Gaming Tastatur Testberichte

MOUNTAIN EVEREST 60 im Test – modulares 60% Keyboard mit tollen Switches und verwirrendem Layout

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Fazit

An dieser Stelle muss ich etwas ausholen, denn die Everest 60 ist für mich ein ziemlich spezieller Fall. Aus technischer Sicht ist die Tastatur wirklich sauber umgesetzt, das muss man ihr definitiv lassen. Die Verarbeitung ist super, die Stabilizer der großen Tasten zählen zu den Besten, die ich je erlebt habe und der modulare Ansatz und einige Detaillösungen wie die magnetischen Füße sind schon äußerst interessant. Gut, das Numpad sitzt etwas lose macht beim Verschieben der Tastatur den Eindruck, dass es nicht ganz optimal angedockt ist und das mit den verschiedenen USB-C Ports fürs Kabelmanagement hätte man auch einfacher lösen können.

Erfrischend anders sind die Ansätze von Mountain aber auf jeden Fall. Mangels anderer Switch-Varianten kann ich zum Modding leider nicht so viel berichten, die verbauten gelben „Linear 45“ Switches haben mir allerdings sehr gut gefallen. Die Mountain Switches sind offenbar deutlich besser geschmiert als vergleichbarere Cherry Switches, weshalb sie sich signifikant geschmeidiger anfühlen. Außerdem gibt es auch keinerlei Federgeräusche – vielleicht sollte auch Corsair sich diese Switches mal ansehen. Insgesamt macht das technisch und qualitativ alles einen soliden Eindruck und gepaart mit dem speziellen Mini-Format hat das sicher auch Einfluss auf den relativ hohen Preis.

Was 60% Keyboards im Allgemeinen betrifft, so finde ich diese doch etwas suspekt. Hätte mir vor 15-20 Jahren jemand eine mechanische Tastatur in diesem Format gegeben, hätte ich sie wohl mit Kusshand genommen, denn gerade bei den damals noch deutlich häufiger anzutreffenden LAN-Partys wäre eine kompakte Tastatur mit einem solchen Tippgefühl natürlich der Burner gewesen. Beim Produktiveinsatz im Office ist für mich allerdings jede kleinste Abweichung vom Standard DE-Layout eine mittelschwere Katastrophe und beeinflusst meine Produktivität enorm.

Das angepasste kleine US-ANSI Layout der Everest 60 hat mich vor ein großes Problem gestellt, welches ich nur durch einen Austausch der für mich falsch beschrifteten Keycaps lösen konnte. Und dann haben mir immer noch mindestens die <ǀ> und die Zirkumflex-Taste gefehlt, die man beim Programmieren etc. doch häufiger mal benötigt. Ich habe diesbezüglich auch Kontakt mit dem Hersteller aufgenommen und gefragt, ob es wohl zeitnah ein lokalisiertes Layout geben würde. Da es wohl schon mehrere Anfragen zu dem Thema gab, validiert man gerade, ob man noch andere Layouts nachschiebt oder wenigstens mittels lokalisiertem Keycap-Set und ggf. nötigen Software-Anpassungen die Bedürfnisse des jeweiligen Marktes befriedigen könnte.

Für Zocker mit wenig Platz auf dem Schreibtisch, LAN-Party Freaks, oder Leute, die sich aus anderen Gründen eine kompakte Tastatur wünschen, kann man hier jedoch durchaus eine eingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen, denn die kleine Tastatur macht doch schon vieles richtig. Das Numpad kann man sich meiner Meinung nach allerdings sparen, denn das Treibt den Preis in eine Region, wo man sich auch gleich eine Fullsize-Tastatur kaufen könnte, wo das Numpad nicht wackelig am Keyboard hängt und man sich nicht mit einem angepassten Tastenlayout auseinandersetzen muss.

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konkretor

Veteran

297 Kommentare 300 Likes

Danke für den Test.

