Zusammenfassung
Was haben wir gelernt? Der eine freut sich, weil der andere vergisst, seine Treiber zu zertifizieren und feiert auf der Powerpoint-Festwiese ein klassisches Happening. Dass aber jedes Festival von einem unerwarteten Regenguss aufgelöst und in eine Schlammwüste verwandelt werden kann, kennen wir nun auch zusätzlich als Spielchen mit bunten Benchmarkbalken. Soweit so gut. Aber hätte nicht AMD so vehement auf der Verwendung des alten Treibers bestanden, wäre wohl Nvidia bis heute nicht auf die Idee gekommen, die so nonchalant verschwitzte Zertifizierung nachzuholen. Dass es auch nicht an der Zeit gelegen haben kann, beweist das enorme Tempo beim Nachsitzen.
Zwei Seiten, drei Treiber und nur einer bringt’s
Trotzdem wäre wohl Nvidia nicht Nvidia, wenn man dann konsequenterweise auch die Treiber-Suche aktualisiert hätte. Es ist seit Langem nämlich ein richtiges Ärgernis, dass die Suche auf der Nvidia-Homepage regelmäßig zu veralteten Treibern führt, weil die Aktualisierung schlichtweg verpennt wird. Achso, das hatten wir ja schon. Jedenfalls kann AMD das besser, ansatzweise zumindest. Wer bei Solidworks sucht, bekommt nämlich z.B. für eine Quadro K5000 etwas völlig anderes angeboten, als Nvidia für seine eigenen Karten selbst offeriert. Die Solidworks-Homepage zeigt es uns – die neuen Treiber sind bereits gelistet:
Und auf duf der Nvidia-Homepage? keine Spur von nichts! Warum eigentlich?
Wer noch auf die Auflösung wartet, warum mir der Benchmark anfangs solche Probleme bereitete, den will ich zum Schluss natürlich nicht im Unklaren lassen. SPECapc 2013 für Solidworks 2013 mag im Zusammenspiel mit einer deutschen Solidworks-Lokalisierung nämlich nur dann fleißig und korrekt arbeiten, wenn man in der Systemsteuerung manuell den Dezimaltrenner vom Komma auf den (amerikanischen) Punkt umstellt. Sonst stimmt die Genauigkeit nicht mehr und man erhält den berühmten Eimer Binärgrütze als Ergebnis serviert. Noch Fragen?
Fazit
Wie gewonnen, so zerronnen? Das wäre jetzt arg kurz gesprungen und würde wohl auch dem Treiber-Team von AMD in Toronto nicht gerecht. Außerdem schneiden ja mit der FirePro W7000 und W5000 zwei für AMD sehr wichtige Karten im direkten Vergleich immer noch sehr gut ab. Aber dass man sich auf etwas ausruht, was absehbar nicht ewig Bestand haben kann, ist fast schon fahrlässig. Dass Nvidia mit nur einer Version die Leistung in Solidworks 2013 mehr als verdoppeln kann, lässt auch mehrere Schlüsse zu, von denen zumindest einer nicht allzu schmeichelhafter Art sein dürfte. Aber für diese Ad-Hoc-Zertifizierung wird man wohl richtig viel bezahlt haben. Lehrgeld sowieso.
Lehnen wir uns entspannt zurück und warten ab, was dieser Kleinkrieg der verpassten Chancen noch an produktiver Energie freisetzen kann. Dann haben wenigstens wir Anwender noch was davon und überhaupt – PowerPoint war mir schon immer sehr suspekt.
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