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NVIDIA GeForce RTX 3080 Founders Edition Review- ein großer Schritt nach vorn und der Grabstein für Turing

Temperaturen und Boost-Takt

Die Karte boostet, wenn sie kühl genug ist und die GPU-Last die 50% nicht überschreitet bis auf 2100 MHz. Allerdings ist dies eine Art Schönwetter-Boost, der bei meinem sehr extrem fordernden Testspiel dann bei steigender Temperatur von 1870 MHz bis auf ca. 1770 MHz einbricht. Damit liegt er nur noch 60 MHz über dem, was NVIDIA für den Boost auch offiziell angibt. Das lässt aber auch die Frage offen, ob hier NVIDIA die Presse-Samples wirklich vorselektiert hat, oder wohl eher nicht. Es ist mit Sicherheit kein Bin 2 Chip, sondern maximal Bin 1. Das lässt sich ja anhand selektierter Karten zu einem späteren Zeitpunkt testen, denn ich habe auch noch eine „1 of 10“ eines Boardpartners auf Lager.

Den Speicher kann man locker auch auf über 20 Gb/s übertakten, büßt aber bereits vor dem Erreichen der Stabilitätsgrenze einen Performance-Abfall, der auf ein thermische Throttling zurückzuführen sein dürfte. Micron hat solche Mechanismen ja von Haus aus implementiert. Wer es wirklich drauf anlegt, sollte also knapp unter den 20 Gb/s bleiben, denn auch die GeForce RTX 3090 FE bleibt in diesem Rahmen. Sicher nicht ohne Grund. Das Power-Limit kann man jedoch voll ausreizen und auf einen maximalen Wert von 370 Watt setzen, also satte 50 Watt mehr.

Ob man das aber will, sollte man bei diesem Kühler allerdings zweimal überlegen, denn sie leise er auch im Normalbetrieb sein mag, mit 50 Watt mehr hat er bereits echte Überlebenskämpfe zu absolvieren, die man dann auch sehr deutlich hört. Meine hier getestete und offensichtlich nicht zu den Lottogewinnern gehörende GPU ließ sich noch nicht einmal mehr als 150 MHz stabil übertakten, was dann aber nach der Erwärmung in ca. 75 bis 105 MHz mehr Takt mündete. Aufwand und Nutzen? Hund-Schwanz-Prinzip, denn mehr Abwärme lässt den Boost-Takt ja auch wieder sinken. Also etwas sinnlos ist das schon und die gesamte Karte schreit geradezu nach Wasserkühlung!

Kommen wir nun zu der Aufzeichnung mit der hochauflösenden Infrarot-Kamera. Die PI640 von Optris besitzt ein echtes 640 x 480 Pixel Bolometer und zeichnet mit bis zu 30 FPS auf. Ich nutze hier die Normallinse und kalibrierte Folie mit einem bekannten Transmissionsgrad, damit ich de facto in das geschlossene Gehäuse hineinsehen kann. Die Backplate lasse ich zunächst noch dran, denn auch die Kühlt ja zumindest die Spannungswandler mit.

Lässt man dem Witcher 3 nun freien Lauf und etwas Luft, heizt sich alles ordentlich aber doch manierlich auf. Das Delta der Heatpipes zur GPU-Diode beträgt am Austritt vor den Lüftern nur 11 bis 12 Grad, was ein guter Wert ist. Der Abtransport der Abwärme funktioniert also.

Schließt man das Gehäuse, ändert sich nicht viel. Die ein bis zwei Grad als Delta zwischen offener und geschlossener Ofentür merkt man dann kaum noch.

Jetzt aber wird es tricky. Ich habe die Backplate abgenommen und den Kühler wieder komplett verschraubt. Was natürlich fehlt, ist die kühlende Wirkung der Backplate, vor allem beim mittigen VRM-Block von NVDD. Da sind es bis über 90 °C auf der Rückseite unter den Power Stages, was infolge dessen auch ein Speichermodul mit auf 84 °C erhitzt. Ich habe dann Messfühler aufgelebt und die Backplate wieder montiert. An der jeweils gleichen Stelle waren es dann 5 Grad bei den SPS und 3 Grad beim Speicher weniger. Das passt also durchaus recht gut.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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