Grafikkarten Testberichte

NVIDIA GeForce RTX 3070 Founders Edition im Test – Ampere kann auch sparsam, schnell und knuffig klein

Mit der heute vorgestellten GeForce RTX 3070 FE (Founders Edition) führt NVIDIA gleichzeitig einen kleineren Chip, den GA104 ein, der flächenmäßig kleiner ist und damit alle bekannten Vorteile mitbringt. Höhere Ausbeute und damit bessere Verfügbarkeit, verbesserte Effizienz und etwas günstiger in der Herstellung. Inwieweit die GeForce RTX 3070 FE genau davon profitieren kann, wird das heutige Review zeigen. Die Vorzeichen stehen noch nicht einmal schlecht, auch wenn man sich seitens NVIDIA in Kürze mit AMDs Radeon RX 6800XL messen lassen muss. Doch am Ende zählt ja nur auf dem Platz und der Vorgarten ist mit Software und Features schon recht emsig bepflanzt worden. Ob der Casual-Gamer das dann überhaupt wertzuschätzen vermag, steht natürlich wieder auf einem anderen Blatt. Der will ja nur spielen.

Die NVIDIA GeForce RTX 3070 basiert auf GA104-300 und ist in vielen Belangen, das kann ich hier schon einmal spoilern, sogar schneller als eine aktuelle GeForce RTX 2080 Ti, wird jedoch mit einer UVP von 499 USD statt der damaligen 999 USD der RTX 2080 Ti eingepreist. Für die GeForce RTX 3070 hat NVIDIA insgesamt 46 SM-Einheiten aktiviert, was zu insgesamt 5888 CUDA-Kernen führt. Zusätzlich zu den CUDA-Kernen ist NVIDIAs GeForce RTX 3070 auch mit RT-Kernen der nächsten Generation (Ray-Tracing), Tensor-Kernen und den brandneuen SM- oder Streaming-Multiprozessoreinheiten ausgestattet. Was den Speicher betrifft, so verfügt die GeForce RTX 3070 über 8 GB GDDR6-Speicher mit einer Geschwindigkeit von 16 Gbps, der am 256 Bit Interface eine eine kumulative Bandbreite von 512 Gbps besitzt.

Rechnet man nun die 46 SM hoch, ergeben sich die bereits erwähnten 5888 CUDA-Cores. Im Idealfall wohlgemerkt und auch nur, wenn alle Einheiten mit FP32 werkeln dürfen. Die Lücke zur GeForce RTX 3080 ist jedoch recht groß, so dass viele auch jetzt noch von einer GeForce RTX 3070 Ti träumen. Als Counterpart für eine, zumindest bei der Rasterization stärker einzuschätzenden Radeon RX 6800 XL, wäre so ein noch weiter abgespeckter GA102 sicher eine Option, aber das ist rein spekulativ und könnte später eher zusammen mit mehr Speicher als aufgesuperte RTX 3070 realisiert werden, in welchem Prozess dann auch immer. Nur sind dies alles reine und unbewiesene Spekulationen und wir leben nun einmal im Hier und Heute.

Es ist also wirklich spannend zu sehen, was NVIDIA jetzt als Gesamtpaket anbietet, so dass ich heute (und auch bei den Radeon-Launches), nicht nur das Gaming-Umfeld, sondern auch den Produktivbereich mit abklappern und durchleuchten werde. Denn nur dann kann man einem Produkt auch wirklich gerecht werden. Das betrifft auch die elektrische Umsetzung, die Platine, die Leistungsaufnahme und die Kühlung. Für Lesestoff ist somit also schon einmal gesorgt.

