Monitor und Desktop Praxis Testberichte VGA

Fehlfarben am Monitor – Kalibrieren oder verzweifeln? | Der SpyderX Elite im Schnelltest

Monitor kalibrieren mit dem SpyderX Elite

Wichtig vorab, wer sich in seinem OSD Menü des Monitors völlig verausgabt hat, der sollte vor der Kalibrierung unbedingt alles auf Werkseinstellung zurücksetzen! In meinem Fall wähle ich die Expertenkonsole, wer will kann auch mit der Assistent-Funktion (Schritt für Schritt) den Weg gehen. Auch mehrere Monitore kann man auf das gleiche Niveau kalibrieren, das ist eine sehr schöne Sache, dann sieht das Bild überall in etwa gleich aus! Bevor ich anfange, noch eine Sache. Wer über das OSD die Möglichkeit hat, die Helligkeit und Farben R/G/B einzustellen, der sollte unter den Einstellungen (Datei –> Einstellungen –> erweiterte Einstellungen) den „RGB-Schieberegler“ aktivieren. Warum? Kommt gleich!

Und auf Weiter…

Moderne LCD Monitore haben eine weiße Hintergrundbeleuchtung, es sollte aus bei den meisten mit der Einstellung passen. Im Zweifelsfall bitte im WWW schlau machen! (OLED habe ich bisher noch nicht getestet, daher kann ich dazu keine Informationen geben)

Und weiter mit der Expertenkonsole…

In meinem Fall habe ich den D65 (internationaler Standard) in Verbindung mit sRGB gewählt. Grau-balance = besser.  Keine Raumbeleuchtung messen, wer das machen will, der sollte den SpyderX später dauerhaft als Ambient-Sensor verwenden! Denn bei zu hellen oder zu dunklen Räumen, passt die Kalibrierung später nicht wirklich so wie eigentlich gewünscht. Ist aber jedem selbst überlassen!

Und dann geht es auch schon los. Der ganze Vorgang dauert ca. 5 Minuten und am Ende wird ein ICC Profil erzeugt und automatisch unter den Windows „Anzeigeeinstellungen“ hinterlegt. Wer möchte kann sich hier speziell für AdobeRGB, DCI-P3 usw. Profile erstellen und kann dann ganz bequem wechseln.

Tipp von mir, hinterlegt das Datum der Kalibrierung. Das macht es einfacher und übersichtlicher! Zusätzlich könnt ihr euch erinnern lassen, wann die nächste Kalibrierung erfolgen soll. Für den normalen Hausgebrauch reicht monatlich. Die Profis kalibrieren viel öfter!

Ihr könnt am Ende noch einen Vergleich vorher zu nachher anschauen. Man sieht in jedem Fall einen Unterschied. Den kann ich euch leider so gar nicht rüberbringen. Auf jedem Display sieht der Content anders aus, daher gibt es ja diese Standards, damit man die Absicht des Erschaffers genau so sehen kann, wie es beabsichtigt war. Schaut euch das gleiche Video auf verschiedenen Geräten an (unkalibriert) und ihr werdet erstaunt sein!

Was man noch wissen muss:

Ok, jetzt so einfach wie möglich erklärt… Alle Kenner, bitte seit gnädig mit mir! Eine Kalibrierung dieser Art gleicht die Abweichung des Monitors mittels Softwareanpassung der Farben etc. so an, dass das Bild so genau wie möglich wiedergegeben wird. („Keine“ Übersättigung der Farben, Gamma-Kurve, Weißpunkt usw.) Daher ist es wichtig, wenn ihr die Möglichkeit habt, die R/G/B Farben (Weißpunkt D65) und die Helligkeit (Nits bzw. cd/m²) am Bildschirm einzustellen. Je weniger interpoliert werden muss, umso besser!

