Grafikkarten Testberichte VGA

NVIDIA GeForce RTX 5060 Ti 16 GB in Test und Teardown – Sparsam im Verbrauch, überraschend schnell, aber bitte nicht mit 8GB!

Detailbetrachtung beim Gaming in WQHD

In Cyberpunk 2077 erreicht die Grafikkarte in WQHD und maximalen Einstellungen Spitzenwerte von bis zu 168 Watt. Diese hohe Last entsteht durch die immense Rechenanforderung ohne KI-gestützte Skalierung und erfordert eine stabile Stromversorgung. Obwohl das 12V2X6-Design nicht vollständig ausgelastet wird, stellt es dennoch hohe Anforderungen an die Netzteilstabilität. Die Leistungsaufnahme und Stromstärken werden in 20-ms-Intervallen gemessen, um auch schnelle Lastwechsel zu erfassen. Die erste Grafik zeigt den Echtzeitverbrauch als Produkt aus Strom und Spannung, was Rückschlüsse auf Spitzenwerte und die Einhaltung der PCIe-Spezifikationen ermöglicht. Man sieht hier sehr deutlich die Verteilung zwischen dem 12V2X6-Anschluss und dem Mainboard-Slot:

Die Kombination beider Analysen bietet eine umfassende Sicht auf die Energieflüsse der Grafikkarte. Während die Leistungsaufnahme die Gesamteffizienz bewertet, zeigt die Stromverteilung mögliche Belastungsspitzen. Diese Daten sind essenziell für Entwickler und Enthusiasten, um das Energiemanagement der Karte präzise zu verstehen. Die zweite Grafik fokussiert sich somit auf die Stromverteilung zwischen PEG-Slot und externen Anschlüssen wie 12V2X6. Sie gibt Aufschluss darüber, wie stark der Mainboardslot beansprucht wird und in welchen Situationen externe Anschlüsse mehr Leistung liefern müssten.

Die nächsten Grafiken analysieren ein einzelnes 20-ms-Intervall mit einer Auflösung von 10 µs und zeigen detailliert das Verhalten der Stromversorgung bei kurzfristigen Lastwechseln. Diese entstehen durch plötzliche GPU-Anforderungen, etwa bei Render-Spikes oder Framewechseln. Die erste Grafik visualisiert die Leistungsaufnahme in diesem extrem kurzen Zeitraum und offenbart kurzfristige Spitzen von bis zu 210 Watt, die keine allzu hohe Anforderungen an die Stabilität und Reaktionsgeschwindigkeit des Netzteils stellen.

Die zweite Grafik zeigt den Stromfluss durch die Versorgungskabel und macht abrupte Veränderungen bei dynamischen Lasten sichtbar:

Lastverhalten im Torture-Test

Furmark ist ein Extrembelastungstest für Grafikkarten, der eine untypisch konstante Maximallast erzeugt, weit über dem, was in realen Anwendungen oder Spielen auftritt. Durch intensive Berechnungen werden sowohl die Shader- als auch die Speichercontroller vollständig ausgelastet, was zu einer extremen thermischen und elektrischen Beanspruchung führt. Dieser Worst-Case-Test überprüft die Stabilität der GPU und der Stromversorgung, wobei die Leistungsaufnahme die spezifizierte TDP von 180 Watt in den Spitzen deutlich überschreiten und Spitzenwerte bis zu 250 Watt erreichen kann.

 

Da Furmark eine dauerhaft maximale Last erzeugt, ist der Test zwar nicht repräsentativ für den Alltag, aber äußerst nützlich, um Schwachstellen in der Kühlung oder der Stromversorgung aufzudecken. Furmark dient somit als Stresstest, um sicherzustellen, dass das gesamte System auch unter extremen Bedingungen stabil bleibt. Auch hier ist bemerkenswert, dass die 2.2 Ampere an Slot nie unterschritten werden, was darauf zurückzuführen ist, dass hier auch konstante Lasten für andere Spannungswandler (z.B. 5 Volt, Lüfter, MCU) permanent anliegen.

