Pad-Mod: Ein paar Tricks gratis aufs Haus
Achtung! Wer diese Karte besitzt und ebenfalls umbauen möchte, riskiert dann allerdings den Verlust der Garantie! Das einmal vorab und der Vollständigkeit halber. Man weiß ja nie. Zwischen dem Frame und der Platine findet man einen Abstand von ca. 2.6 mm. Das ist insofern ungünstig, da es keine Pads mit passender Stärke gibt. Doch davon lässt sich der findige Bastler noch lange nicht abschrecken.
Mit einer Folie zwischen Pad und Teigrolle habe ich das etwas zu dicke 3-mm-Pad so lange plattgewalzt, bis sich der Steg des Frames beim Verschrauben nicht mehr nach oben biegen würde. Das lässt sich recht einfach manuell überprüfen. Damit sich das Pad außerdem unter Druck einfacher ausdehnen kann, habe ich es in der Mitte geteilt, die beiden Hälften auf die relevanten Stellen gelegt und zwischen den Pads eine kleinere Lücke gelassen.
Auf dem nachfolgenden Bild sieht man noch einmal sehr übersichtlich, wo genau der Hebel ansetzt. Größer muss die zu verbindende Fläche nämlich gar nicht sein!
Messung des Umbauergebnisses
Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen, zumal ich mit Absicht auch originale Wärmeleitpaste verwendet habe. Diese ist ziemlich fest und ließ sich deshalb auch sehr einfach komplett einsammeln. Auf ca. 60°C erhitzt, ließ sich das Ganze auch sehr einfach wieder auftragen. Ich habe es, wie der Hersteller, bewusst nicht auf die CPU gespachtelt, sondern eine Klebepad-ähnliche Fläche auf dem Heatsink erzeugt. Für geübte Anwender ist dies sicher auch der praxisnähere Weg.
Die GPU-Temperaturen selbst sanken um ca. 1 Grad, sowohl beim Gaming, als auch beim Stresstest. Die nachfolgende Tabelle zeigt noch einmal die Gewinne, die mit dieser einfachen Modifikation möglich sind. Die Erfahrung mit der EVGA-Mod zeigt zudem, dass man die Differenz ebenfalls noch einmal um 1 bis 2 Grad hätte erhöhen können, wenn man den Cutter an der nutzlosen Kunststoff-Folie ansetzen würde.
Temperaturen der Originalkarte | Temperaturen nach dem Umbau | Differenz (Delta) | |
---|---|---|---|
Speichermodul: |
92°C | 87,8 °C | 4,2° |
VRM: |
89,8°C | 84.7°C | 5.1° |
Unter der GPU: |
81,6°C | 78,8°C | 2,8° |
Auch diese Aufwärmphase habe ich natürlich noch einmal im Video verewigt und genauso wie das erste mit Hilfe des Zeitraffers etwas zusammengeschnitten.
Zusammenfassung und Fazit
Ich verweise kurz noch einmal explizit auf den in Kürze folgenden Test, der dann deutlich mehr zu den Eigenschaften dieser Karte aussagen wird. Aber die Mod ist aus meiner Sicht der richtige Weg, den auch der Hersteller gehen sollte, um den Speicher mit wenig Aufwand etwas kühler zu bekommen. Deshalb werde ich fairerweise auch die Reaktion des Herstellers abwarten und diese mit im Artikel berücksichtigen.
Ansonsten kann ich jedem geübten Bastler, der sich das zutraut und keine Wasserkühlung möchte, nur dazu raten, einmal über diese simple Mod nachzudenken. Je weicher das Pad ist, umso einfacher lässt es sich gewaltfrei implementieren. Oder man nimmt, so wie ich, das gute alte Nudelholz zum Plattmachen. Dann passt das auch. Der Speicher wird es einem danken. Mit Sicherheit.
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