Grafikkarten Testberichte VGA

Nvidia GeForce GTX 1080 Ti 11GB im Test

Temperaturverhalten unter Last

Betrachten wir zunächst, wie sich die Temperaturen entwickeln. Der Vorteil des DHE-Konzepts (Direkt Heat Exhaust) ist gut sichtbar, denn die Endtemperatur ist in ungefähr gleich und der Anstieg beim Gaming im geschlossenen Gehäuse dank der Frischluftzufuhr anfangs sogar langsamer. Ansonsten ähneln sich die Kurven sehr, was auch belegt, dass sich die Karte gut für geschlossene Gehäuse und den Einsatz auf engstem Raum eignet.

Anhand der Leistungsaufnahmewerte und der Taktraten bei den jeweiligen Temperaturen haben wir aber auch nachweisen können, dass die Karte in jedem Fall in ein Temperaturlimit läuft, so wie die Titan X Pascal seinerzeit auch. Natürlich nutzen wir auch unsere hochauflösende Infrarottechnik, um diese Temperaturen genau zu dokumentieren, denn am Ende zählt ja nicht nur die GPU-Temperatur, sondern auch die der anderen Komponenten.

Aufwärmvorgang in Video und Bildern

Wir haben den Aufwärmvorgang für den Gaming- und Torture-Loop jeweils einmal im offenen Aufbau und im geschlossenen Gehäuse getestet, so dass am Ende vier Videos entstanden. Da die originale Laufzeit für den Betrachter definitiv zu lang gewesen wäre, nutzen wir den 10:1-Zeitraffer, der die Laufzeit pro Video deutlich verkürzt. Im Video wird jedoch erst einmal nur die GPU-Temperatur als Hauptmessfeld angezeigt.

 
 
 
 

Wem das jetzt alles zu schnell oder langsam ging, der findet jetzt das Endergebnis nach der Aufwärmzeit auch noch einmal als Standbild für alle Szenarien mit den weiteren, wichtigen Temperaturwerten für Spannungswandler und Speicher.

Gaming Loop

Im Leerlauf und bei leichter Last (Browser, Video) sorgt der sich mit ca. 1000 U/min (und teilweise auch noch deutlich darunter) drehende Lüfter für angenehme Temperaturen im GTX-Mikrokosmos.

Erneut bestätigen die Messungen beim Erwärmen unter Last, dass es bei dieser Karte eigentlich (fast) keine Rolle spielt, wo man sie einbaut:

Torture-Loop

Andere Lasten, aber gleiches Bild. Lediglich der Speicher ist, wo gerade auch beim Gaming, ca. 1 Kelvin heißer. Wem das zu viel erscheint, der sei noch mal darauf verwiesen, dass der G5X-Speicher von Micron bis 95°C spezifiziert wurde und man auch sonst wohl kaum Furmark spielen wird.

Generell gilt, dass die Kühlung, vor allem die der Spannungswandler, recht souverän erfolgt, wenn auch akustisch ein wenig dominant. Wie laut es wirklich wird, das sehen wir jetzt.

Geräuschemission („Lautstärke“)

Das Betriebsgeräusch im aufgewärmten Zustand ist gut vernehmbar, aber trotz allem irgendwo noch im Rahmen des gerade so Erträglichen. Leise geht allerdings anders. Setzen wir zunächst die Lüfterdrehzahlen ins Verhältnis zur erreichten Temperatur im Gaming Loop:

Im geschlossenen Gehäuse bemerken wir, dass nach längerer Betriebszeit der Lüfter noch einmal einen ordentlichen Satz nach oben machen muss, um die Temperaturen final trotzdem am vorgegebenen Maximum zu halten.

Betrachten wir die Titan X (Pascal) und die GeForce GTX 1080 Ti FE im direkten Vergleich, dann sehen wir faktisch keinen Unterschied, denn die Temperaturen und Lüfterdrehzahlen im Gaming-Loop sind faktisch fast deckungsgleich.

Wenn Nvidia vielleicht wirklich etwas physikalisch am Kühler geändert hat, dann maximal an den jeweiligen luftdurchströmten Kühlkammern im Lüfteraufbau oberhalb der Vapor-Chamber, denn das Klangspektrum ist gegenüber der Titan X (Pascal) geringfügig abweichend, wenn auch der subjektive Eindruck absolut deckungsgleich ist. Auch der Geräuschpegel ist nahezu gleich und fällt nach der finalen Erwärmung nur geringfügig höher aus – trotz etwas niedrigeren Lüfterdrehzahlen. Aber dafür ist ja auch der Takt ein wenig höher und der Rest könnte durchaus auch als Fertigungstoleranz interpretiert werden.

Beim Torture-Test steigt der Pegel noch einmal etwas an, wobei dies natürlich am festen Temperatur-Target liegt, dass man trotz höherer Leistungsaufnahme auf Teufel komm raus einhalten möchte.

Wenn man ein Zwischenfazit ziehen kann, dann dass sich im Vergleich zur Titan X (Pascal) eigentlich nichts bzw. kaum etwas geändert hat. Je nach Betrachtungsweise kann man das nun gut oder weniger gut finden.

Testsysteme und Messräume
Thermografie:
Optris PI640, Infrarotkamera
PI Connect Auswertungssoftware mit Profilen
Akustik:
NTI Audio M2211 (mit Kalibrierungsdatei)
Steinberg UR12 (mit Phantomspeisung für die Mikrofone)
Creative X7, Smaart v.7
eigener reflexionsarmer Messraum, 3,5 x 1,8 x 2,2 m (LxTxH)
Axialmessungen, lotrecht zur Mitte der Schallquelle(n), Messabstand 50 cm
Geräuschentwicklung in dBA (Slow) als RTA-Messung
Frequenzspektrum als Grafik

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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