Leistungsaufnahme und Lasten
Die 14 Watt im Idle noch akzeptabel. Die reichlich 251 Watt im Stresstest und die reichlich 250 Watt im Gaming-Loop liegen ziemlich punktgenau in dem im BIOS festgelegten Power-Target von 250 Watt ab Werk, warum auch immer. Auch der Maximalwert beim Übertakten liegt mit knapp 279 Watt beim Gaming wieder genau auf dem, was das BIOS als maximales Power Limit vorgibt. Das ist alles in allem noch respektabel, auch wenn der vollausgebaute Chip schon ein seiner Grenze angelangt ist.
Hier auch noch einmal ein kurzer Auszug aus dem, was Nvidia dieser Karte in der Firmware an Limits mit auf den Weg gegeben hat:
Die Spannungen liegen im zu erwartenden Bereich, wobei am Ende beim OC die zulässige Board-Power der limitierende Faktor war, nicht die Spannung. Man merkt somit sehr deutlich, dass Nvidia hier bewusst limitiert und dass zudem auch der thermische Einfluss der Kühlung deutlich sichtbar wird.
Die Lastverteilung auf die Rails fällt perfekt aus, denn im Normalbetrieb und beim OC werden die maximal zulässigen 5.5 Ampere des Mainboard-Slots nie überschritten. Das Balancing ist hier wirklich gut gelungen, auch wenn beim maximalen OC die 5.5 Ampere nur knapp unterboten werden.
Netzteilbemessung und Spitzenlasten/-ströme
Wie ich in meinem Grundlagenartikel „Der Kampf von Grafikkarte gegen Netzteil – Leistungsaufnahme und Lastspitzen entmystifiziert“ bereits ausführlich nachgewiesen habe, existieren durchaus auch kurzzeitig höhere Lasten im Millisekundenbereich, die bei ungünstig entworfenen oder nicht zweckmäßig bestückten Netzteilen bereits zu unerklärlichen Abschaltungen führen können. Da hilft dann allein die vom Grafikkartenhersteller oder den Reviewern gemessene TBP (Typical Board Power) für eine stabile Auslegung des Systems nicht wirklich weiter.
Spitzen mit Intervallen zwischen 1 bis 10 ms können bei sehr schnell reagierenden Schutzschaltungen (OPP, OCP) vor allem bei Multi-Rail-Netzteilen zu Abschaltungen führen, obwohl die durchschnittliche Leistungsaufnahme noch in der Norm liegt. Für die GeForce RTX 2080 Super würde ich deshalb mit reichlich 330 bis 350 Watt kalkulieren, um genügend Reserven für den Fall der Fälle zu besitzen. Einen kurzen Auszug mit höher Auflösung zeigen uns nun die 20-ms-Intervalle, wie ich sie automatisiert zur Wertermittlung laufen lasse:
Detailaufnahme der durchschnittlichen Leistungsaufnahme und fließenden Ströme
Wie üblich stelle ich den Balken nun auch noch die Leistungsaufnahme und die fließenden Ströme als Detailgrafiken meiner Oszillographen-Messungen zur Seite. Ein Service, den sonst kaum jemand bietet und der zeigt, wie die Karten im Detail so „ticken“:
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