Gaming Grafikkarten Testberichte

Nvidia GeForce RTX 2060 Super im Test – mehr Speicher, größerer Chip, schneller und auch etwas durstiger

Die GeForce RTX 2060 hat zum Launch diverse Schelte bekommen, vor allem auch wegen des eher mageren Speicherausbaus von nur 6 GB, was dem Kaufpreis eigentlich nicht angemessen war. Nun also soll alles Super werden und man peilt mit einer UVP von 419 Euro incl. MwSt. am Ende ja auch eine sehr ähnliche Käuferschicht an. Wobei immer noch die Frage im Raum steht, wie sich der Straßenpreis bei den Boardpartner-Modellen entwickeln wird, denn das war ja die große Schwäche nach dem damaligen Launch. Aktuelle GeForce RTX 2060 gibt es ja mittlerweile ab ca. 340 Euro Straßennpreis.

Zusammenfassung

Bevor wir das alles im Zusammenhang betrachten, möchte ich fairerweise erst einmal auf die technische Umsetzung eingehen. Der größte Vorteil der GeForce RTX 2060 Super gegenüber der „normalen“ RTX 2060 ist der auf 8 GB erweiterte Arbeitsspeicher.  Das mag vielleicht im Monet eher nebensächlich erscheinen, aber vielleicht ist dies in näherer Zukunft bereits ein mögliches Kriterium über die mögliche Langzeitnutzung dieser nicht ganz billigen Karte. Könnte sein, denn auch so etwas ist immer arg spekulativ.

Die dazugewonnenen Shader rücken die Super-Karte natürlich näher in Richtung einer GeForce RTX 2070. Zum Preisvergleich kann man hier eigentlich auch nichts mehr sagen, denn diese Karte ist laut Nvidia bereits EOL, wird oder ist also bereits eingestellt. Und doch kostet aktuell die günstigste RTX 2070 fast 500 Euro, während die günstigste RTX 2060 bei ca. 350 Euro liegt. Da trifft die RTX 2060 Super mit ihren 419 Euro UVP fast schon die Mitte zwischen beiden Straßenpreisen.

Wenn man hofft, dass die GeForce RTX 2060 Super dann irgendwann unter die 400 Euro-Marke beim Straßenpreis fallen könnte (was wohl sicher noch etwas länger dauern wird), dann wäre die RTX 2060 Super sogar im Verhältnis zur RTX 2060 und 2070 etwas günstiger. Nimmt man allerdings die Preise nach dem Launch der ersten RTX-Serie als Grundlage, werden die Boardpartnermodelle anfangs aber eher einen Tick teurer als die UVP. So oder so, der Preis der GeForce RTX 2060 Super liegt in Nvidias Trend.

Beachtet man zusätzlich, dass die GeForce RTX 2060 erst einmal bleiben wird, da sie laut Nvidia nicht EOL ist, könnte Ihr die gleiche Rolle zugedacht werden, wie seinerzeit der GTX 1660 3GB, nur in deutlich teurer. In Anbetracht der aktuellen Gaming-Performance der RTX 2060 ist der Deal sicher gar nicht mal so übel, wenn die neue Karte die „alte“ nun noch preislich etwas nach unten drücken könnte. Die günstigste GeForce GTX 1660 Ti liegt bei ca. 275 Euro und die teureren Modell liegen sogar schon auf RTX 2060 Niveau. Da wird sich sicher noch Einiges bewegen.

Und ein Wort zu DXR / RTX On will ich dann doch noch verlieren, denn am Ende werden es ja doch mehr und mehr Titel, die die diversen Features nutzen. Nicht ganz so exzessiv wie noch bei BF V (Gott sei Dank), aber doch meist gewinnbringend für den interessierten Anwender. Und wenn die geballte Ladung dann etwas kleiner und harmonischer ausfällt, sowie vieles auch noch optimiert wird, dann kann man dem Raytracing (aber nicht nur dem) auch positive Züge in Bezug auf die Zukunftsfähigkeit einer Investition bescheinigen. Ich sehe es zwar bei weitem nicht ganz so euphorisch wie Nvidia (die müssen das ja), aber die anfängliche Skepsis für den Einsatz auf dem Consumer-Markt weicht auch bei mir einem gesunden Interesse und einem gewissen Spieltrieb.

Fazit

An und für sich, lässt man mal die ganze Preisdiskussion beiseite, ist so eine GeForce RTX 2060 Super ohne Frage die bessere RTX 2060. Dass man statt dem Ti-Kürzel nun gerade Super gewählt hat, was ja nichts anderes als „über“ heißt, erinnert lustigerweise ein wenig an AMDs sogenannten Uber-Mode. Wobei diesmal das Super wirklich zu einem ordentlichen Plus an Performance führt. Preislich lässt es sich trefflich ausdiskutieren, nur müsste man für ein abschließendes Fazit ja auch die Karten mit einbeziehen, die der Auslöser für Nvidias Portfolio-Update sind.

Und genau da hat der etwas hektisch eingeschobene Launch von Nvidia zeitlich auch einen gewaltigen Nachteil, denn man darf die potentiellen Mitbewerber ja noch gar nicht beurteilen. Und so bleibt dieses Fazit am Ende auch offen, denn was soll ich auch schreiben? Direkte Vergleiche verbieten sich (noch) und so wird man spätestens zum Navi-Launch auch eine diesbezügliche Einschätzung von mir lesen können. Alles andere wäre nicht fair und auch nicht objektiv. Und genau das wollen wir ja alle nicht.

Die Karte ist gut gelungen, was den Plan und die Idee dahinter betrifft. Es ist mit dem nicht ganz so beschnittenen TU106-410 zudem eine Umsetzung, die keine weiteren Kosten verursacht, wohl aber die Ausbeute enorm steigern könnte, weil man ja nirgendwo im Consumer-Bereich noch dessen Vollausbau nutzt. Da können selbst nicht defekte Chips mit einem Hardware-Strap versehen und unters staunende Volk gebracht werden. Aber ob diese Rechnung am Ende wirklich aufgeht, das entscheiden die Käufer ganz allein.

 

Auswahl verfügbarer Super-Karten:

Zotac Gaming GeForce RTX 2060 SUPER AMP Extreme, 8GB GDDR6, HDMI, 3x DP (ZT-T20610B-10P)

 

Zotac Gaming GeForce RTX 2060 SUPER AMP, 8GB GDDR6, HDMI, 3x DP (ZT-T20610D-10P)

 

Zotac Gaming GeForce RTX 2060 SUPER Mini, 8GB GDDR6, HDMI, 3x DP (ZT-T20610E-10M)

 

 

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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