Eure ICC-Profile findet ihr übrigens hier: Win-Taste –> Farbverwaltung (einfach lostippen) und Enter

Oder so gehts auch: Win-Taste + E –> oben im Fenster den Link eingeben: C:\Windows\System32\spool\drivers\color

Achtung: Nicht jede Anwendung wird dabei unterstützt bzw. unterstützt ICC-Profile. Somit kann es immer noch zu Abweichungen kommen. Wer das nicht haben will, der muss eine echte manuelle Kalibrierung durchführen. Das unterstützt leider nicht jeder Monitor. Ja ja, die Ausnahmen…

Settings zur Kalibrierung des LG 27GL850

(D65; sRGB; 180 nits, Gamma 2.2)  

 

Ich denke jetzt ist klar, warum man den R/G/B Schieberegler braucht? Ohne diese Aktivierung – könnt ihr den Weißpunkt nicht über das OSD am Monitor einstellen. Wer einen LG 27GL850 hat, der kann sich meine Settings anschauen und mein ICC-Profil gerne nutzen. Download hier:

LG Ultra Gear 27GL850 210622

Das ICC-Profil muss hier hin: C:\Windows\System32\spool\drivers\color

Messung nach Kalibrierung

Die Farbraumabdeckung hat sich nicht verändert, geht auch nicht. Entweder das Panel kann 82 % Rec.2020 oder eben nicht. Der LG 27GL850 kann es nicht, das steht fest!

 

Der Weißpunkt D65 wird jetzt deutlich besser getroffen und auch die Farben genauer dargestellt. Sieht man an den Delta E. Zum Rest hatte ich bereits was gesagt.

Dann schließen wir den Schnelldurchlauf des heutigen Tages mal. Letzte Seite bitte!

 

Kommentar

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N
Name

Mitglied

75 Kommentare 14 Likes

Eine Serie zu Monitoren hab ich mir gewünscht. Schön das da was kommt. Freu mich drauf!

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thebagger

Veteran

104 Kommentare 77 Likes

Dankeschön!
Ich nutze die Dinger seit 2008 und finde es total toll hier einen Test und dazu noch einen Performance Booster zu sehen :) bin auch sehr zufrieden damit!

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G
Guest

Hört sich alles sehr interessant an, werde das sicher weiter verfolgen! Gerade Monitore, obwohl es ohne ja schlecht geht, werden zumeist etwas stiefmütterlich behandelt.
FInde ich gut @FritzHunter01 , das du da was machst.

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FritzHunter01

Moderator

1,155 Kommentare 1,572 Likes

Ja, das Thema Monitor wird meistens unterschätzt. Leider!

Da das Thema so gigantisch groß ist, weiß ich gar nicht wirklich wo ich anfangen soll.

Es gibt alleine 4 Arten von Panels, die aktuell am Markt geläufig sind… TN, VA, IPS und OLED

Reponse Time, Input Lag, Refresh rate, Processing, Overdrive (variabel Overdrive), VRR usw.

Was bedeutet das eigentlich? Wer kennt die Fachbegriffe wie ICC, Rec. 709, DCI-P3 usw?

Wofür steht Delta E 2000?

Gamut, ColorChecker, Gray balance, D65, contrast ratio etc.

Da könnte ich Bücher schreiben…

Am Ende muss der Content aber auch beim Leser ankommen. Jeder hier hat einen anderen Abholpunkt!

Wie tiefgründig soll ich einsteigen, ohne euch mit Fachgelaber zu langweilen?

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ipat66

Urgestein

1,357 Kommentare 1,355 Likes

Wenn Du Lust und Zeit hast,kannst Du Dich ruhig austoben...
Das Thema ist wie Du festgestellt hast ausufernd aber nicht weniger interessant.

Wenn es einigen zu weit gehen sollte,brauchen sie ja nicht alles zu lesen....

Ich freue mich auf Deine Erklärungen und Reviews…:)

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amd64

1

1,103 Kommentare 670 Likes

Ich nutze den Spyder X Elite schon länger. Die Software funktioniert auch unter mac OS und das Windows Farbprofil kann auch unter Linux eingebunden werden. Eigentlich ist es keine große Sache, aber es ist sehr angenehm wenn man alle seine Monitore/TVs, egal ob auf Arbeit oder privat etwa gleich kalibriert hat.

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S
Schori

Mitglied

45 Kommentare 6 Likes

Ich nutze ein Spyder 3 Elite mit DisplayCAL und habe alle Displays :LOL: kalibriert bzw. den Weißpunkt eingestellt.
Macht wirklich viel aus.
Waren gut investierte 30€.