Die hochauflösenden Messungen während eines Furmark-Tests liefern präzise Einblicke in das Verhalten der Stromversorgung und Leistungsaufnahme unter Extrembelastung. Durch die kontinuierlich maximale Auslastung der GPU entsteht eine konstante thermische und elektrische Beanspruchung, die in Mikrosekunden-Intervallen analysiert wird. Besonders auffällig sind kurzfristige Lastspitzen, die weit über die durchschnittliche Leistungsaufnahme hinausgehen und durch plötzliche Belastungsänderungen einzelner GPU-Komponenten entstehen.

Diese Messungen sind besonders relevant im Hinblick auf die ATX 3.1-Norm, die Netzteile dazu verpflichtet, kurzfristige Spitzen bis zu 200 % der Nennlast für bis zu 1 Millisekunde zu kompensieren. Die Daten zeigen, dass solche Spitzen nicht nur theoretisch möglich sind, sondern tatsächlich auftreten und die Grenzen der Stromversorgungsdesigns stark beanspruchen können.

Zusammenfassung der Lastspitzen und eine Netzteilempfehlung

Ein Netzteil mit einer Nennleistung von mindestens 400 bis besser 500 Watt, das die Anforderungen der ATX 3.1-Norm nicht unbedingt erfüllen muss, stellt eine geeignete und eher günstige Wahl dar, um die beschriebenen Leistungsaufnahmewerte und Lastszenarien zuverlässig abzudecken. Die maximalen Spitzenlasten der Grafikkarte, die in Extremsituationen wie Furmark oder bei sehr anspruchsvollen Spielen bis zu fast 250 Watt erreichen können, machen eine keine besonders hohe Leistungsreserve notwendig. Zusammen mit der Last des restlichen Systems, etwa durch die CPU, den Arbeitsspeicher und andere Komponenten, ergibt sich ein Bedarf, der in ganz kurzen Spitzenzeiten bis zu rund 450 bis 500 Watt betragen kann.

 

Ein ordentliches 500-Watt-Netzteil bietet nicht nur ausreichend Spielraum, sondern fängt auch kurzfristige Lastspitzen dieser Karte noch sicher ab. Die leichte Überdimensionierung sorgt zudem dafür, dass das Netzteil in einem effizienten Lastbereich zwischen 50 und 70 % arbeitet, was die Energieeffizienz und Langlebigkeit optimiert.

Kommentar

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cunhell

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686 Kommentare 709 Likes

Die Karte wurde auf einem aktuellen System mit PCIe 5.0 getestet. Interessant wäre auf Grund der PCIe 5.0 x8 Konfiguration auch ein Test mit PCIe 4.0 und PCIe 3.0.
Gerade preisbewusste User nutzen ja oftmals ältere Systeme und tauschen nur Teile wie z.B. eine Grafikkarte aus. Konfigurationen mit 5700x3d und B450/X470er Boards sind sicher in freier Wildbahn noch nicht zu selten anzutreffen. Hier wäre die Limitierung auf PCIe 5.0 x8 und deren Performanceauswirkung interessant.

Cunhell

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RazielNoir

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657 Kommentare 306 Likes

Und der gleiche Chip als Profikarte als eine hypothetische RTX 2500 Blackwell von PNY hat dann 32GB Speicher, verlangt 150W und kostet UVP 3000€. Nette Gewinnmarge ;)
Ironiemodus off

Aber mal als ernsthafte Verständnisfrage. Bei den PRO-Karten von Nvidia werden ja in den letzten Generationen die jeweiligen GPU-Chips der Consumervarianten mit vollem Chipausbau ohne Teildeaktivierung und mit mehr Speicher verbaut. Das Speicherinterface bleibt dabei gleich? Also sind solche Karten wie die RTX 2000 ADA 16GB im Vergleich zur RTX 4060 8GB immer im Clamshell-Design?

