Performance-Tests
Ich habe mir das Gaming in den Benchmarks geschenkt, denn zwischen dem MSI MEG X670E Ace und dem MSI MPG X870E Carbon WiFi waren de facto keine Unterschiede außerhalb möglicher Messtoleranzen zu sehen. Gebenchmarkt wurde mit einem frischen Windows 11 23H2 und allen benötigten Updates, aktuellem UEFI und den neuesten AMD-Chipsatztreibern. Darüber hinaus habe ich natürlich auch die Idle-Tasks eingesammelt und alles, was man nicht benötigt, aus dem Autostart entfernt.
AutoCAD ist da ein recht guter Indikator, weil quasi jeder Husten des Systems sofort auffällt. Auch wenn in allen drei Benchmarks das neue Board hauchdünn vorn liegt, den größten Unterschied gibt es bei der 2D-Performance (maximal 4 Threads), wo der Ryzen 9 9950X mit bei nur mittlerer Prozessorlast mit etwas mehr Takt agiert. Im reinen CPU-Test und unter Volllast nehmen sich Ace und Carbon WiFi nichts. Nur das Tomahawk liegt in allen Benchmarks leicht hinten.
Im Cinebench R23 liegt das MSI MPG X670E Ace leicht vorn, wobei hier die Unterschiede komplett verschwimmen. Gebenchmarkt wurde über jeweils 30 Minuten und dem Tomahawk fallen hier scheinbar ein wenig die höheren Spannungswandler-Temperaturen auf die Füße, denn dann sinkt die Effizienz und die CPU bekommt etwas weniger geliefert. Aber auch das sind nur Nuancen.
Unterm Strich liefert der neue Chipsatz also kaum mehr Performance und falls doch, wird man immer noch überlegen müssen, ob man nicht bereits im Bereich möglicher Messtoleranzen agiert. Genau deshalb lasse ich die Spiele auch weg, denn es ist komplett sinnlos, da redundant.
Temperaturen
Vor allem die Kühlung der Spannungswandler konnte überzeugen. Wie wir auf dem Bild sehen, existieren auch keinerlei weitere Lüfter, die einen hilfreichen Luftstrom hätten erzeugen können. Das ist der Nachteil einer Wasserkühlung, wobei die Kühlung bei vollklimatisierten 21 °C Raumtemperatur nach 30 Minuten Cinebench R23 mit durchschnittlich 211 Watt bei rund 70 bis 71 °C lagen, was nicht wirklich viel ist. Mit einem helfenden und langsamdrehenden Lüfter an der Seite sinken sie schnell auf 63 °C ab.
Ich habe ja auch gezeigt, dass ich das Board im Bereich der VRM und Spulen mit Thermal Putty neu beglückt habe. Da sieht das mit den VRM-Temperaturen gleich ganz anders aus, denn die maximal 66 °C liegen satte 4 bis 5K unter denen mit dem originalen Pad. Mit Lüfter geht es sogar bis auf rund 60 °C herunter, dann aber greift wieder die Physik.
Der Chipsatz ist mit seinen maximal 55 °C ohne Lüfter ebenfalls kein Thema, welches für Sorgenfalten sorgen könnte. Die CPU lief mit maximal 75 °C, was aber an der Custom-Wasserkühlung liegt, die allerdings nur auf einen 280er Radiator setzt. Das reicht jedoch locker. Ich finde es begrüßenswert, dass MSI auf einen stabilen LOTES-Sockel setzt, was der Stabilität auch bei der Backplate des Sockelaufbaus durchaus entgegenkommt und für Qualität spricht. Noname-Replacements müssen nicht per se schlecht sein, aber hier weiß man wenigstens, was man hat. Auf dem günstigeren Tomahawk hat MSI einen deutlich einfacheren Sockel verbaut.
Zusammenfassung und Fazit
Das fertige Testsystem (links das MSI MPG X870E Carbon WiFi) setzt auf zwei Plattformen und einen aktiven KVM-Switch (HDMI 2.1 und USB 3.x) mit Tastenumschalter sowie einen 43″ Monitor. Rechts alternieren dann die jeweiligen Intel-Boards, je nach zu testender CPU. Dort sehen wir auch den optionalen Lüfter für die Spannungswandler (damit Ihr das auch einmal alles gesehen habt). Da ich mittlerweile auch so Einiges bereits gebenchmarkt habe, kann ich auch ein objektives Fazit ziehen.
Bis auf wenige Details, wie den fehlenden 10Gb-Ethernet-Anschluss, keine Backplate, ein paar virtuelle Phasen weniger in der Stromversorgung und diverse Gimmicks des Ace, kann das MSI MPG X870E Carbon WiFi das MSI MEG X670E Ace eigentlich vollwertig ersetzen, ohne dass man weinen müsste. Das wird sicher auch der Grund sein, warum MSI das X870E Ace aktuell gar nicht erst releast hat, denn es ist quasi in der jetzigen Form galant weg kannibalisiert worden. Allerdings klafft nun noch eine recht dicke preisliche Lücke zum Godlike, so dass MSI wohl noch irgendwann nachlegen wird, wenn man einen wirklichen Bedarf sieht. Hier wird es wohl die mögliche Kundennachfrage richten müssen.
Das MSI MPG X870E Carbon WiFi ist ein grundsolides Board für unter 500 Euro, welches sich in keinem der Tests irgendwelche Schwächen geleistet hat und sicher auch keinen Vergleich zu den Mitbewerben scheuen muss. Das neue, aufgeräumte UEFI ist noch etwas besser zu handhaben als das alte, zumal auch im EZ Modus deutlich mehr Features einstellbar sind, ohne dass man vorher einen Diplom-Ingenieur machen müsste. Die Wärmeleitpads sind ok und das gesamte Temperaturverhalten sowieso. Damit kann ich das Board zum jetzigen Zeitpunkt auch guten Gewissens empfehlen, denn es gibt einfach nichts daran auszusetzen als vielleicht den höheren Preis gegenüber dem Vorgänger-Modell. Aber das ist ein generelles Marktproblem.
Das MSI MPG X870E Carbon WiFi wurde von MSI leihweise für Tests und Benchmarks zur Verfügung gestellt. Einzige Bedingung war die Einhaltung der Sperrfrist, eine Einflussnahme oder Vergütung fand nicht statt.
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