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M
McFly_76

Veteran

396 Kommentare 136 Likes

Den Tag als ich zum ersten Mal den Unterschied zwischen baugleichen Monitoren ( Panels ) mit und ohne Farbkalibrierung sah hat mich für immer verändert und darauf möchte ich nie wieder verzichten :D
Privat hab ich mit dem Spyder 2 angefangen und aktuell wird noch der Spyder 5 Pro verwendet 😁

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Lagavulin

Veteran

227 Kommentare 182 Likes

Für reines Gaming und ein paar Office-Tätigkeiten mag eine manuelle Einstellung „Pi * Daumen“ noch ok sein. Aber spätestens dann, wenn man auch Fotos bearbeiten will, ist eine Profilierung mit einem Kolorimeter ein absolutes MUSS, weil man ansonsten nicht gegen die Farbfehler im Bild, sondern auch gegen die Farbfehler im Monitor korrigiert. Und wenn man dann den Monitor wechselt, sieht es scheußlich aus und die ganze Arbeit war für die Katz. Das Kolorimeter lohnt sich nicht nur für den Fotoamateur, der i.d.R. mit hochwertigen Kameras und Objektiven unterwegs ist. Auch Bilder, die mit einem Smartphone mit einigermaßen vernünftiger Kamera aufgenommen wurden, profitieren ungemein davon. Das ist zumindest meine Erfahrung.

Gerne mehr davon und bitte gerne auch auf die Begriffe „Kalibrierung“ und „Profilierung“ eingehen.

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H
Hemacher

Neuling

4 Kommentare 0 Likes

Hi, danke für deinen Test auch ich habe mir bereits vor Jahren so ein Gerät von dem Hersteller geleistet.
Größter Kritikpunkt vom erstellten ICC Profil ist in meinen Augen in Verbindung mit Gaming zu sehen.
ICC Profile werden in Games m.W. nicht unterstützt / geladen.
Ich hatte nach dem Kauf des Kalibriergerätes mehrfach kalibriert und das ICC hinterlegt im WIN und micht später gefragt warum das im Game anders aussieht im Vergleich wenn ich auf den Desktop raustappe

--> Laut www Recherche wird das ICC Profil wohl nicht in Spielen geladen :cry:

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G
Guest

@FritzHunter01
Da kannst du dich ruhig austoben ;)
Da ich hier im Zimmer 5 Displays (2x 24` @2k, 2x 27`@ 2k (LG UG weiß nicht) und 43`@ 4k) stehen habe, bin ich da schon interessiert. Wenn ich jetzt von den Haupt-Displays auf die beiden 24er switche, da hab ich schon das Gefühl, das ich da mal was machen muss. So Augenkrebs ist nichts dagegen. Aber das liegt wohl auch an den Displays ansich, den 24 Zoll und 2K ist ein Fehlkauf gewesen. Da ist das Panel einfach viel zu klein.

Aber je mehr ich davon weiß, aus berufenem Mund vor allem, dann kann ich da sicher mehr auf die ohne Erklärung oft unverständlichen Features eingehen, womit die Panels beworben werden. Und dann in Zukunft nach meinen Bedürfnissen besser auswählen. Da braucht es schon etwas mehr Wissen, um da nicht auf die "gesponsorten Tests" angewiesen zu sein. Daher als Aufruf: Immer her damit!
Da wird einfach viel zu wenig gemacht und die Auswahl für das mitunter am meisten benötigte Medium ist eben schon extrem groß. Und die Suche daher oft ermüdend und erschlagend.

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FritzHunter01

Moderator

1,155 Kommentare 1,572 Likes

Versuche bitte mal folgendes....

Gehe auf den Laufwerk (wo deine Spiele liegen)

Suche eine *.exe (z.B. Modern Warefare wie bei mir im Bild)

Rechtsklick --> Eigenschaften --> Kompatibilität
Setz den Hacken bbei Vollbildoptimierungen deaktiven

Und schau mal, ob dein ICC Profile funktioniert...

View image at the forums

Eine alternative wäre noch der erweiterte Fenstermodus, da müssten es ohne Porbleme mit ICC funktionieren.

Achtung!!!!!!

