz (Boost) aufweisen und damit gleichzeitig bis zu 9 TFLOPS Rechenleistung liefern können. Die 40 RT-Kerne können rund 7 Giga-Rays pro Sekunde an Raytracing-Leistung liefern.

Wie die RTX 2080 besitzt auch die die RTX 2070 Super 4 MB L2-Cache. Ansonsten gilt alles, was ich bereits in den Launchartikeln zur GeForce RTX 2070 FE und zur GeForce RTX 2060 FE geschrieben habe. Und wer sich noch einmal im Detail über die ganzen RTX-Features informieren möchte, der sei auf meinen ellenlangen Grundlagenartikel “Nvidia GeForce RTX 2080 Ti und RTX 2080 vorgestellt – was sich hinter Turing wirklich verbirgt” zum Thema RT verwiesen. Auch das ist lesenswehrt und lohnt sich sicher.

Auch der TU104-410 erhält den gleichen 256-Bit-Speicherbus wie der TU104-400, an den acht 1 GB große GDDR6-Speichermodule mit 14 Gb/s Datenrate angebunden wurden, was zu einer Bandbreite von bis zu 448 GB/s führt. Wie bei der GeForce RTX 2080 ist die NVLink-Unterstützung zumindest mit einem Link aktiv, was die Karte durchaus etwas attraktiver macht, denn die RTX 2070 durfte dieses Feature ja nicht nutzen.

 

Der 545 mm² große Chip Chip enthält 13,6 Milliarden Transistoren. Im Vergleich zur GeForce GTX 1080 Ti mit den 12 Mrd. Transistoren auf 471 mm² mag das viel erscheinen, aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass der Chip beschnitten ist und weite Teile brach liegen.

Eckdaten: Unboxing, Abmessungen, Gewicht und Features

Die Karte von Palit wiegt 1283 Gramm und misst stolze 29,5 cm von der Außenkante der Slotblende bis zur Außenkante der Kühlerabdeckung. Mit 12,5 cm von der Oberkante des Motherboard-Slots bis zur Oberkante der Abdeckung ist sie relativ hoch und auch die Einbautiefe („Dicke“) von 5,5 cm macht sie zu einem echten Dickschiff der 2,5-Slot-Armada. Die Kühlerabdeckung aus schwarzem ABS mit den Leichtmetallapplikationen und den transluzenten Leuchtstreifen samt RGB-Hintergrundbeleuchtung wirken gefällig. Die Backplate aus Leichtmetall ist nicht nur rein optischer Natur, sondern hilft auch beim Kühlen mit.

Die Slotblende lässt einen kleineren Teil der warmen Abluft direkt heraus, da die Kühlfinnen horizontal ausgerichtet sind. Der Rest verschwindet aber wie gewohnt in den Tiefen des Gehäuses. Mit einem DVI-Anschluss (nur digital), einem DisplayPort 1.4 und einem HDMI-2.0-Anschluss gibt es genügend Varianten für eine Verbindung zum Monitor.

Einbaulänge (brutto) 29,5 cm
Einbauhöhe (brutto) 12,5 cm
Einbautiefe vorn (brutto) 5,5 cm
Einbautiefe hinten (brutto) 0,5 cm (Backplate)
Gewicht: 1283 g
Anschlüsse: 1x HDMI 2.0
3x DisplayPort 1.4
2x 8-pin PCIe Spannungsversorgung
Kühlerabdeckung: ABS Spritzguss, Leichtmetallapplikationen, LED
Lüfter: 2x 8,5 cm Rotoren mit je 9 Rotorblättern

Einen ersten Überblick über die elektrischen Daten verschafft uns hier die neueste Version von GPU-Z:

Die Übersicht der relevanten Vergleichskarten sieht dann so aus:

