Dass der QD-OLED-Zug weiter Fahrt aufnimmt, dürfte niemanden überraschen. Samsung Display liefert inzwischen Panels der dritten Generation, und nun steigt auch MSI mit zwei Monitoren ins Rennen, die sich speziell an Enthusiasten richten – oder zumindest an jene, die gerne mit 500 Bildern pro Sekunde über ihre Lieblingsmaps heizen. Vorgestellt wurden die neuen Displays auf der Computex 2025, und zwar unter den Modellbezeichnungen MAG 272QP QD-OLED X50 und MPG 271QR QD-OLED X50.
Auflösung, Geschwindigkeit und Reaktionszeit
Beide Modelle setzen auf ein 27-Zoll-Panel mit nativer 2560×1440-Auflösung (also 2K) und einem – zumindest auf dem Papier – beeindruckenden maximalen Refresh-Rate von bis zu 500 Hz. Die Zielgruppe ist klar: kompetitive Spieler, die bei jedem Frame den Unterschied sehen (wollen). Die Reaktionszeit der Panels liegt laut Hersteller bei gerade einmal 0,03 ms GtG, was zumindest theoretisch für minimale Bewegungsunschärfe und nahezu verzögerungsfreies Umschalten sorgt. Ob man diese 500 Hz auch realistisch dauerhaft erreicht, dürfte wie üblich von der Grafikkarte, dem Spiel und den sonstigen Bedingungen abhängen. Jedenfalls stellt MSI hier klar auf maximale Leistung – bei gleichzeitig hoher Bildqualität dank OLED-Technologie.

QD-OLED der dritten Generation
Beide Displays nutzen die dritte Generation von Samsungs QD-OLED-Panels. Diese sollen unter anderem eine höhere Helligkeit, besseren Farbumfang und eine verbesserte Lebensdauer gegenüber früheren Iterationen bieten. Gleichzeitig bleibt jedoch die bekannte Schwachstelle bestehen: Burn-In. MSI versucht mit „OLED Care“ dem entgegenzuwirken – konkrete Maßnahmen oder Technologien dahinter nennt der Hersteller allerdings nicht im Detail.
KI-Sensorik – zumindest bei einem Modell
Der MPG 271QR QD-OLED X50 bringt darüber hinaus eine Funktion mit, die MSI als AI Care Sensor vermarktet. Hinter dem Begriff steckt ein integrierter NPU-basierter IC (wohl ein dedizierter KI-Chip), der laut Hersteller alle 0,2 Sekunden Bilder des Nutzers erfasst und daraus dynamisch Display-Einstellungen anpasst. Vermutlich gemeint sind Helligkeit, Farbtemperatur oder ähnliches – wobei MSI auch hier mit Details geizt. Zudem soll dieser Sensor in der Lage sein, menschliche Formen mit hoher Genauigkeit zu erkennen, was unter anderem zur Bildoptimierung oder Abschaltung bei Inaktivität genutzt werden könnte. Klingt nach einem etwas zu überambitionierten Feature, dessen realer Nutzen im Alltag noch bewiesen werden muss.

Zertifikate und fehlende Informationen
Beide Monitore tragen immerhin relevante Zertifizierungen. Der MPG 271QR ist mit DisplayHDR True Black 500 sowie ClearMR 21000 gelabelt. Das spricht für hohe Kontraste und geringe Bewegungsunschärfe – vorausgesetzt, die Implementierung ist sauber. Beim MAG 272QP fehlen diese Angaben bislang. Interessanterweise verzichtet MSI beim MAG 272QP auf den AI Care Sensor, ansonsten scheint die Ausstattung weitgehend identisch zu sein. Auch bei diesem Modell gilt: 2K-Auflösung, QD-OLED, 500 Hz, 0,03 ms GtG. Was fehlt? So ziemlich alles, was für eine konkrete Einordnung wichtig wäre: Anschlüsse, Farbraumabdeckung, Ergonomie, Preis, Verfügbarkeit. Auch ob es aktive Kühlung gibt (was bei OLEDs mit hoher Helligkeit nicht unüblich ist), bleibt offen.

Einschätzung zur Marktsituation
Preislich wird sich das Ganze wohl deutlich über dem einpendeln, was bereits bekannte QD-OLED-Modelle wie der MAG 271QPX kosten – dieser liegt derzeit bei etwa 700 US-Dollar, bringt aber „nur“ 360 Hz und nutzt die zweite Panel-Generation. Wer also auf 500 Hz schielt, wird vermutlich tief in die Tasche greifen müssen – wenn die Geräte denn tatsächlich auf breiter Front verfügbar werden. Ob sich der Refresh-Overkill dann im Alltag auszahlt, ist ohnehin eine Frage für sich. Denn bei allem Enthusiasmus für neue Technik: Am Ende zählt nicht, was auf dem Karton steht, sondern was am Schreibtisch ankommt – und ob das Spiel dann tatsächlich 500 FPS liefert, ist eine andere Geschichte.
Source: MSI
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