Im Fenstermodus steigt Latenz enorm an! Wenn du E-Sports-Spiele spielst, dann kann ich davon nur abraten!

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F
Furda

Urgestein

663 Kommentare 370 Likes

Interessantes Thema, bitte gerne mehr.

Habe 3 Screens (27+34+27), 3 unterschiedliche Panels, wohl klar dass von Hand resp. Auge jeder etwas anders aussieht. Da sollte ich mich mal um Einheit kümmern...

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FritzHunter01

Moderator

1,155 Kommentare 1,572 Likes

Was sind das für Panels? Kennst du die Farbraumabdechungen alle Monitore? Vermutlich kannst du alle auf sRGB kalibbrieren

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M
Mr.Danger

Mitglied

77 Kommentare 43 Likes

Vielen Dank für den Test. Was das Monitorkalibrieren angeht, bin auf diesem Gebiet im Anfängerbereich unterwegs. Ich habe den SpyderX Elite selbst daheim und bin auch zufrieden, immerhin habe ich damit 2 Monitore und 2 Laptops kalibriert, hört hört 🤣.

@FritzHunter01 Ich habe mich immer gefragt, ob ich mit dem Spyder auch meinen Samsung QLED kalibrieren kann?

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W
Wandermage

Mitglied

34 Kommentare 8 Likes

Mit dem getesteten Spyder X Elite kannst du mit der enthaltenen Software StudioMatch mehrere Monitore aufeinander abstimmen. Je näher die Spezifikationen der Monitore beieinander liegen, also gleiches Panel, Hintergrundbeleuchtung … desto besser klappt das. Die Monitore sollten natürlich den gleichen Farbraum nutzen. In der Regel den kleinsten gemeinsamen Nenner: srgb.

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FritzHunter01

Moderator

1,155 Kommentare 1,572 Likes

Gute Frage, vermutlich wird das nix.... denn wo soll der TV das ICC Profile unterlegen? Aber in Bezug auf TVs habe ich mich noch nicht schlau gemacht... Meine Vermutung, das mit dem SpyderX nicht....

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W
Wandermage

Mitglied

34 Kommentare 8 Likes

Ich nutze die Spyder Serie schon seit sie auf den Markt kam und habe hier noch einige beim 2er angefangen über 3, 4, 5 und x rumliegen. Der X ist natürlich noch in Gebrauch. Die Entwicklung der Monitortechnik hat es auch nötig gemacht zwischendurch upzugraden um bspw. die unterschiedlichen Hintergrundbeleuchtungen richtig auszulesen. Meine ersten kalibrierten Monitore waren noch CRTs. Und nein ich bin nicht 80 .;) Mit dem X kalibriere ich meine Benqs SW270C IPS W-LED mit 16 Bit LUT um mit diesen möglichst farbgenau in colormanagement (CMM) fähigen Programmen zu arbeiten. Die Monitore werden allerdings im Unterschied zur hier vorgestellten Methode Hardware-Kalibriert und die Messergebnisse direkt im Monitor gespeichert.

Einen Monitor fürs Gamen zu kalibrieren ist schon nett, muß aber meiner Meinung nach nicht sein. Da sind 160 Euronen schon 'ne Hausnummer. Wenn man allerdings ein wenig Bildbearbeitung machen möchte oder farbkritisch arbeitet und da nicht aus allen Wolken fallen will wenns dann nicht so aussieht wie gedacht, dann ist so eine Kalibrierung schon "Pflicht". Der "normale" Bildbearbeiter muß sich nicht so viele Gedanken darüber machen, was für Vorraussetzungen evtl. sonst noch im Raum stehen. Umgebungslicht, Kalibrierung auf welche Helligkeit, Gamma, Farbtemperatur, Ausgabegerät … Kalibriert darf man gerne ein sicheres Gefühl haben.

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ArthurUnaBrau

Veteran

319 Kommentare 162 Likes

Vielleicht wäre es ein starker Anfang, wenn du den ganzen kram mal definierst und erklärst. Ich kenne viele Begriffe, weiß aber im Detail nicht, was sich genau dahinter verbirgt. Das Glossar könnte dann auch immer als Basisartikel herhalten für künftige Monitortests, so dass ihr/du euch nicht immer wiederholen müsst!

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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