Grafikkarten Testberichte VGA

MSI RX 5700 XT Gaming X im Test – Radeon-Kraftpaket mit guten Genen und ordentlich Durst

Zusammenfassung

Dafür, dass man es geschafft hat, mit der Gaming X die aktuell schnellste Boardpartnerkarte für die RX 5700 XT hinzubekommen, bekommt MSI einen Extra-Performance-Punkt. Da dies jedoch mit einer deutlich höheren Leistungsaufnahme erkauft wurde, liegt man im Gegenzug aber bereits bei 9 auf der nach oben hin offenen Greta-Verdammnis-Skala. Wobei ich ja mit einer einfachen Bremse zeigen konnte, dass diese Karte vor allem Potential im Silent-Bereich haben könnte. Das Einzige, was man MSI hier wirklich vorwerfen könnte, ist der Mangel eines zweiten, schaumgebremsten BIOSes.

Was man aber gut im Griff hat, ist die Platine mit einer wirklich zweckmäßigen und guten Bestückung. Die Dr.MOS Power Stages von Infineon sind gut und effizient. Was wiederum schön kühl bleibt. Die Kühlung schafft auch die bis zu 270 Watt noch mit einem eher müden Achselzucken weg und für die mal wieder eigenartigen Lüftersteuerung kann auch MSI nichts. Bei Sapphire waren es am Ende sogar sägezahnartige Kurven, hier ist es beim Stresstest etwas eigenartig. Die Beeinflussung der einzelnen Parameter untereinander ist echt eine Crux, weil vieles nicht logisch und damit vorhersehbar reagiert.

Die Verarbeitungsqualität ist hoch und das Fehlen von metallischen Applikationen zu verschmerzen. Die Einbeziehung der Backplate in das Kühlkonzept ist souverän umgesetzt worden und äußerst wirksam. Womit wir bei den beiden „halben“ Pads auf dem RAM angekommen wären. Auch wenn man das Ganze sicher hätte anders lösen können (und müssen) – mir ist ein ausgeglichener Anpressdruck auf die GPU und den Speicher lieber, als eine Schieflage, die übermütige Weltverbesserer dann mit Unterlegscheiben zwangausrichten. Das hatten wir schon bei der Evoke und es ist nicht zweckmäßig, mit fast 0,6 Nm zu agieren, nur um sich an anderen irgendetwas zu beweisen. Die Kühlung der beiden Module funktioniert trotzdem und ich hatte mit speziellen Softpads auf der Evoke in einigen Gegentests keinerlei Verbesserungen messen können. Deshalb werde ich auch diesmal diesen optischen Nachteil nicht stärker wichten.

 

 

Fazit

Es finden sich kaum Kritikpunkte, wenn man mal von den Trinkgewohnheiten absieht. Aber dafür gibt es ja auch unser Tool, um hier den Erziehungsberechtigten heraushängen zu lassen. Drosseln und schon ist die Welt mehr als in Ordnung. MSI spricht aber leider von einer UVP im Bereich um die 480 Euro und genau deshalb verweigere ich dafür auch den Kauftipp. Die Powercolor Red Devil ist ähnlich performant, besitzt zudem ein Dual-BIOS und ist aktuell mit 465 Euro auch noch einen Tacken günstiger.

Würde es für die Karte schon einen Wasserblock geben (Spoiler?!), dann wäre es eine ideale Kandidatin fürs Übertakten. Die Lösung, die komplette Spannungsversorgung der GPU ausschließlich über die beiden 8-Pin-Anschlüsse zu realisieren, ist nämlich gut und schont am Ende auch das Mainboard. So gesehen ist die Gaming X also die deutlich bessere Evoke, die nur in ITX-Systemen durch ihre Kürze einen Mehrwert bietet. Fettes Teil das Ganze.

MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X, 8GB GDDR6, HDMI, 3x DP (V381-032R)

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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