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Monsterlabo First – das 200-Watt-Passivgehäuse mit Maximalbestückung im exklusiven Labortest (Teil 1)

Manufakturware mit massig Kühlfläche, guter Verarbeitung und (auch über den Preis) einem sehr exklusiven Hauch von Upper-Class. Bei Monsterlabo scheint der Name Programm zu sein und ich habe mir als bekennendem Passiv-Kühlungs-Freak für die Tests gleich einmal zwei dieser feschen Hardwarekäfige besorgt...

Testobjekt: Monsterlabo und die Auslotung des Unmöglichen

Die Z390-Platine kommt von ASRock, der Core i5-9600K von Intel und die GeForce RTX 2060 von Nvidia. Oops, mal schnell zurückspulen bis zum Absatz mit dem Passiv-Ding. Und das soll passiv kühlbar sein? Die CPU ist es mit Sicherheit, aber so eine 160-Watt-Grafikkarte? Und an diesem Thema ist seinerzeit schon Powercolor mit Schmackes gescheitert und da waren es nur 130 Watt. Ach, lassen wir es einfach mal krachen, wird man sich bei Monsterlabo gedacht haben und man hat einfach angefangen, das ganze Zeug mit Elan reinzupacken.

Womit ich jetzt beim Testaufbau angekommen wäre. Ich will dazu auch mal was spoilern: laut Hardwareinfo, Aida64 und GPU-Z geht das nämlich auch bei 22 °C Raumtemperatur noch herrlich auf. Wären da nicht ich und die böse Technik als Spielverderber. Wenn schon so eine teure Spaßkühlung, dann muss auch mal extra-teure Technik dagegen antreten. Technik, die der Hersteller so nicht hat. Und so begann, eher ungeplant, fast schon so etwas wie eine Partnerschaft, wobei der Tester unbeabsichtigt zum Lebensretter der verbauten Hardware mutiert. Auch ohne Rettungsgasse.

 

Testaufbau mit neuem Infrarot-Equipment

Die infrarote Dreifaltigkeit kommt wie immer von Optris aus Berlin und hört auf den Namen Pi640 und zweimal Xi400. Die Pi640 besitzt drei Wechselobjektive, wobei ich diesmal aufs Normalobjektiv zurückgegriffen habe. Damit wird die Grafikarte penibel durchleuchtet. Dazu kommt noch eine Kamera mit Weitwinkel-Optik für den Heatsink und eine mit Makro-Linse für die Spannungswandlerbereiche des Motherboards. Das Ganze wird separat verkabelt und mündet in einem Überwachungsfenster. Immerhin kann man mit den 30 FPS schon nette Videos aufzeichnen, Standbilder sind da eh kein Thema, die fallen nebenbei mit ab.

Ich habe im Folgenden alle Messpunkte, je nach Oberfläche, mit speziellem Transparenzlack („Tropikalisierung“), matt-schwarzem Messlack oder Messtape beglückt. Das gilt auch für durch mich angebrachte Kühlkörper, die ich in den weiteren Experimenten genutzt habe. Diese habe ich übrigens mit Thermalkleber und nicht mit Tape befestigt. Man bekommt diesen Kleber übrigens locker auch wieder ab, wenn man die Kapillarwirkung nutzt. Einfach Isopropanol auf die Kanten und mal 10 Minuten warten. Klack, und ab ist das wieder.

Die noch relativ marktfrischen Optris Xi400 sind was für Couch-Potatos, denn im Unterschied zur Pi640 besitzen sie eine integrierte Motosteuerung zum Fokussieren. Und weil ich es darf, bepinsele ich auch alle relevanten Stellen des Heatsinks schön regelkonform mit hässlich schwarzem Messlack. Sonst misst man nur Mist und der Artikel wäre letztendlich nur Comedy. Kalibriert ist die Kameratechnik schon von Haus aus und so ergibt sich im Idle nach ca. 30 Minuten Betriebszeit das folgende Bild.

Ich habe dann später die beiden Motor-Kameras noch einmal durchgetauscht und wie oben beschrieben eingesetzt. Das ergab am Ende dann doch die bessere Überwachung. Lernkurve und so…

 

Volle CPU Power

Für diese Messung habe ich den CPU-Lüfter einfach mal abgeklemmt. Der CPU-Part ist für das Monsterlabo First trotzdem ein Klacks. Die CPU läuft unter Prime 95 mit AVX bei einer Package-Temperatur von ganzen 67 °C nach 30 Minuten. Die Verlustleistung der CPU beträgt laut Sensoren dabei 105 Watt und nur das Motherboard hat bei den Spannungswandlern eine leichte Fieberkurve, die am Ende bei ca. 84 Watt liegt. Das resultiert aus den eher kleinen VRM-Kühlkörpern und der fehlenden Kühlung durch einen helfenden Luftstrom. Mit Lüfter liegt der Spaß nämlich nur bei 80 °C.

Die Begrenzung im CPU-Bereich sehe ich eher in der Fähigkeit des Motherboards begründet, hohe Leistungen an den Spannungswandlern auch ohne mehr Frischluft noch sauber abarbeiten zu können, als am Gehäuse und dessen Kühlperformance. Man muss also bei der Wahl des Motherboards bereits darauf achten, was dieses an VRM-Kühlperformance mitgibt. Wenn die fehlt, gibt es irgendwann Bratferkelchen Deluxe oder der Hype-Train macht eine geschmeidige Sicherheits-Vollbremsung.

 

 

 

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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