AI/KI Grafikkarten News

NVIDIAs Strategiewechsel: Auf Blackwell folgt Rubin wohl schon 2025, parallel zu Blackwell Ultra

NVIDIA hat angekündigt, die Veröffentlichung seiner nächsten Chip-Generation, der Rubin-Architektur, um rund sechs Monate vorzuziehen, berichtet Taiwan Economic Daily. Ursprünglich für das Jahr 2026 geplant, soll die neue Technologie nun bereits in der zweiten Jahreshälfte 2025 auf den Markt kommen. Mit dieser Entscheidung will das Unternehmen auf die steigende Nachfrage nach leistungsstarken Prozessoren für Künstliche Intelligenz (KI) reagieren und seine führende Marktposition behaupten.

Strategiewechsel bei NVIDIAs Entwicklungsplänen

Laut einem Bericht der Taiwan Economic Daily ist die Rubin-Architektur Teil von NVIDIAs Plan, die Entwicklungszyklen weiter zu beschleunigen. Während die Vorgängermodelle – Ampere, Hopper und Blackwell – in jährlichen Abständen eingeführt wurden, signalisiert Rubin eine mögliche Abkehr von diesem festen Rhythmus. Die Entscheidung zur Vorverlegung könnte darauf hindeuten, dass NVIDIA die Konkurrenz unter Druck setzen und neue Marktchancen früher als erwartet nutzen will. Diese Strategie ist nicht neu für NVIDIA, das sich in den vergangenen Jahren als treibende Kraft im Bereich KI etabliert hat. Doch das Vorziehen einer so zentralen Architektur deutet darauf hin, dass das Unternehmen auf technologische und marktwirtschaftliche Veränderungen reagieren möchte, bevor andere Anbieter nachziehen können.

Technologische Voraussetzungen für Rubin

Die Rubin-Architektur wird voraussichtlich auf der neuesten 3nm-Fertigungstechnologie von TSMC basieren. Diese Technologie ermöglicht eine höhere Leistung bei geringerer Energieaufnahme, was besonders im Bereich des maschinellen Lernens und der KI von Vorteil ist. Hinzu kommt der Einsatz von HBM4-Speicherchips, die deutlich höhere Bandbreiten und Speicherkapazitäten bieten als bisherige Standards. Beide Schlüsseltechnologien befinden sich laut Berichten entweder bereits in der Massenproduktion oder stehen kurz davor. Dies könnte ein wesentlicher Grund für die vorgezogene Einführung sein, da NVIDIA offenbar keine Hindernisse mehr in der Lieferkette sieht. Mit Rubin könnte das Unternehmen von diesen technologischen Fortschritten profitieren und gleichzeitig auf die wachsende Nachfrage nach KI-Hardware reagieren.

Zeitliche Überschneidungen mit der Blackwell Ultra-Serie

Interessant ist, dass NVIDIA für die gleiche Zeitperiode, Mitte 2025, auch die Veröffentlichung der Blackwell Ultra-Serie (B300) plant. Diese Chips, eine Weiterentwicklung der Blackwell-Architektur, sollen ebenfalls für KI-Anwendungen optimiert sein. Die gleichzeitige Einführung zweier Produkte könnte jedoch strategische Herausforderungen mit sich bringen. Es bleibt unklar, wie NVIDIA die Marktpositionierung der beiden Serien handhaben will, da Rubin möglicherweise die Aufmerksamkeit auf sich zieht und die Bedeutung der B300-Serie verringert. Eine Möglichkeit wäre, dass Rubin für spezifische Hochleistungsanwendungen positioniert wird, während die B300-Serie für breitere Einsatzbereiche gedacht ist. Eine solche Strategie könnte dazu beitragen, unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen und den Marktanteil in verschiedenen Segmenten zu sichern.

Marktchancen und mögliche Auswirkungen

Die vorgezogene Einführung der Rubin-Architektur zeigt, wie stark der Wettbewerb im Bereich KI-Hardware derzeit ist. NVIDIA reagiert damit auch auf die wachsenden Anforderungen moderner KI-Anwendungen, die immer leistungsfähigere Prozessoren erfordern. Durch die Nutzung von 3nm-Technologie und HBM4-Speicher wird Rubin voraussichtlich eine höhere Rechenleistung und Effizienz bieten als bisherige Generationen. Die Entscheidung, Rubin früher auf den Markt zu bringen, könnte zudem den Druck auf Wettbewerber wie AMD und Intel erhöhen. Beide Unternehmen haben ebenfalls Pläne für neue Produkte im Bereich KI angekündigt, dürften jedoch Schwierigkeiten haben, mit NVIDIAs beschleunigtem Zeitplan Schritt zu halten. Dies gibt NVIDIA die Möglichkeit, seine Marktführerschaft weiter auszubauen, insbesondere in wachstumsstarken Bereichen wie Rechenzentren und Hochleistungsrechnern.

