NVIDIA beginnt das Jahr 2025 mit einem Paukenschlag, der weniger nach Wettbewerb klingt und mehr nach Monopol: Laut Jon Peddie Research (JPR) beansprucht der grün gekleidete Branchenprimus inzwischen satte 92 % des Marktes für diskrete Grafikkarten (Add-in Boards, AIBs). AMD fällt auf einen beinahe schon peinlichen Restwert von 8 %, während Intel offenbar beschlossen hat, seine GPU-Ambitionen mit dem Radiergummi zu beenden. 0 % Marktanteil sprechen eine ebenso klare wie brutale Sprache.
Ein Markt in Schieflage
In Zahlen: Von den 9,2 Millionen ausgelieferten AIBs im ersten Quartal 2025 gingen rund 8,46 Millionen auf das Konto von NVIDIA. AMD kommt mit Glück auf 740.000 Einheiten, Intels Beitrag ist eher akademischer Natur. Der sprunghafte Anstieg von NVIDIAs Marktanteil um 8,5 Prozentpunkte kommt nicht von ungefähr: Die RTX-50-Serie mit Blackwell-Architektur schlägt ein wie eine GPU-Bombe. Wer heute CUDA sagt, meint in Wahrheit schon KI, Workstation und Gaming in einem. Die Strategie der Amerikaner, ein ökonomisches „Walled Garden“ über Software-Lock-ins und Hardware-Monopole zu bauen, funktioniert erschreckend gut.
AMD: Unterhalb der Sichtgrenze
Die Radeon RX 9070 auf RDNA-4-Basis kam zu spät, zu leise und offenbar mit zu wenig Wumms. Der Rückgang von 7,3 % am Marktanteil lässt sich kaum schönreden. Stattdessen erfreut sich AMD einer PR-getriebenen Selbstzufriedenheit, die nicht zur Marktrealitat passt. Lisa Su spricht von „erfolgreichen Einführungen“, während das Lager sich leert wie der Zuschauerraum bei einem schlechten Kabarett.
Intel: Der tote Winkel des GPU-Markts
Die Battlemage-B-Serie von Intel, bereits im Q4 2024 gestartet, hätte zumindest in der Theorie frischen Wind bringen können. Doch offenbar war das Echo im Markt bestenfalls ein Windhauch. Ein Minus von 1,2 %, das in der realen Welt in 0 % Marktanteil mündet, ist ein Armutszeugnis. Entweder die Karten wurden in homöopathischen Dosen produziert oder sie waren derart unattraktiv, dass selbst passionierte Bastler lieber zur Gebrauchtware greifen.
Gesamtmarkt: Wachstum auf schiefem Fundament
Interessanterweise stieg der AIB-Markt insgesamt um 8,5 %, obwohl der gesamte GPU-Markt (inklusive iGPUs) um 12 % auf 68,8 Millionen Einheiten schrumpfte. Ein klassisches Beispiel für strukturelle Verzerrung: Wer Leistung will, greift zur dGPU. Und wer dabei CUDA-kompatibel sein will, greift zu NVIDIA. Auch in der Steam-Hardware-Umfrage zeigt sich das Bild: RTX 3060 und 4060 dominieren weiterhin, während der RTX 5060 Ti mit 0,21 % noch in den Startlöchern steht. AMDs Präsenz ist auf Steam ein Schattendasein, Intel spielt keine Rolle.
Fazit: Marktmacht ohne Maß
NVIDIA hat nicht nur den Markt dominiert, sondern ihn faktisch gekapert. Mit einem Mix aus technischer Exzellenz, strategischer Marktabschottung und Software-Dominanz hat man die Konkurrenz in eine Zuschauerrolle gedrängt. AMD wirkt wie ein angeschlagener Boxer ohne Plan, Intel wie ein Schwimmer ohne Wasser. Ob das gesund ist? Sicher nicht. Aber wir leben nun mal im Kapitalismus, nicht im Schachverein.
Source: Jonpeddie
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