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G
Grobi

Neuling

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Die X370er Serie war ja auch sehr erfolgreich und dort wurde PCIe 4.0 glaube ich sogar per BIOS-update abgeschaltet. Somit steht nur 3.0 nur Verfügung. Lohnt es sich von dort aus zur 5060ti aufzurüsten, wenn die Karte nur in x8er Konfiguration läuft?

Ähnlich würde mich 4070 Super vs 5070 interessieren. Letztere schafft es quasi nur auf Gleichstand zur älteren Karte auch hauptsächlich durch den schnelleren Speicher. Bleibt der Gleichstand auf einem Mainboard mit PCIe 3.0 bestehen oder kann die 5070 die erhöhte Speichergeschwindigkeit nicht mehr nutzen und fällt daher sogar noch ab?

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Yumiko

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1,089 Kommentare 492 Likes

Je mehr vRAM, je besser in dem Fall. Ob es sich "lohnt" liegt bei dir: viele Spiele laden alles ins vRAM und starten dann das Level.Primär bei Open World Spielen sollte man es merken können.

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Eribaeri

Veteran

167 Kommentare 68 Likes

Au ja, PCIE Gen4 x16 und x8 würden mich auch interessieren.
Ist es überhaupt möglich, über einen Gen4x16 Slot die Bandbreite eines Gen5x8 Slots zur Verfügung zu stellen, wenn die Grafikkarte nur x8 kann?

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amd64

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1,177 Kommentare 773 Likes

Nein, selbstverständlich nicht. Wenn die im Slot steckende Karte nur 8 PCIe Lanes unterstützt, dann ist es egal ob der Slot auch mit 16 Lanes läuft.

View image at the forums

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RazielNoir

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657 Kommentare 306 Likes

Interessant finde ich den Abschnitt Sicherungscode. Seh ich das richtig, das ausser bei Gen. 4+5 eine Art Fehlerkorrektur existiert? Was bringt mir dann bei Ada und Blackwell Pro Karten der ECC-Speicherschutz, wenn die Daten, die ankommen schon fehlerhaft sein können?

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ipat66

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1,644 Kommentare 1,802 Likes

Das sind dann im Durchschnitt 4% Verlust in 1080, 3% in 2k und 2% in 4K bei Verwendung von PCIe 3.0x8 ( 2% 1080, 1% 2k, 1% 4k bei PCIe 4.0x8 )...
Finde ich verschmerzbar ...
Ansonsten, in der 16 GB Version, eine preiswertere Alternative zu den nochmals überteuerten grösseren Schwestern.
Wird wohl die meistverkaufte 5000'er werden.
Danke Igor.

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Aragornius

Mitglied

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Das ist schon eher positiv als die anderen GPU's, zudem 448GB/sek schon sehr gut sind, denn es ist GDDR7.

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eastcoast_pete

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2,543 Kommentare 1,678 Likes

Der von Dir verlinkte Artikel in Techpowerup ist in der Tat die Antwort auf die Frage, und zeigt schön, daß zumindest in der GPU Mittelklasse der Unterschied zwischen 8 Bahnen PCIe-5 zu -4 (und selbst zu -3) keiner bis sehr gering ist.
Mich würde noch interessieren, wie sich die PCIE Generation auswirkt, wenn ReBAR wichtig wird.

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eastcoast_pete

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2,543 Kommentare 1,678 Likes

@Igor Wallossek : Die 5060 TI mit 16 GB VRAM scheint tatsächlich die Blackwell Karte zu sein, die den größten Fortschritt gegenüber Ada zeigt. Ich habe allerdings auch den starken Verdacht, daß der Unterschied im Preis zwischen der 8 zur 16 GB Version in der kommerziellen Wildbahn deutlich größer ausfallen wird als es die UVPs suggerieren. Denn die 8 GB Karten werden sich am Ende viele Leute holen, denen die am Markt aufgerufenen Preise der 5060 TI 16 GB dann doch zu hoch sind, oder/und nicht auf die 16 GB Version warten wollen. Hier wäre es wirklich besser gewesen, wenn Nvidia und Boardpartner die 8 GB Variante einfach weggelassen hätten, und alle verfügbaren GPU Dies vollständig für 16 GB Boards einsetzten.
Und ja, die 12 GB der 5070 erscheinen jetzt noch mehr als die Fehlbesetzung aus, die sie ist.

