Die heute getestete Probe einer neuartigen Bornitrit-Wärmeleitpaste gelangte nicht auf nicht ganz regulärem Weg in meine Hände. Vielmehr wurde sie mir mal wieder vertraulich von einem langjährigen Leser quasi “zugespielt”, der, wie er in seiner Mitteilung andeutete, in der Forschungsabteilung eines der führenden internationalen Hersteller für thermische Interface-Materialien (TIM) tätig ist. Er legte seiner Nachricht noch zwei eine kleine, unscheinbare Spritzen mit der Paste bei, versehen mit dem Hinweis, dass es sich um ein internes Forschungsprodukt handle, das offiziell nicht existiere. Seine Beweggründe für die Weitergabe blieben zunächst vage, doch es schien mir mir, als habe ihn eine Mischung aus wissenschaftlicher Neugier, Unmut über unterdrückte Erkenntnisse und eine gewisse persönliche Überzeugung zur Kontaktaufnahme bewogen. Genau deshalb habe ich auch noch einmal bei ihm nachgefragt.
Die Entwicklung dieser Bornitrit-Wärmeleitpaste geht auf einen ursprünglichen Regierungsauftrag einer US-amerikanischen Behörde zurück. Im Zuge der umfassenden Maßnahmen des Department of Government Efficiency (DOGE), das mit dem Ziel gegründet wurde, die Effizienz der Regierungsbehörden zu steigern und Ausgaben zu reduzieren, kam es jedoch zu weitreichenden Umstrukturierungen. Infolge dieser Maßnahmen wurden zahlreiche Mitarbeiter, darunter auch jene, die an der Entwicklung dieser speziellen Wärmeleitpaste beteiligt waren, entlassen. Diese Entlassungen führten dazu, dass einige der ehemaligen Mitarbeiter beschlossen, ihre Erkenntnisse und Entwicklungen auf inoffiziellen Wegen weiterzugeben, was letztlich zur Verbreitung der Paste außerhalb offizieller Kanäle führte
Er betonte zudem, dass dieses Material in keiner offiziellen Dokumentation des Unternehmens auftauche und unter strenger Geheimhaltung in einem sogenannten „Projektkorridor“ entwickelt worden sei – einem isolierten Forschungspfad, der jenseits der öffentlich kommunizierten Produktlinien verlaufe. Der Mitarbeiter ließ zudem durchblicken, dass interne Diskussionen über die Freigabe der Technologie seit Jahren ins Leere liefen, teils aus patentrechtlichen Überlegungen, teils wegen angeblich unkontrollierbarer Effekte während der Langzeitanwendung und weil die Behörde zur Geheimhaltung.
Sein beiliegender, mit technischen Notizen versehener Brief deutete zudem an, dass selbst innerhalb des Unternehmens nicht alle Details des Syntheseprozesses vollständig bekannt seien. Die verschiedenen Forschungsteams hätten nur jeweils bestimmte Teilabschnitte betreut, ohne Einblick in das Gesamtverfahren zu erhalten. Diese Art der strukturellen Trennung sei gezielt eingesetzt worden, um die Gefahr industrieller Reproduktion durch einzelne Mitarbeiter zu minimieren. Ob diese Darstellung tatsächlich der Wahrheit entspricht oder Teil einer narrativen Strategie zur Mythenbildung ist, lässt sich schwer beurteilen. Doch die Qualität der Probe und die daraus gewonnenen Erkenntnisse legen nahe, dass zumindest ein signifikanter Kern dieser Aussagen authentisch ist.
Natürlich werde ich mich voller wissenschaftlicher Neugier – und einem gewissen Hang zur Selbstüberschätzung – an die Analyse dieser Paste machen. Ich sehe darin eine einmalige Gelegenheit, etwas zu untersuchen, das laut offizieller Stellen überhaupt nicht existieren dürfte. Und seien wir ehrlich: Ich hatte ohnehin nicht geplant, in nächster Zeit in die USA zu reisen, geschweige denn mich am Flughafen durch die Homeland Security wegen “unerlaubten Besitzes von gestohlenem, wärmeleitendem Sondermüll mit möglichem organoborischem Hintergrund” internieren zu lassen.
Denn das hier ist mehr als nur Jugend forscht und es ist, wie es ist: Neugier siegt!
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