Ausblick auf zukünftige Entwicklungen

Die genauen Details zu Rubins Spezifikationen und Einsatzbereichen sind noch nicht bekannt, doch weitere Informationen werden spätestens zur CES 2025 erwartet. Diese Veranstaltung könnte als Plattform dienen, um sowohl Rubin als auch die Blackwell Ultra-Serie offiziell vorzustellen und eine klare Strategie für die beiden Produkte zu kommunizieren. Langfristig deutet die beschleunigte Einführung darauf hin, dass NVIDIA seine Entwicklungszyklen weiter optimieren will, um schneller auf technologische Trends und Marktbedürfnisse reagieren zu können. Die regelmäßige Veröffentlichung neuer Architekturen in immer kürzeren Abständen könnte ein zentraler Bestandteil dieser Strategie sein. Mit der vorgezogenen Einführung der Rubin-Architektur zeigt NVIDIA einmal mehr, wie dynamisch der Markt für KI-Hardware ist. Die Entscheidung verdeutlicht, wie wichtig schnelle Innovationen und Anpassungen in diesem Bereich sind. Rubin könnte mit seinen fortschrittlichen Technologien nicht nur die Leistung von KI-Systemen verbessern, sondern auch NVIDIAs Stellung als führender Anbieter von KI-Lösungen stärken. Die kommenden Monate werden zeigen, wie das Unternehmen diese Strategie weiter umsetzt und welche Auswirkungen dies auf die Branche hat.

Source: Taiwan Economic Daily

Kommentar

Lade neue Kommentare

T
TheSmart

Veteran

493 Kommentare 257 Likes

Ich denke es ist vor allem eine Antwort auf die Entwicklung von eigenen KI-Chips von Meta & Co.
Man will denen immer einen Schritt voraus sein, so das sie diese Entwicklung wieder beenden und Nvidia der unangefochtene Marktführer bleibt.

Antwort Gefällt mir

T
Techniker Freak

Mitglied

62 Kommentare 9 Likes

@TheSmart
Evtl. reagiert man auch auf AMD, die mit XDNA eine auf KI-Anwendungen optimierte Architektur haben.

Antwort Gefällt mir

T
TheSmart

Veteran

493 Kommentare 257 Likes

Ja das kann auch sehr gut sein.
Und eben die vielen angestossenen Eigenentwicklungen bei Meta & Co.
Denn auch diese Unternehmen sind nicht gewillt die Mondpreise von Nvidia zu bezahlen habe ich gelesen.
Und dem kann man nur mit Preissenkungen (was Nvidia niemals machen würde) oder mit der unangefochtenen Technologieführerschaft entgegen wirken. Und deren Kassen sind aktuell sehr prall gefüllt..da können sie sich auch die höheren Entwicklungskosten leisten.

Wobei man da auch immer vorsichtig sein kann.. es kann auch fgut sein das sich mal da der ein oder andere Fehler einschleichen könnte.

Antwort Gefällt mir

Opa-Chris

Mitglied

93 Kommentare 131 Likes

Ich könnte mir gut vorstellen, dass man die parallele Vermarktung von Blackwell-Ultra und Rubin für eine weitere Preiserhöhung nutzt.
Blackwell-Ultra wird dann zum Preis von Blackwell veräußert und Rubin setzt man preislich oben drauf.
Sofern es nicht um Inferencing geht, sondern um Learning, hat Nvidia ja aktuell keine richtige Konkurrenz und könnte sich den Schritt durchaus leisten.

Antwort 1 Like

O
Oberst

Veteran

356 Kommentare 151 Likes

Vermutlich habt ihr beide den richtigen Riecher.
AMD und die KI Spezial-Chips sind ja meist im Inferencing schnell, aber Training liegt ihnen nicht so (bzw. da ist NVidia klar besser).
NVidia ist im Training schnell, im Inferencing auch gut aber preislich einfach teuer.

