3D-Printer Praxis Testberichte

Original gegen Klon – Prusa MK3S im Vergleich zum halb so teuren Fysetc-Nachbau!

Elektronik

Und auch beim Netzteil sieht man, dass sich das Kit teils noch an der älteren Vorlage orientiert. Dabei handelt es sich nämlich noch um das ältere Modell in Silber, welcher hier mit HS-250-24 beschriftet ist.

Optisch macht es erstmal keinen so guten Eindruck, diverse Kratzer sind auf der spiegelnden Oberfläche sichtbar, Fingerabdrücke sammeln sich auch schnell an.

Ein Blick unter die Haube der vom Verkäufer gedruckten Abdeckung zeigt, dass zumindest alles ordentlich verkabelt wurde.

Weiter geht es dann mit dem Ordnen und Befestigen der ganzen losen Kabel.

Streng nach Vorgabe wird alles verlegt und mit den etwas billig wirkenden, dünnen Kabelbinder festgezogen.

Für die Kabelbox und Gehäuse des Einsy Rambo-Mainboards habe ich mich wieder entschieden, etwas vom Standard abzuweichen und eine etwas größere Variante von Boogie zu verwenden.

Neben dem Vorteil, die Lüftungsschlitze auf der vom warmen Heizbett abgewandten Seite zu haben, bietet diese Version auch etwas mehr Platz und Möglichkeiten bei der Kabelverlegung. Scheinbar sind die Kabel des Klons aber etwas kürzer als beim Original, teilweise wurde es dann doch etwas knapp und nicht so locker wie auf dem Beispielbild gezeigt.

Im Gegensatz zu den komplett fertigen Druckoberflächen von Prusa muss man bei dem Fysetc-Kit selbst Hand anlegen und das PEI-Blatt in mühseliger Handarbeit selbst auf das Federstahlbrett aufkleben. Trotz einer knappen halben Stunde pro Seite habe ich es nicht ganz so perfekt hinbekommen, wie beim Original. Dabei ist mir aber auch noch aufgefallen, dass die Buildplate beim Klon deutlich dünner und flexibler ist, als beim Prusa. Ist an sich jetzt erstmal kein Nachteil, aber auffällig.

Und zu guter Letzt betanken wird den Klon noch frech mit der neusten originalen Firmware direkt von Prusa, um ihm Leben einzuhauchen.

Kommentar

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Tim Kutzner

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Jetzt bin ich wirklich mal gespannt, was ihr dazu meint :D
Der "Bauplan" ist ja Open Source, also handelt es sich hier ausnahmsweise mal nicht um eine illegale Kopie ... aber ist sowas trotzdem bedenkenlos zu kaufen?

Josef Průša selbst meinte mal, dass sie ihre harte Arbeit öffentlichen machen, damit andere Hersteller davon lernen und ihre eigenen Drucker weiterentwickeln können. Der Verkauf von Klonen mache ihn traurig und wütend, weil man das Design nicht verbessert, sondern einfach nur davon profitieren will.

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big-maec

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Meine Meinung zum Prusa, da ist auch nicht alles Gold was glänzt. Habe meinen Mittlerweile mehrere Jahre und so einiges ausgetauscht, weil mir die Ergebnisse mit PETG nicht gut genug waren. Heute würde ich mit meinen Erfahrungswerte lieber einen billigen kaufen und selber Modifizieren.
Da käme der Fysetec-Nachbau gerade Recht. Vorraussetzung wäre hierfür aber das die Rahmenteile und einige andere Teile die im Drucker verbleiben von guter Qualität sind.

Kugellager war auch so ein Ding weil ich mit keinen zufrieden war, auch nicht Mitsumi. Die Stangen haben das leider später mit Riefen angezeigt.
Einige Modifikationen sind auch nicht einfach umzusetzen da die gedruckten Teile nicht die nötige Präzision besitzen und sich leicht verziehen.
Die Präzision betrifft insbesondere die Einbettung der Kugellager im Extrudergehäuse. Das merkt man erst wenn man auf Gleitlager umstellt ;).

Auch der schwere Extrudermotor ist hier von Nachteil. Seit der Umstellung auf den leichten Bondtech Extruder ist das Druckbild wesentlich Gleichmässiger geworden und bei voller Geschwindigkeit gibt es keine ungewollten Muster mehr. Die Lautstärkensenkung ist auch noch ein netter Nebeneffekt, auch die Eigenbewegung des Druckers hat sich Reduziert . Mit dem Originalen Heizblock aus Alu war ich auch nicht zufrieden(Probleme) und habe den ersetzt durch einen neuen E3D beschichteten Kupfer Heizblock. Dazu kommen noch diverse Kleinigkeiten die im laufe der Zeit Probleme gemacht haben.

Prusa hätte auch gut daran getan, die besseren Verfügbaren Teile auf dem Markt im Drucker zu verbauen und als eine Art MK3S Gold Edition zu verkaufen. Meiner Meinung nach, hat er hier vielleicht ein bischen die Möglichkeiten verpennt den Drucker weiter zu verbessern.

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Tim Kutzner

Moderator

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Ich kann bisher nicht klagen, habe an meinem Prusa absolut nichts verändert seit dem Kauf in 2019.
PETG druckt er super, habe ja ein ganzes Gehäuse daraus gedruckt:

Erfahrungswerte sind ja aber auch immer unterschiedlich, ich sehe ich der Community aber auch genug Leute, die ihre Drucker kaputtverbessern :D

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big-maec

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Bei mir war es anders, es sind meistens voher irgendwelche Probleme aufgetaucht die ich dann beseitigt habe. Manchmal waren auch kleinere Fehldiagnosen dabei, aber mir sind gleichzeitig Sachen aufgefallen die ich dann verbessern konnte. Habe für das eine oder andere auch mehrere Anläufe gebraucht und ein bischen ausprobiert. Jetzt bin ich mit dem Drucker so wie er jetzt Funkioniert sehr zufrieden. Konstruieren, Einschalten, Drucken und Fertig.