Ja ein Layout nach de Standard wäre gut. Berichte doch wenn sich hier etwas tut

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G
Guest

Danke auch für den Test. Die modularen Switches und die Qualität scheinen ja top zu sein.
Ansonsten ist mir der Minimalismus da zu extrem. Zumindest Richtungstasten noch, den Nummernblock kann man sicher eher noch entbehren.
Und ja, zu bunt ist mir das ganze auch, die Software zwar übersichtlich, aber finde das persönlich trotzdem alles zu aufgebläht. Wenn es bei dem Layout wohl auch eher nötig ist, wie @wuchzael schon angedeutet hat.
Aber der Preis ist wie schon bei deren erstem Modell etwas gewagt. Und ich sehe das genauso: ein NICHT-DE-Layout geht bei mir gar nicht.
Da fragt man sich schon, was sich ein deutsches Unternehmen dabei denkt, über ein DE-Layout "nachdenken" zu müssen.
Und da sind dann für den Preis einfach zu viele Kompromisse zu machen.

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Alexander Brose

Moderator

819 Kommentare 573 Likes

@weedeater Ja, qualitativ gibt es wenig an der Everest 60 auszusetzen. Zusätzliche Layouts bedeuten natürlich einen erheblich größeren finanziellen Aufwand bei der Entwicklung und der Produktion. Ich werde aber von Zeit zu Zeit mal mit den Jungs schreiben, ob es bezüglich des Layouts schon was neues gibt.
Zeitnah werde ich die neue 65% GMMK2 Tastatur mit DE-Layout da haben. Schauen wir mal, was die Konkurrenz so macht.

Grüße und schöne Ostern! 🐰🐇

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ApolloX

Urgestein

1,661 Kommentare 926 Likes

Alex verstehs in keinster Weise als Kritik an dir ode deinem Test, aber wo liegt die Faszination all dieser bunt beleuchteten Tastaturen?

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m
mellhên

Mitglied

12 Kommentare 9 Likes

Ich habe mich immer für einen Verfechter des DE Layout gehalten. Seit dem ich Texte nur noch auf Englisch schreibe, und das Programmieren auf das US Layout hin optimiert ist habe ich den Umstieg gewagt und es seit her absolut nicht bereut. Ich kann damit auch effizient deutsche Texte schreiben, weil ich das EU keyboard layout nutze. Darüber sind Ä Ö Ü und ß sehr einfach erreichbar.

Ich empfehle dem Autor das Layout mal mit der besagten Tastatur aus zu probieren. Ich habe zwei Tage gebraucht, um mit etwas Konzentration zu schreiben und zwei Wochen bis ich nicht mehr aktiv nachdenken musste.

Hier der Link. EurKEY

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ArthurUnaBrau

Veteran

319 Kommentare 161 Likes

Schöner Test und eine recht interessante Idee mit dem andockbaren Ziffernblock. Das habe ich so noch nie gesehen.
Ohne ISO-DE ist es natürlich mist, aber die haben ja auch noch bei der großen Tastatur eine mit DE Layout und ggf. rüsten die im kleinen Format noch mal auf.

Mir wären 60% viel zu klein, ich brauche immer den Ziffernblock und schiele aktuell gerade mal auf das neue GMMK2 96% als „kompakte“ Alternative.

Wenn wir schon dabei sind, ich empfehle mal https://neo-layout.org/, eine Reihe von für die deutsche Sprache optimierte Tastaturlayouts. Ich benutze seit einigen Wochen Bone und finde es ganz gut — nach ~18 Jahren QWERTZ allerdings ein schwieriger Umstieg. Bin gerade erst bei ~35 WPM angelangt und das auch noch bei voller Konzentration. Alternativ nutze ich aber deren NeoQWERTZ, da hat man viele Layers mit leicht zu erreichenden Sonderzeichen und auch korrekten diakritischen Zeichen. Damit kann ich z.B. über die Tastatur direkt griechische Symbole eingeben wie z.B. ℚΩ∃ℝ∂ℤ⊂∫∈Π∪˘∀ΣΔΦΓΨΘ×Λ∩ℵ∇Ξℂ√⇐ℕ⇔⇒↦

Ist ganz gut, wenn man öfter mal mit Mathematik schreiben muss. Funktioniert auch in LaTeX

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Alexander Brose

Moderator

819 Kommentare 573 Likes

Ich weiß es nicht, mich lenkt das auch viel zu sehr ab, wenn sich da als irgendwelche Lichtwellen bewegen. Habe immer eine dezente/feste Farbe eingestellt bei den Tests und nur für Fotos immer diese ganze Regenbogenkotze an 😂 .