 

Die GeForce RTX 3070 Founders Edition

Jetzt geht es direkt und schnörkellos ans Eingemachte. Das Gehäuse der Karte ist wie immer ein ziemlich cleverer Mix aus Leichtmetall, Kunststoff und Eisenwaren, der sich toll und wertig anfasst und zudem auch optisch ordentlich was hermacht, trotzdem aber etwas einfacher gehalten wurde als bei den größeren Schwestern. Das Design mit den 3.5 cm Einbautiefe zuzüglich der 4 mm Backplate macht diese Karte zu einem kleinen und knuffigen Dual-Slot-Design mit allen bekannten Vor- und Nachteilen. Es schaut wirklich gut aus, fasst sich wertig an und man kann die optische Umsetzung wirklich mögen.

Mit den knapp unter 1000 Gramm ist die Karte fast schon ein Leichtgewicht. Die Länge von 24,5 cm ist schön kurz auch die Einbauhöhe ist mit 10,5 cm ab der Oberkante des PCIe-Slots bei eingebauter Karte bis zur Oberseite der Abdeckung recht niedrig. Der lustige 12-Pin Micro-Fit 3.0 an der Oberseite ist diesmal liegend eingebaut und zeigt nach hinten. Hier darf man dann den mitgelieferten 12-Pin Adapter anschließen, an den die zwei herkömmlichen 6+2-Pin Stecker passen, die man ja schon seit Jahren kennt. Ihr werdet auf der nächsten Seite noch die Platine sehen dass man hier fast schon mit Kanonen auf Spatzen schießt. Zum Kühlerdesign gibt es dort dann gleich auch noch weitere Details. Den NVLINK-Anschluss hat Nvidia weggelassen.

NVIDIA verzichtet wieder auf den USB Type C am Slot-Panel, wohl auch deshalb, weil sich der VR-Hype mittlerweile wieder deutlich abgekühlt hat. Interessanterweise wird AMD dieses Feature bei Big-Navi neu aufnehmen, während man hier damit bereits abgeschlossen zu haben scheint. Der neue HDMI-2.1-Anschluss darf nicht fehlen, die drei aktuellen DisplayPorts natürlich auch nicht. Die sehr großen Kühlöffnungen zeigen, woher der Wind weht und damit wären wir mit den Äußerlichkeiten auch schon wieder komplett fertig.

Die Daten der Founders Edition zeigt uns noch einmal der aktuelle GPU-Z Screenshot, den Rest hatte ich ja schon weiter oben aufgeführt. Die 1500 MHz Basis und die 1725 MHz Boost-Takt sind sind ja bereits genauso bekannt, wie die 1745 MHz Speichertakt und der Speicherausbau mit 8 GB am 256-Bit Interface.

Auch hier habe ich noch einmal eine Tabelle für alle Statistiker unter Euch, bevor es dann ab der nächsten Seite wirklich voll losgeht.

Testsystem und Auswertungssoftware

Das Benchmarksystem ist neu und steht jetzt nicht mehr im Labor, sondern wieder im Redaktionsraum. Ich setze nunmehr auch auf PCIe 4.0, das passende X570 Motherboard in Form eines MSI MEG X570 Godlike und einen selektierten Ryzen 9 3900XT, der wassergekühlt bis auf 4.5 GHz übertaktet wurde. Dazu kommen der passende DDR4 3600 RAM von G.SKILL in Form des TridentZ Neo, sowie mehrere schnelle NVMe SSDs. Für das direkte Loggen während aller Spiele und Anwendungen nutze ich NVIDIAs PCAD, was den Komfort ungemein erhöht.

Die Messung der Leistungsaufnahme und anderer Dinge erfolgt hier im Speziallabor auf einem redundanten und bis ins Detail identischem Testsystem dann zweigleisig mittels hochauflösender Oszillographen-Technik…

…und dem selbst erschaffenen, MCU-basierten Messaufbau für Motherboards Grafikkarten (Bilder unten), wo am Ende im klimatisierten Raum auch die thermografischen Infrarot-Aufnahmen mit einer hochauflösenden Industrie-Kamera erstellt werden. Die Audio-Messungen erfolgen Außerhalb in meiner Chamber.

Die einzelnen Komponenten des Testsystems habe ich auch noch einmal tabellarisch zusammengefasst:

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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