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NVMe-SSDs im Praxis-Test: Was bingt PCIe 4.0 gegenüber 3.0 wirklich und lohnt sich der Aufpreis?

Kommen wir nun zu echten Anwendungen. Als Erstes nutze ich den SPECwpc, der viele verschiedene professionelle Anwendungen in sich vereint und ein ziemlich gutes Abbild der unterschiedlichsten Anforderungen abbildet. Zunächst vergleichen wir das Ergebnis beim Lesen in MB/s. Wir sehen, dass man, je nach Anwendung, sehr unterschiedliche Leistungen messen kann, wobei dies natürlich auch von den Paketgrößen und der Anzahl der aufeinanderfolgenden Aktionen zu tun hat.

Das Ergebnis in Prozent ist sehr durchwachsen, denn er reicht vom Gleichstand (im Toleranzbereich) bei Maya Venice bis hin zu reichlich 18 Prozent Zuwachs in icePack. Der Rest ergibt zwischen 3 und 9 Prozent Mehrleistung, was in einem komplett überschaubaren Rahmen bleibt und bei der täglichen Arbeit subjektiv nie spürbar werden sollte. Das kann man also mehr oder weniger vergessen, zumal bei sehr extensiven Zugriffen noch ganz andere Eigenschaften der Datenträger zählen.

Gehen wir nun einmal zum Schreiben über. Da werden die Unterschiede nämlich noch deutlich kleiner. Viele Anwendungen zeigen im Rahmen möglicher Toleranzen kaum noch Unterschiede.

Ich messe maximal 10 Prozent Vorsprung bei Handbrake, der Rest bewegt sich entweder im Gleichstand oder zwischen 5 und 7 Prozent. Alles unter 10 Prozent kann man, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, bereits glatt vernachlässigen. Man kann es natürlich messen, subjektiv merken wird man es eher nicht.

Bei Maya 2019 lade ich zunächst ein riesiges Animations-Projekt. Mit satten 25 GB ist dies auch der größte Workload, den ich aktuell laden kann, zumal hier auch der Grafikspeicher fast komplett vollgeladen wird. Das ist auch der Grund, warum ich auf die Radeon Pro W5700 setze, die am PCIe 4.0 Slot nicht limitieren dürfte. Während der Programmstart in etwa gleich schnell abläuft, profitiert vor allem die riesige Animation mit den 4K-Texturen von der schnelleren Schnittstelle. Der PCIe 3.0 hängt hier fast 35 Prozent zurück, was fast man auch beim Warten deutlich merkt. 

Diesen Zugewinn spürt man auch subjektiv. Auch die anderen Programme profitieren, wenn die Projektgröße 500 MB deutlich übersteigt. Je größer die Datei und je weniger Dateien insgesamt zum Projekt gehören, umso schneller geht das Ganze dann, egal ob Blender, AutoCAD oder Inventor Pro. Wobei es beim Speichern der Projekte keinen oder kaum einen Unterschied mehr gibt, weil hier meist etwas anderes limitiert.

Bei Spielen ist der Unterschied kaum messbar, da hier meist viele (auch kleinere) Dateien parallel geöffnet werden und auch der Workload selbst nicht extrem groß ist. Bei Ghost Recon Breakpoint lagen beim Starten des Spiels bis zur ersten Online-Anmeldung ganze 2-4 Sekunden Unterschied, im Spiel ließ sich in keinem Benchmark auch nur irgendein wirklich plausibler Unterschied messen. Das gilt auch für Assassin’s Creed Odyssey und andere aktuelle Spiele.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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