Die GeForce RTX 5080 repräsentiert NVIDIAs neuesten Schritt in der Weiterentwicklung von High-End-Grafikkarten und basiert auf der Blackwell-Architektur. Mit modernen Technologien wie DLSS 4 und Multi-Frame-Generation (MFG) zielt die Karte darauf ab, sowohl die Performance als auch die Effizienz in den Bereichen Gaming und kreative Anwendungen zu maximieren. Gleichzeitig hebt sie das Niveau für 4K-Gaming mit Raytracing und Pathtracing auf ein höheres Niveau. Im Vergleich zur vorherigen Generation, insbesondere zur RTX 4080 Super, liefert die RTX 5080 eine durchschnittliche Leistungssteigerung von bis zu 10 Prozent, während die Energieeffizienz durch verbesserte Hardware und Software-Technologien ebenfalls leicht gesteigert wurde. Dennoch bleibt die RTX 5080 mit einem Einführungspreis von 1169 Euro inkl. MwSt. ein Premiumprodukt, das für viele Nutzer eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen könnte.
Die RTX 5080 überzeugt insbesondere in Ultra-HD-Auflösungen (3840 x 2160 Pixel) mit aktivierten Raytracing- und Pathtracing-Effekten. Dank der 10.752 CUDA-Kerne, 336 Tensor-Kerne der fünften Generation und der Unterstützung für DLSS 4 erreicht die Karte außergewöhnliche Bildraten bei grafisch anspruchsvollen Szenarien. Während die RTX 4080 Super in den meisten Benchmarks hinter der RTX 5080 zurückbleibt, gelingt es der neuen Karte, durch die Integration von Multi-Frame-Generation (MFG) eine glattere Framerate und bessere Stabilität zu gewährleisten. Das ist für diejenigen sicher vorteilhaft, die glauben, so etwas brauchen zu müssen.
Die verbesserte Raytracing-Leistung, ermöglicht durch 84 RT-Kerne der vierten Generation, zeigt sich insbesondere in Spielen wie Cyberpunk 2077 und Alan Wake 2. Bei aktiviertem Pathtracing profitiert die RTX 5080 zudem von der erweiterten Ray-Reconstruction-Funktionalität, die eine herausragende Bildqualität selbst in den anspruchsvollsten Szenarien gewährleistet. Trotz dieser beeindruckenden Leistung sind einige Limitierungen erkennbar: In nativem 4K mit maximalen Einstellungen bleibt die Karte unter Umständen weiterhin an ihrer Leistungsgrenze, insbesondere bei hohen Frameraten und intensiven Lichtsimulationen. Bis auf diese neuen Features bleibt die GeForce RTX 5080 aber ein klassisches Sidegrade und kann kaum durch eine signifikante Mehrleistung punkten. Ob man darüber enttäuscht ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich hatte für meine Person eigentlich auf 20 Prozent gehofft.
Die Leistungsaufnahme der RTX 5080 bewegt sich im Rahmen moderner High-End-GPUs. Im Idle-Betrieb konnte der Verbrauch dank optimierter Treiber auf 13 bis 14 Watt gesenkt werden, was eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu älteren Modellen wie der RTX 4080 darstellt. Unter Last erreicht die Karte Spitzenwerte von bis zu 330 Watt, bleibt damit jedoch knapp unter ihrer spezifizierten Thermal Design Power (TDP) von 360 Watt. Bemerkenswert ist die Fähigkeit der Karte, in niedrigen Auflösungen wie Full-HD oder WQHD effizienter zu arbeiten. Dies wird durch die optimierte Nutzung von DLSS 4 und Multi-Frame-Generation erreicht, die die Renderlast der GPU spürbar reduzieren. Diese Technologien senken nicht nur die durchschnittliche Leistungsaufnahme, sondern tragen auch dazu bei, Lastspitzen zu minimieren, die vor allem bei nativer UHD-Renderauflösung auftreten können. Egal in welchem Setting, die Effizienz liegt stehts etwas höher als die der GeForce RTX 4080 Super, auch wenn dies nur marginal ausfällt.
Die RTX 5080 erfordert ein Netzteil mit einer Nennleistung von mindestens 850 Watt, um stabile Betriebsbedingungen zu gewährleisten. Netzteile, die den ATX-3.1-Standard unterstützen, sind hierbei zu bevorzugen, da sie auf kurzfristige Lastspitzen von bis zu 200 % der Nennleistung ausgelegt sind. Diese Spitzen können bei plötzlichen Belastungswechseln, etwa während intensiver Raytracing-Berechnungen, auftreten und eine kurzfristige Energieaufnahme von bis zu 500 Watt erfordern. Gleichzeitig sorgt eine höhere Dimensionierung dafür, dass das Netzteil im effizienten Lastbereich zwischen 50 und 70 % betrieben wird, wodurch sowohl die Energieeffizienz als auch die Lebensdauer des Netzteils verbessert werden.
Das thermische Design der RTX 5080 basiert auf einem doppelseitigen Durchflusskühlsystem, das kühle Luft durch die Karte leitet und erwärmte Luft effizient abführt. Während des Betriebs bleibt die GPU-Temperatur auch bei intensiven Gaming-Szenarien stabil, wobei die Karte eine maximale Temperatur von knapp 76 °C erreicht. Die Speichertemperaturen profitieren von der optimierten Spannungsversorgung über separate Power Rails, die eine gleichmäßige Energiezufuhr gewährleisten. Dies minimiert thermische Schwankungen und sorgt dafür, dass der Speicherbereich selbst unter hoher Belastung stabil bleibt. Die thermische Analyse mithilfe der Optris PI 640 zeigt eine homogene Wärmeverteilung, wobei Hotspots, wie etwa die GPU und die Spannungswandler, effektiv gekühlt werden.
