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Nvidia GeForce RTX 2060 FE im Test – setzt diese Karte neue Maßstäbe in der Mittelklasse?

Die GeForce RTX 2060 könnte gut geeignet sein, dies bisher negativen Meinungen zum P/L-Verhältnis der Turing-Karten zu ändern. Sie liegt mit der UVP sogar noch unter dem damaligen Startpreis der GeForce GTX 1070 und trotzdem ist sie schneller als eine GTX 1070 Ti. Sie erreicht eher die GeForce GTX 1080. Wir konnten diese Karte bereits größenteils testen, den Bericht lest Ihr hier...

Platinenlayout

Ich schrieb es ja bereits in der Vorbemerkung, dass ich mich diesmal nur auf die Renderbilder und die Informationen verlassen konnte, die ich von freundlichen Kollegen und einigen Partnern bei den Herstellern bekommen habe. Die GeForce RTX 2060 setzt dabei auf die gleiche 10-Layer Platine mit der internen Modellbezeichnung PG160, wie schon die GeForce RTX 2070. Da der TU106-300 in der Beschaltung dem TU106-400 gleicht, ist dies ohne Probleme durchaus möglich.

Allerdings ist dieser Aufwand für die einfachere Karte kaum nötig und verteuert das Ganze zudem, denn diese Karte kann auch deutlich günstiger hergestellt werden, wenn man als Boardpartner auf das neue GP161-Layout setzen kann, für das lediglich eine deutlich günstigere 6-Layer-Platine zum Einsatz kommt. Hier kalkuliert man mit dem Februar 2019 für den Start der Massenproduktion. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass ein bestimmtes Modell mit zwei unterschiedlichen Platinen angeboten wird.

Aber egal, ob nun 10- oder 6-Layer-Design, auch alle Eigendesigns der Hersteller müssen wieder auf Nvidias „Base Design Kit“ basieren, welches für die AIC bindend ist. Und genau hier wird jede Verzögerung zur kausalen Kette bis zum späteren Start im Handel. Doch zurück zur Referenz-Platine.

Wir sehen sechs einfache Spannungswandler-Phasen für die GPU-Spannungsversorgung, sowie zwei weitere für den Speicher. Für die GPU setzt man auf einen uP9512R, der bis zu 8 Phasen erzeugen könnte, hier jedoch nur 6 liefern muss. Den Speicher übernimmt ein kleiner uP1666, der nur zwei Phasen liefern muss. Beide PWM Controller stammen von UPI.

 

Die Spannungsregelung übernehmen diesmal mit dem NCP 302155 von ON Semiconductor insgesamt acht (6+2) günstige Dual-MOSFETS für die High- und Low-Side, die zudem über einen integrierten Treiber verfügen. Auf die deutlich teureren und besseren Smart Power Stages der 2080er Karten verzichtet man zugunsten der Kosten. Allerdings fällt somit auch das Monitoring von Stromfluss und Temperaturen weg (IMON, TMON).

Damit weicht die GeForce RTX 2060 sehr deutlich von dem ab, was wir im Theorie-Artikel zur 8-Phasen-Spannungsversorgung und der Qualität der erzeugten Spannungen geschrieben haben. Schade eigentlich, denn das PCB geht bei der Komplexität wirklich mehr in Richtung GeForce GTX 1060. Interessant ist allerdings der relativ neue uP7561Q, ein Two Channel Power Input Management IC fürs Monitoring auf der Rückseite.

Geglättet wird das Ganze für die GPU mit den üblichen 220mH-Spulen, beim Speicher sind es dann sogar welche mit 470mH. Es sind wie immer gekapselte und vergossene Ferritkern-Spulen, allerdings von einem abweichenden Hersteller als sonst. Dass die Karte über ein Single-BIOS verfügt, ist kein Geheimnis und weitere Feinheiten konnte ich auf den Bildern auch nicht erkennen. Womit ich dann auch durch wäre.

Beim Speicher handelt es sich um 8GB GDDR6 SGRAM-Module (2 Channels x 256 Meg x 16 I/O, 2 Channels x 512 Meg x 8 I/O), die mit einer Bandbreite von 14Gb/s aufwarten. Da insgesamt sechs Module verbaut sind, ergibt sich auch der Speicherausbau von 6 GB. Die freien Stellen auf der Platine hat man clevererweise genau dort gelassen, wo bei Vollbestückung sonst die fiesen Hotspots sitzen. Auch eine Lösung.

 

Kühler

Nein, komplett selbst abbauen kann man den Kühler eigentlich nur, wenn man den Kleber hinter der Blende mit dem RTX 2060 vorsichtig erwärmt und zeitgleich das Konstrukt mit sanfter Gewalt auseinander reißt. Das lasse ich dann mal lieber und nutze die Renderbilder von Nvidia. Hinter dem beiden Lüftern mit einem 8,5-cm-Rotorblatt und jeweils 13 großen Schaufeln steckt der eigentliche Kühlblock der GeForce RTX 2070, dessen Boden auf der „wohl größten, jemals auf einer Grafikkarte verbauten Vapor-Chamber“ sitzt.

Wir sehen auf dem nächsten Bild auch sehr schön, dass der Heatsink nur Kontakt zur GPU hat und die Chamber dort mit 4 Schrauben fixiert wird. Den Rest der Platine verdeckt der große Stabilisierungs- und Kühlframe, der Speichermodule und Spannungswandler kühlen soll und von oben her angeblasen wird, soweit es die Vapor-Chamber hergibt und nicht alles verdeckt.

Da der Kühler zwar gleich, aber die TBP der GeForce RTX 2060 etwas niedriger als die der RTX 2070 ist, sollte die Kühlperformance einen Tick besser ausfallen. Doch dazu später mehr…

 

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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