Gaming Grafikkarten Testberichte

Nvidia GeForce RTX 2060 Super im Test – mehr Speicher, größerer Chip, schneller und auch etwas durstiger

Die GeForce RTX 2060 hat zum Launch diverse Schelte bekommen, vor allem auch wegen des eher mageren Speicherausbaus von nur 6 GB, was dem Kaufpreis eigentlich nicht angemessen war. Nun also soll alles Super werden und man peilt mit einer UVP von 419 Euro incl. MwSt. am Ende ja auch eine sehr ähnliche Käuferschicht an. Wobei immer noch die Frage im Raum steht, wie sich der Straßenpreis bei den Boardpartner-Modellen entwickeln wird, denn das war ja die große Schwäche nach dem damaligen Launch. Aktuelle GeForce RTX 2060 gibt es ja mittlerweile ab ca. 340 Euro Straßennpreis.

Platinenlayout

Die GeForce RTX 2060 Super setzt interessanterweise auf die gleiche 10-Layer Platine mit der internen Modellbezeichnung PG160, wie schon die GeForce RTX 2070 und die kleinere Schwester RTX 2060. Da der TU106-410 in der Beschaltung dem TU106-400 gleicht, ist dies auch ohne Probleme natürlich möglich. Im Gegensatz zur GeForce RTX 2060 pappt man halt zwei Speichermodule mehr drauf und macht die Acht wieder voll. Gut so-

Das günstigere PG161-Layout mit nur 6 Layern wird allerdings für diese Karte eher nicht geeignet sein, was sich durchaus auch auf die Boardpartnerpreise niederschlagen dürfte. Aber egal, ob nun 10- oder 6-Layer-Design, auch alle Eigendesigns der Hersteller müssen wieder auf Nvidias „Base Design Kit“ basieren, welches für die AIC bindend ist.

Wir sehen sechs einfache Spannungswandler-Phasen für die GPU-Spannungsversorgung, sowie zwei weitere für den Speicher. Für die GPU setzt man auf einen uP9512R, der bis zu 8 Phasen erzeugen könnte, hier jedoch nur 6 generiert. Den Speicher übernimmt ein kleiner uP1666, der nur zwei Phasen liefern muss. Beide PWM Controller stammen von UPI und sind gute Durchschnittsware.

Für die sechs GPU-Phasen nutzt man pro Phase einen einen asymmetrischen Dual-N-Channel MOSFET FDPC5018SG von On Semiconductor, der High- und Low-Side realisiert. Die Spannungsregelung der Speicher setzt allerdings, wie schon bei der RTX 2060 ohne Super, auf zwei NCP 302155 vom gleichen Hersteller, also günstigere Dual-MOSFETS für die High- und Low-Side, die zudem über einen integrierten Treiber verfügen. Interessant ist allerdings der relativ neue uP7561Q, ein Two Channel Power Input Management IC fürs Monitoring auf der Rückseite.

Interessant ist auch der unterhalb der Spannungsversorgungsanschlüsse positionierte Microprozessor in Form eines ARM Cortex M0 32-bit RISC Prozessoer (mit bis zu 48 MHz Takt), der auch per I2C angesprochen werden kann. Geglättet wird das Ganze für die GPU mit den üblichen 220-mH-Spulen, beim Speicher sind es dann sogar welche mit 470 mH. Es sind wie immer gekapselte und vergossene Ferritkern-Spulen, allerdings von einem abweichenden Hersteller als sonst. Dass die Karte über ein Single-BIOS verfügt, ist kein Geheimnis und weitere Feinheiten konnte ich auf den Bildern auch nicht erkennen. Womit ich dann auch durch wäre.

Beim Speicher handelt es sich um die üblichen 8GB GDDR6 SGRAM-Module (2 Channels x 256 Meg x 16 I/O, 2 Channels x 512 Meg x 8 I/O) von Micron, die mit einer Bandbreite von 14Gb/s aufwarten. Da insgesamt acht Module verbaut sind, ergibt sich auch der Speicherausbau von 8 GB.