Letztlich wäre es für AMD IMHO wirklich gut, wenn sie ihre 9060 mit mindestens 10 oder besser 12 GB ausstatten würden. Da die 5060 (ohne TI) sehr wahrscheinlich nur mit 8 GB VRAM erscheinen wird, wären 2 oder besser 4 GB mehr VRAM ein deutlicher Mehrwert. Daß 4 GB mehr VRAM viel ausmachen kann hat Intels B580 gezeigt, die auch dadurch der 4060 nicht nur in 1080p oft Paroli bieten kann, sondern in einigen Spielen in 1440p sogar davonzieht. Denn
"There's no replacement for displacement." Das stimmt so auch bei VRAM.

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M
MGFirewater

Veteran

224 Kommentare 90 Likes

Ich staune über die positive Resonanz für die Karte. Aber wer ist die Zielgruppe.

Von der rx6800 ist es nur ein geringer Leistungszuwachs. Und dafür dann 300€ investieren (sofern man seine alte GPU verkaufen will)

Ich sehe da wirklich nur Käufer die mit ihren alten gpus mit 8gb ins Ramlimit rennen. Dann aber 12vhbwr zu verbauen ist nicht zielführend weil die Zielgruppe sicherlich das "alte" NT weiter nutzen will, gerade wenn die GPU nur 150watt braucht, macht 12vhpwr keinen Sinn

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leonavis

Veteran

277 Kommentare 147 Likes

Interessant. Das ist die bisher einzige positive Rezension, die ich über diese Karte gesehen habe.

Btw, wenn man auf "Alle AMD-Grafikkarten" klickt, fehlt RDNA4.

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Yumiko

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1,089 Kommentare 492 Likes

In den Daten ist kein expliziter Sicherungscode. Auf Hardwareebene (wie ECC auch) sollte es Paritätsprüfung geben.

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RazielNoir

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657 Kommentare 306 Likes
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Yumiko

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1,089 Kommentare 492 Likes

Aufrüster von deutlich älteren Karten oder Nvidia Fans die jedes Jahr ihre GraKa aufrüsten (müssen, weil die aktuelle GraKa die Leistung schon nur mit Upscaling schafft).
Richtig, aber nicht jeder war so schlau eine rx6800 damals für 400-450€ zu kaufen, obwohl sie überall als der heilige P/L Gral gefeiert wurde.
Vermutlich per Adapter problemlos lösbar. Liegt da eigentlich einer dabei?

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bitracer

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749 Kommentare 336 Likes

Schon erstaunlich, da haben die Händler um kurz nach 0 Uhr es schon wieder versucht und boten die 16GiByte Modelle für etwa 540+ Euro an. knapp 100 Euro über der eigentlichen uvp/msrp

Euro ist gerade bei 1,14 US-$, macht 429$ / 1,14 (W.-Umrechnung) * 1,19 (Mehrwertstr) = 447,82 Euro
...und siehe da: inzwischen werden Karten von Palit, Gainward und Gigabyte für 449,- angeboten.

hmmm damit positioniert sich die 5060ti/16 knapp 50 Euro unterhalb einer im Raster knapp stärkeren rdna3-Karte der Vorgängergeneration - Hut ab, das kennt man sonst immer genau andersherum - ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

Mal abgesehen davon, daß die Gewinnmarge bei diesen Verkaufspreisen durch die Decke gehen dürfte (grob halbe Chipfläche?), so verlangt team-grün zumindest leicht-weniger dafür als noch zu Ada-Lovelace Zeiten.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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