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Und endlich ist Ruhe: Samsung Level On Pro mit ANC im Test

Einführung und Lieferumfang Nach mehreren im Alltag getesteten (weil oft benutzten) Headsets mit ANC (Active Noise Cancelling) ist es nur folgerichtig, einmal einen Test zu diesen Produkten zu schreiben und dafür ein selbst gekauftes Exemplar auf Rei...Mikrofon Das Mikrofon mit Kugelcharakteristik ist eher ein Notbehelf und taugt gerade mal so fürs Freisprechen, nicht jedoch fürs Gaming samt Teamspeak. Eng wird es so richtig in einer lauten Umgebung, wie z.B. einem Flughafen. Dann fängt das Mikrofo...

Mikrofon

Das Mikrofon mit Kugelcharakteristik ist eher ein Notbehelf und taugt gerade mal so fürs Freisprechen, nicht jedoch fürs Gaming samt Teamspeak. Eng wird es so richtig in einer lauten Umgebung, wie z.B. einem Flughafen. Dann fängt das Mikrofon gnadenlos alles und jeden ein, ohne Rücksicht auf Verluste.

Die Sprachverständlichkeit ist sehr gut, zumindest, wenn das Umfeld eher ruhig ist.

Akkulaufzeiten

Die Ladevorgang geht relativ zügig, aber wir würden schon mindestens eine Stunde warten, bis sich der (nie wirklich voll zu entladende) Speicher wieder gefüllt hat. Die Laufzeit hängt natürlich von vielen Faktoren ab, so dass wir einfach einmal Herstellerangaben und eigene Erfahrungen gegenüberstellen.

  Bluetooth ANC Hersteller Praxis
„Schlafmodus“ ohne Einspieler An An k.A. 15-16 Std.
Musikwiedergabe
Normaler Pegel
An Aus <=20 Std. <=24 Std.
An An <=10 Std. <=15 Std.
Musikwiedergabe
Maximalpegel
An Aus <=20 Std. <=13 Std.
An An <=10 Std. <=7 Std.
Kabelbetrieb Aus Aus unbegrenzt

 

Dass unsere Werte teilweise höher liegen, dürfte ursächlich auch daran liegen, dass wie nie die volle Dröhnung gesucht haben. Dafür gibt es eine Extra-Zeile mit Maximalpegel, die dann leicht unter den Herstellerangaben liegt. Die reine Wiedergabezeit mit ANC liegt auch in der Praxis etwas unter der des Bose QuietComfort 35, dessen Herstellerangaben aber noch deutlich optimistischer als die Realität ausfallen (genauso wie der Akku als Totalausfall).

Messungen und Sound-Check

Jetzt wird es interessant, denn wir können im Labor nur mit der Stereo-Klinke messen. Subjektiv ist der Bass mit aktiviertem Bluetooth-Modul deutlich kräftiger und rutscht mit aktiviertem ANC auch schon mal etwas in Richtung Bose-böse ab. Nicht ganz so extrem (Gott sei Dank), aber zumindest in hässlichen in Ansätzen. Dafür gibt es dann aber immer noch die App, die neben eher sinnlosen Presets auch einen schmalen Equalizer bietet. Hier darf man dann bei Bedarf etwas gegensteuern und man bekommt sogar noch so etwas wie einen neutralen Klang hin.

Dank des UHQ-BT-Codec klingt dann auch der über Bluetooth eingespielte Inhalt besser als normale Bluetooth-Codes – immer vorausgesetzt, das Material taugt auch wirklich etwas. Mit normalen Streams hört man erst einmal keinen wirklichen Unterschied. Soviel zum Thema Theorie und Praxis, samt Marketing und Aufpreis. Die Kurve verblüfft übrigens, denn das 40mm im Durchmesser große 41-Ohm Dual-Spulen-Chassis kann durchaus mit angedeuteter Neutralität punkten (wenn man ANC weglässt oder mit dem EQ nachbessert). Werfen wir nun einen Blick über den Frequenzverlauf:

Wir sehen zunächst, dass der Tiefbass sehr zurückhaltend bleibt, jedoch einen fast schon linearen Abfall aufweist. Das Headset schafft sogar die Kontraoktave, wenn man mittels eigenem Equalizer den 32-Hz- und 64-Hz-Bereich etwas pusht, bzw. beim Bluetooth-Betrieb den 60-Hz-Regler der App nach oben schiebt und dafür den 150-Hz-Regler etwas zurücknimmt. Der Bose spielte zwar subjektiv auch ohne EQ-Manipulationen hörbar tiefer, aber dafür auch etwas matschiger und granulärer.

Die Bassanhebung mit ANC liegt zudem eher im Oberbass, so dass man in der App einfach den 150-Hz-Regler etwas nach unten zieht und den Tiefbass erst danach nach eigenem Empfinden etwas aufzieht. Das klingt dann sogar richtig gut, schafft aber nie die Pegel der direkten Einspielung über die Klinke. Akku und so.

Bass und Oberbass passen also und auch die unteren Mitten sind fast schon perfekt. Die Grundtonbereiche fast aller Vocals und Instrumente sind sehr gut ausmodelliert und es fehlt (fast) an nichts. Die fast schon filigrane Wiedergabe der Mitten bis hin zum Hochtonbereich hat nichts mit Badewanne & Co. zu tun und bietet die deutlich bessere Auflösung als der Bose. Räumliche Abbildung, Ortung – es macht Spaß, hier reinzuhören. Sicher ersetzt es keinen echten Hi-Fi-Kopfhörer, aber in Ansätzen kann man so schon das Wohnzimmer mit auf Reisen nehmen. Es soll ja auch nicht-basslastige Genres geben, wo es noch auf das Können echter Musiker und nicht das der Samplezusammenmatscher ankommt.

Beim Superhochton ab ca. 12 KHz schwächelt der Leven On Pro etwas, das kann Bose etwas besser. Nur wird man es kaum vermissen, wenn man nicht bei passenden Stücken genau hinhört (was unterwegs eh kaum einer macht). Klanglich läuft der direkte Vergleich auf ein knappes unentschieden heraus, da der Samsung Level On Pro zwar den ausgewogeneren und feineren Klang bietet, der Bose QuietComfort 35 aber etwas mehr Volumen im Bass und auch leicht höhere Pegel.

Fazit

Passt und begeistert gleichermaßen, wenn man den Preis mit einbezieht. Wir würden jetzt nicht behaupten, es wäre der perfekte Bose-Ersatz, denn dann würde man dem Charakter des Level On Pro nicht gerecht werden. Wer wummernde Bässe liebt und eher der Lifestyle-Junkie, wird wohl hier nicht glücklich. Wer hingegen noch einen guten Satz Ohren besitzt und ihn sich auch möglichst lange erhalten und trotzdem kein Vermögen ausgeben will, sollte zumindest mal Probehören. Den Kauftipp gibt es für den guten Mix aus Usability, Klang und Preis.

Technische Daten und Verfügbarkeit

Abschließend fassen wir noch die technischen Daten in einer Tabelle zusammen.

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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