Audio/Peripherie Mikrofone Testberichte

NZXT Capsule Mini im Test – Kompaktes USB Mikrofon mit kompaktem Preis und großem Sound

Wahrscheinlich kennen die meisten Gamer die folgende Situation: Ein Kumpel hat sich ein teures Gaming Headset gegönnt, betritt mit stolzer Brust den Discord Server und fängt an zu schwärmen. Wie erklärt man ihm jetzt, dass sich seine teure Neuanschaffung maximal nach Blechdose anhört und er für dasselbe oder sogar weniger Geld eine in jeglicher Hinsicht überlegene Kombination aus Mikrofon und Kopfhörer hätte kaufen können? Vielleicht kann ja das Capsule Mini von NZXT ein Umdenken in der Branche auslösen.

Nachdem ich nun einige Mikrofone im Preisbereich von ca. 20€ bis ca. 200€ getestet habe und dabei vom größten China-Schrott über Blinki-bunti-Gaming-Zeug bis zum überraschend soliden Kickstarter-Projekt praktisch alles schon in den Fingern hatte, schickt sich nun NZXT an. Tatsächlich hatte ich mit diesem Hersteller bisher noch gar keine Berührung und wusste nur, dass die Herrschaften auf äußerst minimalistisches Design setzen und sich ihren ordentlichen Qualitätsanspruch auch entsprechend vergüten lassen. Um so überraschter war ich, als mir das Capsule Mini in die Hand gedrückt wurde. Denn beim ersten Hands-On dachte ich, es handle sich vielleicht um einen Aprilscherz. Das Mikrofon bringt gerade einmal 130 Gramm auf die Waage und besteht zum größten Teil aus hohl klingendem Hartplastik. Bei näherer Betrachtung fiel zwar auf, dass die Verarbeitung unabhängig von der Materialanmutung durchaus in Ordnung geht und das Gerät mit einer UVP von 69,99€ sogar recht erschwinglich erscheint, aber kann das funktionieren? Schauen wir es uns an!

 

Unboxing Part 1

Der Umkarton ist schön schlicht und in trendigem Violett gehalten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wahrscheinlich hätte auch die Hälfte an Polster gereicht, aber sicher ist sicher.

Vom überflüssigen Plastikmüll befreit, kommt das Capsule Mini direkt vormontiert und somit einsatzbereit aus der Verpackung. Der Lautstärkeregler steuert ausschließlich den Kopfhörerausgang des Geräts, durch Drücken des Reglers wird das Mikrofon stummgeschaltet.

Der vormontierte Standfuß ist schwer und massiv, bietet aber nur eine sehr eingeschränkte Positionierungsflexibilität.

Unten befinden sich die Anschlüsse. 1 x USB-C zur Verbindung mit dem Computer, 1 x 3,5mm Klinke zum Anschluss eines Kopfhörers und das Gewinde zur Montage an einem Boom-Arm.

Beiliegend sind neben dem minimalistischen Beipackzettel noch ein USB-A auf USB-C Kabel

und ein Gewindeadapter für Boom-Arme mit großem Gewinde.

 

Unboxing Part 2

Neben dem Mikrofon selbst befand sich auch noch der neue Boom Arm Mini mit im Karton. Dieser ist ein optionales Zubehör und nicht im Lieferumfang des Capsule Mini enthalten! Mit 69,99€ ist er genau so teuer wie das Mikrofon selbst, kann aber eine sehr sinnvolle Ergänzung darstellen.

Im Wesentlichen besteht der kompakte Boom Arm aus einer Stange mit drei Gelenken und einer Montageklammer.

Auch der Boom Arm hat einen Gewindeadapter für größere Mikrofone beiliegen.

Zum sauberen Verlegen der Anschlusskabel sind die einzelnen Glieder des Arms mit einem Kabelkanal ausgestattet.

Die Halteklammer ist robust ausgeführt, wirkt aber im Gegensatz zur Klammer des wesentlich größeren Elgator Boom Arms aber dennoch schon fast filigran.

Etwas schade finde ich, dass nur der feste Teil der Klemmvorrichtung gummiert ist, das bewegliche Teil kann durchaus Kratzer oder Abdrücke verursachen, wenn man genug Dampf im Arm hat.

Mikrofon angeschraubt:

Alles an der Wandhalterung des Monitors montiert:

 

Kommentar

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JeretXXO

Mitglied

38 Kommentare 12 Likes

Schöner Test, allerdings hätte ich einmal zwei Fragen zu dem Test.
Erstmal, wie lang ist eigentlich das mitgelieferte Anschlusskabel, das wirkt in dem Bild nicht sehr lang und kann mir vorstellen, dass es, geführt durch den Kabelkanal und an einem Arm montiert eventuell recht kurz ausfallen dürfte, zum anderen, zur Probeaufnahme, was ist denn unter "Direkt" eingesprochen zu verstehen? Bei der zweiten Aufnahme wurde zumindest die Entfernung zum Mikrofon angesprochen, aber was ist denn der genaue Zustand bei der ersten Aufnahme?

Ist das Mikrofon zentral montiert auf dem beiliegenden Ständer, auf Kopfhöhe und unmittelbar vor dem Mund des Sprechers oder eher dezentriert in einem gewissen Abstand? Könnte man das eventuell mal im Artikel erwähnen oder gibt es vielleicht bereits einen Artikel mit einem Beispielaufbau, auf den mich jemand verweißen kann?

Die Stimmenaufnahme scheint mir fast etwas zu gut zu sein, sollte das Mikrofon in einer naturellen Position auf dem Schreibtisch stehen und nicht unmittelbar vor dem Mund des Sprechers.

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ChaosKopp

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529 Kommentare 538 Likes

Das fragte ich mich auch beim Lesen des Texts.

Falls der recht teure Arm vonnöten ist, um eine ordentliche Aufnahme zu erzielen, so wäre der vermeintlich günstige Preis (in dem Bereich bekommt man auch andere gute Mikros) plötzlich wesentlich teurer.

Ich wundere mich auch über die Preisgestaltung. Das Mikro scheint preislich okay, aber der Arm...

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Alexander Brose

Moderator

819 Kommentare 573 Likes

Moin!

Sorry zusammen, ich bin aktuell nur unterwegs, deshalb dauert es eine Weile, bis eine Antwort kommt.

Mit "direkt hineingesprochen" meine ich einen Abstand von ca. 10-15cm vom Mund zum Mikrofon, wie man ein Mikrofon halt auch z.B. bei Podcasts und Musikaufnahmen benutzt. Das kann man entweder mit einem Boom Arm erzeugen, oder sich bescheuert zum Tisch hin neigen/bücken, um direkt in das Mikrofon hineinzusprechen.

Mit dem normalen Arm kann man das Mikrofon halt nur neigen und ist deshalb immer entsprechend weit vom Mikrofon entfernt - das Leid der Tischmikrofone eben.

Grüße!

Antwort 2 Likes

C
ChaosKopp

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529 Kommentare 538 Likes

Danke für die Antwort. Also hören wir die Aufnahme, die man für 139,98 erhält.

Gut, den Arm kann man sicherlich von anderen Herstellern günstiger bekommen, womit die Rechnung freundlicher wird.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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