Grüße!

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Tim Kutzner

Moderator

812 Kommentare 657 Likes

Interessant zu sehen, was sich an der "Basis" der Tastatur so geändert hat seit meinem Review :)
Guter Artikel !

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B
Besterino

Urgestein

6,715 Kommentare 3,314 Likes

Was versteht Ihr denn eigentlich so unter „gut für Schnellschreiber“? Ich bin bei ~100WPM bzw. >500 Anschläge pro Minute bei deutschen Texten (variiert natürlich stark je nach Text) und merke vor allem an der Fehlerquote / Ermüdung sehr schnell, wenn ein Layout bzw. die Anschlagsdynamik/Haptik nicht passt… das ist dann sehr schnell sehr nervig und wenn das nach ein paar Tagen nicht deutlich besser ist, wird es das bei mir auch auf lange Sicht nicht mehr.

Hab auch länger mit US-Layout gearbeitet - bin damit aber immer noch langsamer als mit DE (ISO).

Spielen Taster usw. bei Euch eine Rolle in Sachen Schreibgeschwindigkeit / Fehlerquote oder merkt Ihr da keinen nennenswerten Unterschied?

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MKH

Mitglied

11 Kommentare 0 Likes

Genau das was ich suchen würde, Red Switches, 60% + Numpad aber halt wieder kein DE Layout...

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ArthurUnaBrau

Veteran

319 Kommentare 161 Likes

Ich glaube, das ist komplett individuell. Für mich ist es z.B. so, dass schon einige unterschiedliche Schalter durch habe. MX Browns fand ich ok als Mittelding, MX Blues waren super zum Tippen (alleine wegen des sehr zufriedenstellenden Klickens), aber beim Gaming echt nervig. Habe dann MX Reds ausprobiert, die haben aber so leicht ausgelöst, dass ich mich ständig vertippt habe. Habe dann noch mal MX Blacks ausprobiert (identisch mit Reds, brauchen nur 65g statt 45g Druck zum auslösen), die waren gut, aber bei langen Texten — z.B. meiner Masterarbeit damals — ermüdeten meine Hände irgendwann.

Aktuell bin ich bei Glorious Pandas, die sind den Browns ähnlich (die ersten Browns, die ich hatte, waren nicht hot-swappable, daher später noch einmal der Kauf von sehr ähnlichen Schaltern). Angenehmes Mittelding, nett zum Tippen, gut zum Zocken, guter Auslösdruck. Mittlerweile stört mich nur der Keywobble, weswegen ich mir für meine nächste Tastatur gerade die Kailh Box Schalter anschaue.

Insgesamt ist das ganze ein teures Hobby, aber wenn man viel tippt und dabei Spaß haben will, lohnt es sich meines Erachtens, in eine gute Tastatur zu investieren und dabei auch die Schalter an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.

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A
Art

Mitglied

47 Kommentare 8 Likes

> deutsche Startup Mountain aus Freiburg

Naja, aus meiner Sicht eher Wiederverkäufer von Chinaware - was auch nicht schlimm ist, wenn es nicht nur ANSI Layouts geben würde.
-> Ich habe ANSI ausprobiert und komme mit der einzeiligen Returntaste nicht zurecht.

So kaufe ich dann lieber gleich beim Chinesen, der mir ISO-DE Layouts anbietet: aktuell Keychron K3 - K2 im Zulauf, da ich mit den größeren Tasten/kleineren Abständen der Low-Profile K3 nicht gut zurechtkomme.
Perfekt wäre für mich die RK84 - aber RoyalKludge hat leider nur die RK61 mit ISO-DE angeboten.
Zum Arbeiten komme ich mit 60% recht gut zurecht - in Games fehlten mir zu oft die F-Tasten, bzw. Sondertasten.

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Alexander Brose

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