  Palit
RTX 2070 Super
Jetstream
Nvidia
GeForce
RTX 2070 FE
Nvidia
GeForce
RTX 2070 Super
Nvidia
GeForce
RTX 2080 FE
Architektur (GPU)
Turing (TU104-410) Turing (TU106-400) Turing (TU104-410) Turing (TU104-400)
CUDA Cores
2560 2304 2560 2944
Tensor Cores
320 288 320 368
RT Cores
40 36 40 48
Textureinheiten
160 144 160 184
Base Clock Rate
1605 MHz 1410 MHz 1605 MHz 1515 MHz
GPU Boost Rate
1815 MHz 1710 MHz 1770 MHz 1800 MHz
Speicherausbau
8GB GDDR5 8GB GDDR6 8GB GDDR6 8GB GDDR6
Speicherbus
256-bit 256-bit 256-bit 256-bit
Bandbreite
448 GB/s 448 GB/s 448 GB/s 448 GB/s
ROPs
64 64 64 64
L2 Cache
4 MB 4 MB 4 MB 4 MB
TDP
215 W (330 W max.) 185 W 215 W 225 W
Transistoren
10.8 Mrd. 10.8 Mrd. 13.6 Mrd. 13.6 Mrd.
Die-Größe
445 mm² 445 mm² 545 mm² 545 mm²
SLI
NVLink  x8 Nein NVLink  x8 NVLink x8

Testsystem und Aufbau

Eleganter Übergang und auch ein Ausblick auf das Testsystem, das diesmal auf AMDs Sockel AM4 und X570, Intels Sockel 2066 auf dem X299 sowie dem Sockel 1151 samt Z390 setzt. Verwendet habe ich ausschließlich bewährte und von mir auch ausgiebig getestete Boards von MSI (X570, Z390), sowie Aorus (X299). Die finale Frage, was man nun mit dem RAM machen soll, hat mich lange umgetrieben. Soll ich die 32 GB DDR4 nun auf jeweils dem Takt laufen lassen, den der Prozessorhersteller in den Specs angibt, oder soll ich alle CPUs mit gleichem Takt betreiben?

Symbolic Picture from igorsLAB: GPU, Motherboard and CPU Testing

Der Ausbau mit 32 GB ist neu und passt zum Geesamtsystem. Dieses habe ich tabellarisch noch einmal im Detail aufgelistet:

Test System and Equipment
Hardware:

Intel Core i9-9900 K
MSI MEG Z390 Godlike

4x 8GB G.Skill FlareX DDR4 3200
1x 2 TByte Aorus (NVMe System SSD, PCIe Gen. 4)
1x Seagate FastSSD Portable USB-C
Seasonic Prime 1200 Watt Titanium PSU

Cooling:
Alphacool Eisblock XPX (1151), XPX Pro (AM4, 2066)
Alphacool Eiswolf (modified)
Thermal Grizzly Kryonaut
Case:
Lian Li T70, Raijintek Paean
Open Benchtable
Monitor: BenQ PD3220U
Power Consumption:

Non-contact direct current measurement on PCIe slot (riser card)
Non-contact direct current measurement at the external PCIe power supply
Direct voltage measurement at the respective connectors and at the power supply unit
2x Rohde & Schwarz HMO 3054, 500 MHz multichannel oscilloscope with memory function
4x Rohde & Schwarz HZO50, current clamp adapter (1 mA to 30 A, 100 KHz, DC)
4x Rohde & Schwarz HZ355, probe (10:1, 500 MHz)
1x Rohde & Schwarz HMC 8012, digital multimeter with memory function

Thermal Imager:
1x Optris PI640 + 2x Xi400 Thermal Imagers
Pix Connect Software
Type K Class 1 thermal sensors (up to 4 channels)
Acoustics:
NTI Audio M2211 (with calibration file)
Steinberg UR12 (with phantom power for the microphones)
Creative X7, Smaart v.7
Own anechoic chamber, 3.5 x 1.8 x 2.2 m (LxTxH)
Axial measurements, perpendicular to the centre of the sound source(s), measuring distance 50 cm
Noise emission in dBA (slow) as RTA measurement
Frequency spectrum as graphic
OS: Windows 10 Pro (1909, all Updates)

Palit GeForce RTX 2070 SUPER JS, 8GB GDDR6, HDMI, 3x DP (NE6207SS19P2-1040J)

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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