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Nvidia Quadro RTX 4000 im Test – günstiger Profi-Ableger mit überraschender Leistung | igorsLAB

Leistungsaufnahme und Lasten

Die Leistungsaufnahme der Nvidia Quadro RTX 4000 liegt mit reichlich 9 Watt im Idle genau dort, wo man sie erwarten konnte, denn es fehlt jegliche optische RGB-Beschleunigung. Allerdings schnellt der Takt bei jeder kleinen Fensterbewegung von den 405 MHz (GPU) und 101 MHz (Speicher) bereits deutlich nach oben, was dann auch schon mal in 20 bis reichlich 30 Watt  münden kann. Beim normalen Arbeiten (2D Workspace und 3D-Vorschau) sind es  moderate 77 Watt und erst im 3D-Loop liegt die Karte mit etwas unter 120 Watt (OpenGL) bzw. reichlich 123 Watt (DirectX) schon etwas höher.

Dann nähert man sich auch dem Power Limit der Karte von 125 Watt, das man nur beim Rendern und maximal drehenden Lüftern mit dann 127 Watt knapp überschreitet. Mehr geht beim besten Willen nicht mehr und selbst ein Stresstest wie Furmark oder Luxmark im Stresstest-Modus kitzeln da keine höheren Zahlen mehr heraus, im Gegenteil.

Die Spannungen liegen im erwarteten Bereich und erreichen keine 0,8 Volt im kalten Zustand. Sweet-Spot-Feeling pur. Der Durchschnittswert über die gesamte Laufzeit tendiert im Mittelwert gegen 0,75 Volt und liegt bei fordernden Rendern sogar nur noch knapp unter 0,69 Volt. Jetzt sieht man auch, warum die Karten so sparsam sind. Was dann noch für ein Boost-Takt machbar ist, sehen wir auf der nächsten Seite.

Hier auch noch einmal ein kurzer Auszug aus dem, was die Hersteller dieser kleinen Quadro RTX 4000 in der Firmware an Limits eigentlich mit auf den Weg gegeben hat. Wozu und warum Nvidia hier einen 8-Pin-Anschluss verbaut, bleibt ein kleineres Rätsel, denn es hätte auch der 6-Pin locker gereicht.

Die Lastverteilung auf die Rails fällt interessant aus, denn niemals werden die maximalen 4 Ampere des Mainboard-Slots überschritten. Das Balancing ist hier vorbildlich gelöst worden, obwohl eine der Phasen auch mit am Mainboard-Slot hängt, was den „hohen“ Idle-Wert ganz gut erklärt.

 

Netzteilbemessung und Spitzenlasten/-ströme

Wie ich in meinem Grundlagenartikel „Der Kampf von Grafikkarte gegen Netzteil – Leistungsaufnahme und Lastspitzen entmystifiziert“ bereits ausführlich nachgewiesen habe, existieren durchaus auch kurzzeitig höhere Lasten im Millisekundenbereich, die bei ungünstig entworfenen oder nicht zweckmäßig bestückten Netzteilen bereits zu unerklärlichen Abschaltungen führen können. Da hilft dann allein die vom Grafikkartenhersteller oder den Reviewern gemessene TBP (Typical Board Power) für eine stabile Auslegung des Systems nicht wirklich weiter.

Spitzen mit Intervallen zwischen 1 bis 10 ms können bei sehr schnell reagierenden Schutzschaltungen (OPP, OCP) vor allem bei Multi-Rail-Netzteilen zu Abschaltungen führen, obwohl die durchschnittliche Leistungsaufnahme noch in der Norm liegt. Für die sehr zurückhaltende Quadro RTX 4000 würde ich deshalb mit maximal 160 Watt kalkulieren, um noch genügend Reserven für den Fall der Fälle zu besitzen. Einen kurzen Auszug mit höher Auflösung zeigen uns nun die 20-ms-Messungen (10 μS Intervalle), wie ich sie automatisiert zur Wertermittlung laufen lasse:

 

Detailaufnahme der durchschnittlichen Leistungsaufnahme und fließenden Ströme

Wie üblich stelle ich den Balken nun auch noch die Leistungsaufnahme und die fließenden Ströme als Detailgrafiken meiner Oszillographen-Messungen zur Seite. Ein Service, den sonst kaum jemand bietet und der zeigt, wie die Karte im Detail so „tickt“:

 

 

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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