Es ist eine kleine Ironie der GPU-Geschichte: Ausgerechnet eine für professionelle Anwendungen gedachte Grafikkarte setzt sich an die Spitze der Gaming-Leistungscharts – und das mit einem Selbstbewusstsein, das man von einem Zehntausend-Dollar-Produkt auch erwarten darf. Die Rede ist von NVIDIAs neuer RTX PRO 6000, die in jüngsten Tests die GeForce RTX 5090 klar hinter sich lässt. Der eigentliche König ist damit entthront, zumindest wenn es um rohe Leistung geht. Der YouTuber Roman “der8auer” Hartung hat sich diese Karte einmal genauer angesehen.
Technisches Schwergewicht: Vollausbau des GB202-Chips
Technisch basiert die RTX PRO 6000 auf dem gleichen GB202-Chip der Blackwell-Architektur wie die RTX 5090, allerdings schöpft sie das Potenzial dieses Boliden deutlich weiter aus. Mit 24.064 CUDA-Kernen gegenüber den 21.760 der RTX 5090 bringt sie nicht nur mehr Rechenleistung auf die Waage, sondern auch mehr Raytracing- und Tensor-Rechenwerke. Ergänzt wird das Ganze von 96 GB GDDR7-Speicher – dreimal so viel wie beim Gaming-Flaggschiff – und einem satten 512-Bit-Interface. Damit ist die PRO-Variante eine Art GB202 in Vollausstattung, während die 5090 eine technisch kastrierte Version bleibt, um Segmentierung und Margenpolitik gerecht zu werden.
Mehr FPS, weniger Kompromisse: Die RTX PRO 6000 im Gaming-Einsatz
Der Leistungsvorsprung fällt je nach Benchmark und Spiel zwischen 10 und 15 Prozent aus – und das in 4K-Auflösung, wohlgemerkt. In Titeln wie Cyberpunk 2077, Star Wars Outlaws oder Remnant 2 überzeugt die Workstation-GPU mit spürbar höheren Framerates und teils überraschend guter Energieeffizienz. Zwar liegt der Stromverbrauch im Schnitt etwas über dem der RTX 5090, aber nicht in dem Maß, wie man es angesichts der Mehrleistung und Ausstattung erwarten würde. Besonders bemerkenswert ist, dass in einigen Tests die PRO 6000 trotz gleichem Verbrauch eine höhere Leistung lieferte, während sie in anderen Szenarien nur marginal mehr Energie benötigte.
Ein teurer Thron: Warum Gamer trotzdem zur RTX 5090 greifen sollten
Doch trotz dieser technischen Glanzleistung bleibt der Elefant im Raum: der Preis. Mit rund 10.000 US-Dollar ist die RTX PRO 6000 nicht nur ein Nischenprodukt, sondern ein klares Statement: Diese Karte ist nicht für Gamer gedacht – zumindest nicht offiziell. Die 96 GB VRAM sind im Spielebereich de facto überdimensioniert und werden in absehbarer Zeit kaum vollständig ausgelastet werden. Hinzu kommt, dass die Karte derzeit mit Studio-Treibern arbeitet, also ohne die für Gaming optimierten „Game-Ready“-Treiber auskommt – was ihre Performance umso bemerkenswerter macht.
Eine GPU als Statement – und Warnschuss zugleich
Unterm Strich zeigt sich hier einmal mehr, was technisch möglich ist, wenn man die Daumenschrauben der Marktsegmentierung lockert. Die RTX PRO 6000 ist eine Machtdemonstration – kein Produkt für den Massenmarkt, aber ein klares Signal an die Konkurrenz und ein Fingerzeig auf die Reserven, die NVIDIA im Portfolio hat. Wer also 4K-Gaming mit maximaler Leistung sucht und das nötige Kleingeld mitbringt, findet hier die neue Krone der GPU-Schöpfung. Für alle anderen bleibt die RTX 5090 weiterhin die wirtschaftlich sinnvolle – wenn auch nicht mehr unangefochtene – Gaming-Wahl.
Source: Youtube
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