Grafikkarten Testberichte VGA

Palit GeForce RTX 3080 Gaming Pro Review – Vernünftiger Einstieg ins NVIDIA-Oberhaus

Temperaturen und Boost-Takt

Die Karte boostet, wenn sie kühl genug ist und die GPU-Last die 50% nicht überschreitet bis auf über 2100 MHz. Allerdings ist dies eine sehr kurzzeitige Freude, die bei meinem sehr extrem fordernden Testspiel dann bei steigender Temperatur im geschlossenen Gehäuse von 1890 MHz bis auf ca. 1755 MHz einbricht. Damit liegt man aber noch einen Tick über dem, was NVIDIA für den Boost auch offiziell angibt. Um die Founders Edition leicht zu schlagen, reicht es allerdings noch.

Die manuelle Übertaktung ergab bei 100% Lüfterdrehzahlen einen Wert von satten 1985 MHz, den die Karte sogar halten konnte. Ob man das aber akustisch ertragen möchte, sei mal dahin gestellt. Da hilft wohl nur ein Wasserblock. Den Speicher kann man auch auf über 20 Gb/s übertakten, man büßt aber bereits vor dem Erreichen der Stabilitätsgrenze an Performance ein, was auf ein thermische Throttling zurückzuführen sein dürfte. Micron hat solche Mechanismen ja von Haus aus implementiert. Wer es wirklich drauf anlegt, sollte also knapp unter den 20 Gb/s bleiben, denn auch die GeForce RTX 3090 FE bleibt in diesem Rahmen. Sicher nicht ohne Grund.

Kommen wir nun zu der Aufzeichnung mit der hochauflösenden Infrarot-Kamera. Die PI640 von Optris besitzt ein echtes 640 x 480 Pixel Bolometer und zeichnet mit bis zu 30 FPS auf. Ich nutze hier die Normallinse und kalibrierte Folie mit einem bekannten Transmissionsgrad, damit ich de facto in das geschlossene Gehäuse hineinsehen kann. Die Backplate kann man entfernen, beim Speicher kann man jedoch mit montierter Backplate ca. 4 Grad abziehen, was auch den Sinn dieser Lösung unterstreicht.

Und was ist mit den Folgen der globalen Grafikkarten-Erwärmung? Jetzt interessiert mich natürlich der Geräuschpegel dessen, was nun als komplexes Lüftergeräusch emittiert wird. Die Karte im offenen Aufbau ist mit 4 Grad deutlich kühler, was auch die Lüfterdrehzahlen des geschlossenen Gehäuses von den rund 1810 U/min auf dann fast 2300 U/min schnellen. Das hört man dann durchaus. Man sollte sich auch nicht vom sporadischen Anspringen der Lüfter im Idle erschrecken lassen, da hier nicht nur die GPU-Temperatur, sondern auch die Hotspot-Temperatur des Speichers zugrunde gelegt wird.

Wenden wir uns jetzt dem Geräuschpegel und dem Klangcharakter zu. Mit ca. 39.5 dB bei Witcher 3 in UHD und einer Leistungsaufnahme von ca. 320 Watt messe ich einen ähnlichen Wert wie den der Founders Edition, wobei man auch über den Extremfall sprechen sollte und muss.

Nutzt man Furmark oder schwergewichtige GPGPU-Szenarien, wo auch der Speicher und die Spannungswandler mehr gefordert werden, dann sind es zwar immer noch reichlich 320 Watt, aber die Lüfterdrehzahlen gehen leicht über 2300 U/min und der Geräuschpegel liegt dann bei satten 44,7 dB(A). Bei Spielen habe ich dies allerdings nicht geschafft. So gesehen ist dann die Welt auch wieder in Ordnung und es steht und fällt mit dem Airflow im Gehäuse.

Takt Gaming 1895 MHz (kalt) bis 1755 MHz (warm)
Maximal OC 1985 MHz
GPU Temperatur Open Benchtable 68 °C
GPU Temperatur Closed Case 72 °C
GDDR6X Hotspot 95 °C
Geräuschemission 39.5 bis 44.7 dB(A)
Lüfterdrehzahlen 1810 U/min bis 2316 U/min

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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