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Nvidia GeForce RTX 2080 Super im Test – Echtes Upgrade, kleines Update oder doch nur ein Side-Kick?

Mit der GeForce RTX 2080 Super setzt Nvidia den eingeschlagenen Weg fort, alle bisher aktuellen GeForce RTX noch einmal etwas aufzuwerten und die "älteren" Karten dementsprechend Schritt für Schritt zu ersetzen. Leistungsmäßig sind das sicher durchaus messbare Schritte, aber der potentielle Käufer wird auch diese Leistungszuwächse mit Sicherheit nicht zum Nulltarif bekommen. Doch über das Verhältnis von Nutzen und Preis werden wir im Fazit noch etwas schreiben. Doch zunächst erst einmal zur Karte...

Leistungsaufnahme und Lasten

Die 14 Watt im Idle noch akzeptabel. Die reichlich 251 Watt im Stresstest und die reichlich 250 Watt im Gaming-Loop liegen ziemlich punktgenau in dem im BIOS festgelegten Power-Target von 250 Watt ab Werk, warum auch immer. Auch der Maximalwert beim Übertakten liegt mit knapp 279 Watt beim Gaming wieder genau auf dem, was das BIOS als maximales Power Limit vorgibt. Das ist alles in allem noch respektabel, auch wenn der vollausgebaute Chip schon ein seiner Grenze angelangt ist.

  

Hier auch noch einmal ein kurzer Auszug aus dem, was Nvidia dieser Karte in der Firmware an Limits mit auf den Weg gegeben hat:

Die Spannungen liegen im zu erwartenden Bereich, wobei am Ende beim OC die zulässige Board-Power der limitierende Faktor war, nicht die Spannung. Man merkt somit sehr deutlich, dass Nvidia hier bewusst limitiert und dass zudem auch der thermische Einfluss der Kühlung deutlich sichtbar wird.

Die Lastverteilung auf die Rails fällt perfekt aus, denn im Normalbetrieb und beim OC werden die maximal zulässigen 5.5 Ampere des Mainboard-Slots nie überschritten. Das Balancing ist hier wirklich gut gelungen, auch wenn beim maximalen OC die 5.5 Ampere nur knapp unterboten werden.

Netzteilbemessung und Spitzenlasten/-ströme

Wie ich in meinem Grundlagenartikel „Der Kampf von Grafikkarte gegen Netzteil – Leistungsaufnahme und Lastspitzen entmystifiziert“ bereits ausführlich nachgewiesen habe, existieren durchaus auch kurzzeitig höhere Lasten im Millisekundenbereich, die bei ungünstig entworfenen oder nicht zweckmäßig bestückten Netzteilen bereits zu unerklärlichen Abschaltungen führen können. Da hilft dann allein die vom Grafikkartenhersteller oder den Reviewern gemessene TBP (Typical Board Power) für eine stabile Auslegung des Systems nicht wirklich weiter.

Spitzen mit Intervallen zwischen 1 bis 10 ms können bei sehr schnell reagierenden Schutzschaltungen (OPP, OCP) vor allem bei Multi-Rail-Netzteilen zu Abschaltungen führen, obwohl die durchschnittliche Leistungsaufnahme noch in der Norm liegt. Für die GeForce RTX 2080 Super würde ich deshalb mit reichlich 330 bis 350 Watt kalkulieren, um genügend Reserven für den Fall der Fälle zu besitzen. Einen kurzen Auszug mit höher Auflösung zeigen uns nun die 20-ms-Intervalle, wie ich sie automatisiert zur Wertermittlung laufen lasse:

 

Detailaufnahme der durchschnittlichen Leistungsaufnahme und fließenden Ströme

Wie üblich stelle ich den Balken nun auch noch die Leistungsaufnahme und die fließenden Ströme als Detailgrafiken meiner Oszillographen-Messungen zur Seite. Ein Service, den sonst kaum jemand bietet und der zeigt, wie die Karten im Detail so „ticken“:

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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