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Nvidia GeForce RTX 2070 Super im Test – die vernünftigere RTX 2080 in kleiner und günstiger?

Dass man die RTX 2070 aufpeppt, ist die eine Sache, denn ganz so schlecht hat sich diese Karte ja gar nicht verkauft. Die andere Sache ist nun die GeForce RTX 2070 Super, die an der RTX 2080 kratzen will, welche sich wiederum nach Aussagen der Distributoren und der Boardpartner nicht so recht verkaufen lassen will - zumindest was die erwarteten Stückzahlen betrifft. Preis und Leistung sind da nur eine Facette, denn dieser Karte fehlte irgendwie die Zielgruppe. Für Ultra-HD meist zu langsam und für QHD oft genug viel zu teuer, da dort schon eine GeForce RTX 2070 ordentlich aufräumen kann.

Zusammenfassung

Was unterscheidet nun die GeForce RTX 2070 Super von der RTX 2070? In erster Linie erst einmal der Chip selbst, den der TU106-400 war ja schon der Vollausbau. Also greift man zum TU104 und nimmt im Vergleich zur GeForce RTX 2080 noch einmal einmal ein paar Dinge weg, die die Karte entsprechend einbremsen. Damit wertet man die GeForce RTX 2070 Super noch einmal deutlich auf, denn sie rückt ein ganzes Stück näher an die RTX 2080 heran, die nun nicht gerade der Straßenfeger ist.

Performancetechnisch landet die Karte exakt dort, wo man sich sich bei Nvidia wohl auch gewünscht hat. Immerhin stehen die se Woche ja noch diverse Mitbewerberprodukte ins Haus und glaubt man den kolportierten Ergebnissen im direkten Vergleich zu den Nicht-Super-Modellen von Nvidia, hätte AMD zumindest bei zwei Leistungsklassen wieder die Nase (hauchzart) vorn gehabt. Also greift die grüne Ecke einfach nonchalant in den Evolutionseimer und holt sich ein Schippchen Upgrade nach oben.

Ob das dann für den Mitbewerber reicht, kann und darf ich natürlich nicht verraten, aber z.B. diese RTX 2070 Super setzt sich doch in vielen Spielen recht deutlich von der nicht aufgesuperten RTX 2070 ab. Nun könnte man vermuten, dass dies locker reichen könnte, aber wer weiß. Ein paar Details muss ich mir schon noch aufsparen, leider. Das Refernzdesign habe ich auf den einzelnen Seiten dieses Reviews bereits sehr ausführlich bewertet, da muss ich mir an dieser Stelle nicht noch einmal Redundanz aufs Schwarzbrot schmieren.

Genau da werden die Boardpartnermodelle sicher die interessantere Wahl werden, denn besser geht immer. Schlechter aber leider auch, denn die Referenzkarten sind durchaus besser als ihr Ruf. So gesehen passt das schon, auch wenn die Kühlung im Duals-Slot-Design thermisch an die Grenzen stößt. Akustisch übrigens auch. Aber es ließe sich ertragen. Die Leistungsaufnahme passt genau dorthin, wo man sie anhand der Gamingperformance hätte auch vermuten können. Somit ist auch dies kein Grund für Tränenergüsse. Kraft kommt von Kraftstoff, das ist keine wissenschaftliche Neuentdeckung.

Mit 529 Euro UVP inklusive der Mehrwertsteuer liegt die GeForce RTX 2070 Super dann 50 bis 60 Euro über der aktuell günstigsten RTX 2070, was an sich kein Beinbruch ist, denn die Leistungssteigerung ist durchaus zu bemerken, auch im praktischen Einsatz. Für QHD reicht diese Karte eigentlich völlig aus und macht die GeForce RTX 2080 auch von dieser Richtung her komplett obsolet. Viel mehr braucht der QHD-Zocker nicht, das ist auch ein Fakt, der eher für die RTX 2070 Super spricht.

Und ein Wort zu DXR / RTX On will ich dann doch noch verlieren, denn am Ende werden es ja doch mehr und mehr Titel, die die diversen Features nutzen. Nicht ganz so exzessiv wie noch bei BF V (Gott sei Dank), aber doch meist gewinnbringend für den interessierten Anwender. Und wenn die geballte Ladung dann etwas kleiner und harmonischer ausfällt, sowie vieles auch noch optimiert wird, dann kann man dem Raytracing (aber nicht nur dem) auch positive Züge in Bezug auf die Zukunftsfähigkeit einer Investition bescheinigen. Ich sehe es zwar bei weitem nicht ganz so euphorisch wie Nvidia (die müssen das ja), aber die anfängliche Skepsis für den Einsatz auf dem Consumer-Markt weicht auch bei mir einem gesunden Interesse und einem gewissen Spieltrieb.

 

Fazit

An und für sich, lässt man mal die ganze Preisdiskussion beiseite, ist so eine GeForce RTX 2070 Super natürlich, wie schon die kleinere Schwester bei den 2060ern, die bessere RTX 2070. Dass man statt dem Ti-Kürzel nun gerade Super gewählt hat, ist für so manchen Hersteller natürlich dumm gelaufen, denn so müsste eine Karte von Palit dann folgerichtig Palit GeForce RTX 2070 Super SuperJetstream heißen. Mega, nicht wahr? Da wird die Marketing-Abteilung bei Palit sicher hyperventilieren.

Und auch bei dieser Karte hat dieser hektisch eingeschobene Launch von Nvidia zeitlich den gleichen gewaltigen gewaltigen Nachteil, denn man darf die potentiellen Mitbewerber ja noch gar nicht beurteilen. Und so bleibt dieses Fazit am Ende auch genauso offen, denn was sollte ich auch schreiben? Direkte Vergleiche verbieten sich (noch) und so wird man spätestens zum Navi-Launch auch eine diesbezügliche Einschätzung von mir lesen können. Alles andere wäre nicht fair und auch nicht objektiv. Und genau das wollen wir ja alle nicht.

Die Karte ist gut gelungen, was den Plan und die Idee von Nvidia dahinter betrifft. Es ist mit dem TU104-410 zudem eine Umsetzung, die keine weiteren Kosten verursacht, wohl aber die Ausbeute enorm steigert, weil mit Sicherheit genügend Chips vorhanden sein dürften, die keine RTX 2080 werden durften. Das gleicht dann vieles auch wirtschaftlich wieder aus. Und auch die GeForce RTX 2080 in der jetzigen Form wird wohl bald weggesupert, denn die aktuelle Karte ist selten unglücklich positioniert. Für die gebotene Leistung ist sie einfach zu teuer, denn eine 4K-Karte ist es nicht. Und für den Rest tut es jetzt auch die RTX 2070 Super.

 

 

 

 

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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