Und da beim Training der neuesten KI Modelle aufgefallen ist, dass man durch vermehrtes Training keine besseren Ergebnisse erzielt und in der Zukunft daher plant, mehr Rechenleistung im Inferencing zu nutzen (OpenAI hat das unter Anderem gesagt), wäre das für NVidia ein Problem:
Der Bereich, in dem man stark ist, wird in Zukunft weniger stark wachsen als der Bereich in dem man zwar gut aber in Preis/Leistung zu teuer ist. Da will NVidia vermutlich auch was vom Kuchen abhaben und hat in Zukunft vielleicht eine Chip Architektur für's Training (zunächst Blackwell) und eine für's Inferencing (kommt mit Rubin). Rubin wird man da vielleicht entsprechend anders auslegen, um im Inferencing die passende Preis/Leistung zu haben.

Antwort 2 Likes

Y
Yumiko

Urgestein

812 Kommentare 377 Likes

Das hat Nvidia bisher ja auch nicht geschadet: Schuld ist dann halt der Anwender :rolleyes:

Antwort Gefällt mir

F
Fonsa

Mitglied

62 Kommentare 56 Likes

Jetzt ist die Frage für den Spieler: Im Januar RTX5000 kaufen oder auf Ultra warten?

Antwort Gefällt mir

T
TheSmart

Veteran

493 Kommentare 257 Likes

Also direkt zuschlagen ist eh nie klug.. man sollte sich den Markt schon genau anschauen und Diesziplin zeigen.. dann kann man auch ein paar Euro sparen.
Ich bin auch mal gespannt, was AMD so bringen wird.. wenn das Gerücht war ist mit einer Graka a la 4080 mit geringerer Leistungsaufnahme bei gleicherLeistung und mehr VRam.. dann wäre das ein guter Schritt in die richtige Richtung und würde Nvidia zwingen zu reagieren.
Denn wie geschnitten Brot werden die Grakas wohl kaum verkauft und wenn dann noch Konkurrenz da ist..
Außerdem mal abwarten, was Intel so bringen wird.
Die könnten Nvidia unter Umständen auch ein wenig aufmischen.
Denn sie sind ja nur so teuer, weil sie keine echte Konkurrenz haben.

Antwort Gefällt mir

O
Oberst

Veteran

356 Kommentare 151 Likes

Mehr VRAM kann gar nicht sein, weil die 8800XT auch 256Bit SI hat. Und ich denke nicht, dass AMD 3GB Speicherchips verbauen wird. Damit landet man automatisch bei 16GB. Möglich wären noch 32GB, aber das macht keinen Sinn (in der Leistungsklasse passen die 16GB noch, 32GB würden die Karte merklich teurer machen).
Insofern wird man bei der Leistung irgendwo zwischen 7900XT und XTX landen (das war angeblich AMDs Zielsetzung), RT merklich verbessern und durch Optimierungen und bessere Fertigung sparsamer werden. Aber NVidia bringt ja auch neue Karten, insofern ist der Konkurrent nicht die 4080 sondern die 5070 oder 5070TI.
Spannender wird sowieso der Preis.

Antwort Gefällt mir

Y
Yumiko

Urgestein

812 Kommentare 377 Likes

Kommt drauf an was man bereits hat und vor allem auf die Preise.

Antwort Gefällt mir

T
TheSmart

Veteran

493 Kommentare 257 Likes

Und der Stromverbrauch. Denn die neuen Grakas sollen laut Gerüchten die Leistung mit der Brechstange verbessern.
Es ist die Rede von bis zu 600 Watt.

Man kann und sollte also mal gespannt sein.
Und die Preise werden nicht besser, wenn es keine Alternativen gibt.

Antwort Gefällt mir

Onkel-Föhn

Veteran

140 Kommentare 74 Likes

Wollte ich auch grad schreiben, da ich dieselbe Vermutung teile ...

Antwort Gefällt mir

T
TheSmart

Veteran

493 Kommentare 257 Likes

Das kann gut sein.. als börsennotiertes Unternehmen macht es ja noch mehr Sinn.
Vor allem auf dem Spielermarkt hatte wohl auch Nvidia zuletzt mit eher stagnierenden Umsätzen zu kämpfen.
Der KI-Markt boomt dagegen.
Wenn man die Preise anhebt kann man mehr Umsatz und Gewinn bei weniger Verkäufen realisieren und damit die Aktionäre zufriedenstellen.
Ist halt nur die Frage, wie lange sowas gut geht.
Zumal Nvidia evtl große Konkurrenz im Full-HD Markt bekommt. Jeder schaut zwar zuerst auf die High-End-Modelle, aber die CashCow ist im Full-HD Markt vergraben.

Antwort Gefällt mir

Danke für die Spende



Du fandest, der Beitrag war interessant und möchtest uns unterstützen? Klasse!

Hier erfährst Du, wie: Hier spenden.

Hier kannst Du per PayPal spenden.

About the author

Samir Bashir

Werbung

Werbung