Die nachfolgende Tabelle enthält noch einmal die wichtigsten Komponenten:

GPU-Spannungsversorgung

PWM-Controller uP9512P
UPI Semiconductor
8-Phasen PWM-Controller
 
Gate Driver keine externen  
VRM 6x FDPC5018SG
ON Semiconductor
Dual-N-Channel MOSFET
Spulen Encapsulated Ferrite Choke
220 mH

Speicher und -Spannungsversorgung

Module MT61K256M32
Micron
8x 8GB GDDR6 SGRAM-Modules
2 Channels x 256 Meg x 16 I/O
2 Channels x 512 Meg x 8 I/O
14Gb/s
  
PWM-Controller uP1660
UPI Semiconductor
8-Phasen PWM-Controller
VRM 2x NCP302155
ON Semiconductor
Smart Power Stage
Spulen Encapsulated Ferrite Choke
470 mH

Sonstige Komponenten

BIOS 25WP080
EEPROM
BIOS
    
Shunts 1x Shunt pro 12-V-Schiene (3x)
Prozessor
ARM Cortex® M0 32-bit RISC Prozessor

Weitere Details

Sonstige
Merkmale
8-Pin PCI-Express Anschluss zur Spannungsversorgung

 

Zotac Gaming GeForce RTX 2060 SUPER AMP Extreme, 8GB GDDR6, HDMI, 3x DP (ZT-T20610B-10P)

 

Kühler

Beim Kühler hat sich Nvidia diesmal etwas anderes einfallen lassen, zumindest was den Aufbau betrifft, denn der fiese Kleber ist Geschichte, Gott sei Dank. Allerdings ist auch hier das Aufschrauben noch etwas tricky. Nvidia setzt auf M1.6-Sechkantköpfe, während die größeren Karten ja auf die üblichen M2.0 setzen. Solch kleine Steckschlüsselchen muss man erst mal besitzen. Aber ein gut sortierter Haushalt ist auch da nicht machtlos.

Die obere Abdeckung trägt die beide Lüfter von AVC und es sind die üblichen 7,5-Watt-Modelle mit maximal 3700 U/min. Da ich solche Module auch einzeln besitze, habe ich für die relevanten Drehzahlen einen Verbrauch von ca. 4 Watt pro Luftermodul an einer externen Steuerung nachmessen können. Passt und deckt sich ja auch mit meinen früher ermittelten Werten

Darunter sitzt der eigentliche Kühler mit einem massiven Kupferheatsink für die GPU und dem Lamellenkühler. Die drei flachen Heatpipes sind mit dem Heatsink verbunden und verteilen die Abwärme  über den Kühlerboden, was in der Praxis auch ganz gut funktioniert.

Auf der Platine sitzt ein massiver Montage- und Kühlframe, der außer der GPU alle aktiven Komponenten kühlt, die gekühlt werden müssen. Die blauen Pads oberhalb der Speichermode binden diesen Frame noch einmal thermisch an den Kühlerrahmen an (Bild oben)

Die auf der Platine aufliegende Seite spart nicht an Pads und so ist jeder kleine thermisch relevante Hinz und Kunz hier thermisch mit eingebunden, die großen Posten wie Spannungswandler und Speicher ja sowieso.

Die Backplate nimmt die Abwärme einiger weniger aktiver Bauelemente mit auf, ist kühltechnisch gesehen aber keine wirklich große Hilfe. Aber es reicht ja auch so.

Kühlsystem im Überblick
Art des Kühlers: Luftkühlung
Heatsink: Kupfer
Kühlfinnen: Aluminium, vertikale Ausrichtung
engstehend
Heatpipes 3x Kupfer-Komposit, abgeflacht
VRM-Kühlung: Über Montagerahmen
RAM-Kühlung Über Montagerahmen
Lüfter: 2x 8,7 cm Lüfter, 2x 9 cm Öffnungen
Kein Fan-Stopp
Backplate Aluminium
Aktive Kühlfunktion

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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