Die Geräuschentwicklung der RTX 5080 ist stark von der Lüftergeschwindigkeit abhängig. Im Leerlauf und bei moderaten Drehzahlen bleibt die Karte angenehm leise, was auf die vibrationsarme Lagerung der Lüfter und die aerodynamische Optimierung der Lüfterblätter zurückzuführen ist. Unter Last nimmt die Lautstärke jedoch spürbar zu und erreicht Werte von bis zu 38 dB(A). Ein charakteristisches Humming bei etwa 200 Hz wurde in den Tests festgestellt, das durch Resonanzen der Lüfter oder der Spannungswandler verursacht wird. Dieses Geräusch tritt insbesondere bei bestimmten Lüfterdrehzahlen auf, ist jedoch nicht durchgängig wahrnehmbar.
Fazit
Mit einem Einführungspreis von 1169 Euro inkl. MwSt. bleibt die RTX 5080 ein Premiumprodukt, das sich vor allem an Enthusiasten mit hohem Budget richtet. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten und steigender Lebenshaltungskosten stellt der Erwerb einer solch teuren Grafikkarte für viele Nutzer eine schwer zu rechtfertigende Ausgabe dar. Die Kluft zwischen technologischem Fortschritt und erschwinglichem Zugang wächst dadurch weiter, auch wenn die UVP niedriger angesetzt ist als die der GeForce 4080 (ohne Super).
In der Praxis ist aber wohl davon auszugehen, dass dieser Preis deutlich überschritten wird. Eine Vielzahl von Faktoren trägt zu dieser Entwicklung bei und lässt kaum Zweifel daran, dass die Karte für den Endkunden teurer wird, als es die UVP vorgibt. Zunächst spielt die Marktdynamik eine zentrale Rolle. Grafikkarten der Oberklasse, insbesondere solche mit moderner Architektur wie der RTX 5080, sind bei Veröffentlichung äußerst gefragt. Dieses hohe Interesse, gepaart mit einem meist begrenzten Angebot, führt in der Regel zu einer starken Nachfrage, die Händler ausnutzen, um zusätzliche Gewinne durch Aufschläge zu erzielen. Solche Preissteigerungen sind insbesondere in den ersten Wochen nach Veröffentlichung üblich, da Enthusiasten bereit sind, hohe Summen zu zahlen, um zu den Ersten zu gehören, die die Karte besitzen.
Händler agieren zudem oft opportunistisch und nutzen das begrenzte Angebot, um die Preise weiter zu erhöhen. Bereits in der Vergangenheit haben viele Einzelhändler sogenannte “Early Adopter”-Prämien auf neue Modelle aufgeschlagen, wodurch die Karten deutlich teurer wurden als die UVP. Solche Strategien sind nicht nur bei der RTX 5080 zu erwarten, sondern haben sich bei den letzten Generationen von Nvidia-Grafikkarten bereits etabliert. Auch die globale Marktsituation spielt eine Rolle. Produktionsengpässe, steigende Kosten für Rohstoffe und Transport sowie geopolitische Unsicherheiten tragen dazu bei, dass die Herstellung und der Vertrieb von Grafikkarten teurer geworden sind. Diese Kosten werden in der Regel an die Endverbraucher weitergegeben, wodurch der Endpreis steigt.
Während die RTX 5080 technologisch durchaus beeindruckt und für anspruchsvolle Anwendungen wie 4K-Gaming oder kreative Workloads nahezu ideal ist, könnte ihr Preis in der aktuellen Marktsituation als abschreckend wirken. Für viele bleibt sie wohl doch nur ein Luxusprodukt, dessen Zielgruppe sich vor allem aus finanzstarken Nutzern zusammensetzt. Es besteht die Gefahr, dass solche Entwicklungen den Zugang zu moderner Technologie für breite Bevölkerungsschichten noch weiter erschweren und soziale Ungleichheiten im Bereich digitaler Innovationen verstärken. Die RTX 5080 ist zweifellos ein gutes Beispiel moderner Technologie, doch die Frage nach dem Preis und dem Mehrwert bleiben noch offen, denn sehr viel mehr als ein reines Feature-Sidegrade zur GeForce RTX 4080 Super ist sie leider nicht.
- 1 - Einführung und Details zur Blackwell GB203-400-A1 GPU
- 2 - Testsystem und Equipment
- 3 - Gaming: Full-HD 1920x1080 Pixels (Rasterization Only)
- 4 - Gaming: WQHD 2560x1440 Pixels (Rasterization Only)
- 5 - Gaming: Ultra-HD 3840x2160 Pixels (Rasterization Only)
- 6 - Gaming: WQHD 2560x1440 Pixels, Supersampling, RT & FG
- 7 - Gaming: Ultra-HD 3840x2160 Pixels, Supersampling, RT & FG
- 8 - DLSS4 und MFG: Cyberpunk 2077 im Detail
- 9 - DLSS4 und MFG: Alan Wake 2 im Detail
- 10 - PCIe 5 Probleme, Leistungsaufnahme in Theorie und Praxis
- 11 - Lastspitzen nativ vs. DLSS4, Netzteilempfehlung
- 12 - Kühler, Temperaturen, Thermografie, Geräuschentwicklung
- 13 - Zusammenfassung und Fazit
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