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Arnonymious

Veteran

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Schöner Vergleich. Da mir derzeit aber ein passender Platz zum aufstellen eines 3D Druckers fehlt, wird das erst einmal nüscht mit einem eigenen Gerät. Muss also weiter meine Kumpels für Druckprojekte anhauen.

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p
pintie

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"Als ich mit meinem MK3S nach einem halben Jahr Probleme hatte und die Lager mir Kratzer in die Stangen gemacht haben, gab es nach 5 Minuten Wartezeit im Livechat direkt Ersatz. "

Ich habe nach ca einem Jahr eine Mail bekommen, das mir eine Charge schlecht gehärtete Stangen geliefert wurde. (das waren wohl die ersten die ausgeliefert wurden). und das die Lager spuren hinterlassen können.
Und ob meine Adresse noch stimmt - man würde mir neue schicken.
eine Woche später hatte ich neue Stangen und Lager per Post.

"Den Original Prusa MK3S lasse ich auch bedenkenlos drucken, wenn ich mal nicht im Haus bin. Mit dem China-Nachbau traue ich mich das nicht"

genau das. Mein MK3S läuft ohne Aufsicht und ich habe dabei keine Bedenken.

Hast du beim Klon mal getestet ob die "Thermal runnaway" aktiviert ist ?

Wenn man weiß was man macht kann man so Klone sicher kaufen. Ich würde mir außer Pruse nur einen Voron kaufen/bauen.
Einmal wegen Service aber auch weil man Perfekte Profile und das Sorglospaket bekommt.

Trotzdem danke für den Test.

Lustig war ja auch mal der maximal günstige MK2? den Thomas Sanladerer gemacht hat.

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Alkbert

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930 Kommentare 705 Likes

Für alle Linearlager, die ich in meinen Druckern verwende, habe ich die DuPont IGUS als Ersatzteile bei mir "auf Halde" liegen.
Kein reguläres Linearkugellager wird bei mir mehr durch ein selbiges ersetzt. Für mich kommen nur noch IGUS infrage.
Die IGUS Drylin sind leichter, praktisch geräuschlos, selbstschmierend, wartungsfrei und extrem haltbar.

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Tim Kutzner

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Von denen habe ich auch schon öfter gehört, aber eher mit gemischtem Feedback

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K
Kearvaig

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Bezüglich:

Was bedeutet das?
Im Inneren des Heatbreaks befindet sich ein kurzen Stück Teflon (PTFE), durch das später das Filament gefördert wird. Bei Temperaturen von 230-240°, abhängig von der Qualität, beginnt das Material zu zerfallen und gibt dabei toxische Gase ab. “Nur” in geringen Mengen, aber Berichten zufolge genug um kleinere Haustiere zu vergiften.

Mein Kommentar:

PTFE wird ja auch in Haushaltspfannen verwendet, welche auch über 230° erhitzt werden (können) und Fluor, bzw. Fluorwasserstoff emittieren. Laut Wikipedia geht das Bundesinstitut für Risikobewertung erst bei Temperaturen von 360° von einer Gesundheitsgefahr aus. In jedem Fall ist gezeigte Menge Teflon so gering, das ein Aufheizen und Ausgasen am offenen Fenster die Gase beseitigt. Und mit Absaugung bzw. Lüftung sollte man beim extrudieren von Kunststoffen ja eh arbeiten.

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Tim Kutzner

Moderator

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Das Problem mit den nicht Allmetal-Heatbreaks ist schon länger bekannt und in dieser Studie wurde sogar gezeigt, wie in Vogel daran sterben kann.

Wikipedia sagt übrigens, dass selbst ab 300°C Probleme beim Menschen auftreten können.

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K
Kearvaig

Mitglied

32 Kommentare 9 Likes

Klar, bestreite ich ja gar nicht. Ich weise lediglich darauf hin das die Mengen sehr gering sind. Das verteilt sich im Raum auf tausende Liter Luft, und mit Absaugung/Lüftung ist es kein Problem mehr und das sollte eh jeder tun der mit einem 3D Drucker arbeitet.
Um mehr gings nicht.

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Alkbert

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930 Kommentare 705 Likes

Ich empfehle grundsätzlich eine gute Durchlüftung oder mindestens Luftfilter, wenn es bautechnisch nicht anders geht oder der Drucker im Keller steht. (bei mir beispielsweise DAIKIN) Denkbar wären auch größer konfektionierte Lötabsaugungen mit mindestens einem 3 fach Filter, wie dieser hier:

Sind leider nicht ganz billig aber langlebig und praktisch für eine Industrieumgebung gemacht.
In der Medizin gibt es ähnliche Systeme, die dann nach dem MPG zugelassen aber gerne das 10 fache kosten.

Grundsätzlich differenziere ich aber auch je nach Druckmaterial.
Alle erdölbasierten Druckmateralien drucke ich praktisch nur bei offener Tür im Wintergarten oder im Keller, wenn Fenster und Kellerabgangstüre nach draussen sperrangelweit offen sind. ABS geht schon mal so, Luftreiniger läuft aber immer mit (DAIKIN MC707 photocatalytic air purifier)

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About the author

Tim Kutzner

Unterstützende Kraft bei den Themen Kühler, Peripherie und 3D-Druck.
Linux-Novize und Möchtegern-Datenhorder mit DIY NAS.

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