Grafikkarten Hardware Testberichte

Palit RTX 2070 Game Rock Premium Edition im Test – Schwerer Brocken mit guter Performance | igorsLAB

Schwere Jungs kennen wir ja so einige, aber bei den aktuellen GeForce-RTX-Modellen hat sich Palit vieles zu Herzen genommen, was bei den Vorgängermodellen immer wieder angemahnt wurde. Und die macht die Game Rock Premium Edition (GRPE) ihrem Namen wirklich alle Ehre, denn das Teil ist ein echter Berg von Grafikkarte, fast schon ein kleines Gebirge. Doch ich will dem Test ja gar nicht vorgreifen, kann aber eben auch nicht verhehlen, dass ich schon einigermaßen gespannt war...

Tear Down und Platinenanalyse

Palit setzt für diese Karte auf ein echtes Eigendesign, übernimmt aber trotzdem auch einige Layoutdetails bei der Spannungsversorgung vom Referenzdesign. Keine Besonderheit sind die zwei ATX-Spannungsversorgungsanschlüsse. Es führen zwei echte Rails von den Buchsen zur Platine. Diese beiden Rails, sowie auch die Speisung aus dem Mainboard-Slot, wurden jeweils noch einmal mit einer 1μH-Spule für die Glättung möglicher Spikes versehen und führen über jeweils einen eigenen Shunt für die Überwachung des Stromflusses.

Der NCP81610 von ON Semiconductor für die GPU (Platinenrückseite) wird als 8-phasiger PWM-Controller eingesetzt, der speziell für die Bereitstellung hochpräziser Ausgangsspannungssysteme für GPUs der neuesten Generation entwickelt wurde. Er verfügt über programmierbare Ausgangsspannungs- und Aktivspannungs-Positionierungsfunktionen, um die Ausgangsspannung in Abhängigkeit vom Laststrom einzustellen, so dass er optimal für einen guten Laststromübergang positioniert ist.

Er unterstützt NVIDIA Open Voltage Regulator Typ 4i+ mit PWMVID-Funktion. Der PWMVID-Eingang wird gepuffert und gefiltert, um eine sehr exakte Referenzspannung zu erzeugen. Die Ausgangsspannung wird dann präzise auf den Referenzeingang geregelt. Die integrierte SMBus-Schnittstelle bietet genug Flexibilität, die Leistung und Effizienz zu optimieren und auch die passende Software anzubinden. Der Controller unterstützt auch neue Smart-Power-Stage-Chips (SPS).

Wir zählen insgesamt 8 Spannungswandler-Kreise für die GPU. Die beiden Phasen für den Speicher werden von einem weiteren NCP81610 von ON Semiconductor im 2-Phasen-Modus generiert. Alle Phasen (8 + 2) setzen auf aktuelle Smart Power Stages NCP302155 von ON Semiconductor. Diese SPS liefern dann sehr genaue Informationen über z.B. Ströme (IMON) und Temperaturen (TMON) auf Basis der MOSFET DCR.

Wer noch mehr Details zu dieser Art der Spannungsversorgung und den Verbesserungen bei Turing erfahren möchte, den verweise ich auf unseren Investigativ-Artikel „Nvidia GeForce RTX 2080 Ti – Interne Details zur Spannungsversorgung, abweichenden Komponenten und wo die Spikes geblieben sind!“, der immer eine Lektüre wert ist. Dort erfahrt Ihr auch mehr zu den neuen Smart Power Stages, die die herkömmlichen, einzelnen VRMs ersetzen. Die nachfolgende Tabelle enthält noch einmal die wichtigsten Komponenten:

GPU-Spannungsversorgung

PWM-Controller NCP81610
ON Semiconductor
8-Phasen PWM-Controller
Gate Driver nicht benötigt
 
VRM 8x NCP302155
ON Semiconductor
Smart Power Stage
Spulen Encapsulated Ferrite Choke
Foxconn
220 mH „Magic“ Choke

Speicher und -Spannungsversorgung

Module MT61K256M32
Micron
8x 8GB GDDR6 SGRAM-Modules
2 Channels x 256 Meg x 16 I/O
2 Channels x 512 Meg x 8 I/O
14Gb/s
PWM-Controller NCP81610
ON Semiconductor
8-Phasen PWM-Controller
VRM 8x NCP302155
ON Semiconductor
Smart Power Stage
Spulen Encapsulated Ferrite Choke
Foxconn
470 mH „Magic“ Choke

Sonstige Komponenten

BIOS 2x 25WP080
EEPROM
Dual-BIOS
 
Umschalter Schiebeschalter
Shunts 1x Shunt pro 12-V-Schiene (3x)
Prozessor
ARM Prozessor (HOLTEK)

Weitere Details

Sonstige
Merkmale
8-Pin + 6-Pin PCI-Express Anschlüsse zur Spannungsversorgung

 

Kühler und Backplate im Detail

Der Kühleraufbau beinhaltet keine Geheimnisse. Ein Lamellenbereich sitzt auf einem massiven Kupfer-Heatsink, der auch den Kühlframe aus Aluminium trägt. Der Kupfer-Heatsink ist rückseitig mit den massiven-Heatpipes aus unvernickeltem Kupferkompositmaterial verlötet. Der umlaufende Metallrahmen der Kühlerkonstruktion sorgt zudem für eine aktive Kühlung des Speichers mittels dazwischenliegender, hochwertiger Wärmeleitpads (adhäsive Softpads).

Für die Spannungswandler gibt es einen extra Heatsink, sehr löblich. Die Spulen haben zusätzlich Kontakt zu den Kühlfinnen und auch die flachen SMD-Kondensatoren der Spannungswandler werden aktiv mitgekühlt. Das entspannt die thermischen Hotspots enorm und sorgt für eine sehr großflächig greifende Kühlung. Es ist schön zu sehen, dass der Einsatz von Wärmeleitpads, sowie die Integration des VRM-Heatsinks in den Hauptkühler Gehör gefunden haben. Ich kann mich da noch ganz gut an die Diskussionen mit dem PM im Headquarter erinnern.

Insgesamt fünf 8-mm-Heatpipes verteilen die Abwärme dann an die Kühlfinnen, wobei alle fünf die Abwärme längsseits bis hin zum Kühler-Ende transportieren, während eine Heatpipe umlaufend noch die Außenseite des Kühlblocks oberhalb der GPU bedient. Palit verwendet eine Lüfteranordnung mit zwei 9,7-cm-Lüftern, die auch gut mit dem zweiteiligen Kühleraufbau harmonieren.

Die geschwärzte Backplate aus Aluminium kühlt aktiv mit und dient zudem der Stabilisierung. Die verwendeten Softpads kleben zudem an der Platine (ich habe sie mit Isopropanol und einer flexiblen Folie abgezogen), als gäbe es kein Morgen mehr und es wird mehr als nur der Spannungswandlerbereich gekühlt. Kann man so stehen lassen.

Kühlsystem im Überblick
Art des Kühlers: Luftkühlung
Heatsink: Kupfer
Kühlfinnen: Aluminium, vertikale Ausrichtung
engstehend
Heatpipes 5x 8-mm Kupfer-Komposit, nicht vernickelt
VRM-Kühlung: GPU-VRM über integrierten Heatsink
RAM-Kühlung über Heatsink-Rahmen
Lüfter: 2x 9,7 cm Lüfter, 2x 10 Öffnungen
Fan-Stopp durch unterschreiten der Mindest-/Anlaufdrehzahl
Backplate Aluminium
Aktive Kühlfunktion

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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