Grafikkarten Testberichte VGA

Nvidia GeForce GTX 1080 Ti 11GB im Test

Leistungsaufnahme

Die Leistungsaufnahme liegt mit ca. 13 Watt im Idle genau dort, wo man sie auch erwarten konnte. Was uns jedoch ins Auge sticht, ist der extreme Unterschied zwischen der Leistungsaufnahme der kalten und der vollständig erwärmten Karte! Wir messen deutlich über 30 Watt weniger, wenn die Karte voll erwärmt ist, was belegt, dass sie dann bereits sehr deutlich ins thermische Limit rennt und von Boost ausgebremst wird.

Um dies zu belegen, haben wir die Temperaturen und Taktraten während der Erwärmungsphase protokolliert und in einem zeitlichen Verlauf gegenüber gestellt:

Diesen Einbruch findet man auch im Torture-Loop, wenn auch etwas schwächer ausgeprägt, da die Lasten insgesamt ja deutlich höher liegen:

Doch wie sieht dieses Verhalten im Vergleich zur Titan X (Pascal) aus? Auch hierfür nutzen wir unseren umfangreichen Datenbestand und sehen Erstaunliches. Denn auch wenn die Taktraten im Mittel nach der Aufwärmphase trotzdem knapp über denen der Titan X (Pascal) liegen, die Erwärmung der GeForce GTX 1080 Ti erfolgt etwas schneller (Temperaturverlauf), was der Titan X (Pascal) zumindest am Anfang einen leichten Vorteil verschafft.

Was auch auffällt, ist der etwas konstantere Taktverlauf der Titan X (Pascal), während Boost bei der GeForce GTX 1080 Ti etwas hektischer agiert. Natürlich haben wir für die Leistungsaufnahme die passenden Diagramme mit unseren Leistungskurven erstellt, die Interessierte nun gern anklicken können. Vergleichen wir zunächst die Karte im kalten und völlig aufgewärmten Zustand:

Auch bei den fließenden Strömen sehen wir den deutlichen Unterschied zwischen kalt und heiß:

Die Leistungsaufnahme und die Ströme haben wir im Stresstest nur mit der heißen Karte ausführlich protokolliert, weil die beiden Maximalwerte sehr ähnlich ausfielen (Begrenzung durch das Power Target von 250 Watt). Was wir aber feststellen können ist der Umstand, dass Nvidia diese Begrenzung wirklich nahezu punktgenau im Griff hat.

Einhaltung der Normen

Da wir seit dem Launch der Radeon RX480 auch verstärkt auf die Einhaltung geltender Standards achten, haben wir seitdem für alle getesteten Karten, egal welchen Herstellers, auch diesen Abschnitt mit übernommen. So natürlich auch für die GeForce GTX 1080 Ti FE, die jedoch in jeder Situation deutlich unter dem bleibt, was die PCI SIG für den 12V-Mainboardanschluss empfiehlt. Die 3.3V-Schiene spielt faktisch gar keine Rolle, da ausschließlich die 12V-Schiene für die Spannungsversorgung der Karte genutzt wird.

Mit maximal ca. 4.4 Ampere liegt die Karte somit weit unter dem, was mit 5.5 Ampere als oberer Richtwert spezifiziert wurde und damit voll im grünen Bereich.

Testsetup und Messmethoden für die Leistungsaufnahme

Das neue Testsystem und die -Methodik haben wir im Grundlagenartikel „So testen wir Grafikkarten, Stand Februar 2017“ (Englisch: „How We Test Graphics Cards„) bereits sehr ausführlich beschrieben und verweisen deshalb der Einfachheit halber jetzt nur noch auf diese detaillierte Schilderung. Wer also alles noch einmal ganz genau nachlesen möchte, ist dazu gern eingeladen.

Interessierten bietet die Zusammenfassung in Tabellenform schnell noch einen kurzen Überblick:

Testsysteme und Messräume
Hardware:
Intel Core i7-5930K @4,2 GHz
MSI X99S XPower Gaming Titanium
Corsair Vengeance DDR4-3200 @2400 MHz
1x 1 TByte Toshiba OCZ RD400 (M.2, System SSD)
2x 960 GByte Toshiba OCZ TR150 (Storage, Images)
Be Quiet Dark Power Pro 11, 850-Watt-Netzteil
Windows 10 Pro (alle Updates)
Kühlung:
Alphacool Eispumpe VPP755
Alphacool NexXxoS UT60 Full Copper 360mm
Alphacool Cape Corp Coolplex Pro 10 LT
5x Be Quiet! Silent Wings 3 PWM
Thermal Grizzly Kryonaut (für Kühlerwechsel)
Gehäuse:
Lian Li PC-T70 mit Erweiterungskit und Modifikationen
Modi: Open Benchtable, Closed Case
Leistungsaufnahme:
berührungslose Gleichstrommessung am PCIe-Slot (Riser-Card)
berührungslose Gleichstrommessung an der externen PCIe-Stromversorgung
direkte Spannungsmessung an den jeweiligen Zuführungen und am Netzteil
2x Rohde & Schwarz HMO 3054, 500 MHz Mehrkanal-Oszillograph mit Speicherfunktion
4x Rohde & Schwarz HZO50, Stromzangenadapter (1 mA bis 30 A, 100 KHz, DC)
4x Rohde & Schwarz HZ355, Tastteiler (10:1, 500 MHz)
1x Rohde & Schwarz HMC 8012, Digitalmultimeter mit Speicherfunktion

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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