Arbeitsspeicher Redaktion Testberichte

Micron ist zurück!? – Corsair Vengeance 2x 24 GB DDR5-7000 und 5600 Kits Test mit Overclocking und Teardown

SPD-Informationen

Wenn wir den SPD auslesen, finden wir natürlich zunächst nochmal die Produktnummer des Kits mit der spezifizierten Taktrate von DDR5-7000 bzw. 5600. Darunter wird es interessant, denn neben Hersteller Micron ist hier das Stepping als „B“ hinterlegt. Weiter unten finden wir dann auch noch die bisher eher ungewöhnliche Kapazität von 24576 Mbit, woraus sich Micron 24 Gbit RevB als IC-Bezeichnung ergibt – Micron verwendet hier nicht -Die wie andere Hersteller sondern Rev als Präfix für das Stepping.

Die Anzahl der Bankgroups und die Bit Organisation ist unverändert zu bisherigen 16 Gbit ICs, nur die Speicherkapazität ist eben um 50 % erhöht. Laut JEDEC sind die Dies für Betrieb bei 1,1 V VDD, 1,1 V VDDQ und 1,8 V VPP vorgesehen, aber bei nur 2400 MHz bzw. DDR5-4800. Dies ist eher ungewöhnlich für neue DDR5-Dies, da viele andere ICs zweiter Generation bereits für DDR5-5600 gemäß JEDEC spezifiziert sind. Temperatur-Sensoren haben die neuen ICs selbst leider noch immer keine.

Der Verbaute PMIC ist vom Typ PMIC5100 und ein Fabrikat von Richtek, der aber auf maximal 1,435 V VDD/VDDQ begrenzt ist. Bisher sind mir nur Richtek PMICs ohne dieses Limit untergekommen. Auf den Hersteller alleine kann man sich wohl neuerdings nicht mehr blind verlassen, wenn man Module mit entsperrtem PMIC sucht. Im übrigen ist hier Corsairs Angabe auf der Website etwas missverständlich, da hier „Overclocked PMIC“ gelistet wird. Dabei ist aber die auf 1,435 V begrenzte Variante gemeint und entsperrte PMICs würden hier als „Extreme overclocked PMIC“ aufgeführt.

Dieser nicht unbedingt intuitiven Namensgebung muss man sich bewusst sein. Statt hier Begrifflichkeiten zu nutzen wie „Overclocked“ und „Extreme Overclocked“ oder sogar „Locked“ und „Unlocked“, wäre es am besten, wenn direkt das Spannnungs-Limit des PMIC für VDD/VDDQ transparent angegeben würde, z.B. „PMIC VDD/VDDQ Limit: 1,435 V“ oder „PMIC VDD/VDDQ Limit: 1,9 V“ – das würde zwar nicht so schmissig klingen, wäre aber dafür unmissverständlich und verlässlich. Aber genug zum Spannungswandler.

Der SPD ist ein SPD5118 Typ von Montage Technology, der Zugleich noch den Temperatur-Sensor integriert. Die Höhe der Module ist ebenfalls noch im SPD hinterlegt mit 35 – 36 mm, was sich mit unserer Messung deckt und eher konservativ bemessen ist, wenn man bedenkt, dass noch ca. 2 mm an Kontaktflächen im DIMM-Slot verschwinden.

Abschließend bleibt nur noch das XMP-Profil, das ich mit der XMP II Option des Asus Maximus Z790 Hero Mainboards komplett geladen habe – inklusive tWR, tRFC2, tRFCpb und VDD2 (MC Voltage). Hier sind 1,4 V VDD/VDDQ, 1,8 V VPP, 1,2 V VDD2 (MC Voltage) bei den Spannungen und tCL 40, tRCD 52, tRP 52, tRAS 114, tRFC2 770, tRFCpb 665, tWR 105 bei den Timings für die 7000 Mbps Taktrate hinterlegt. Ein weiteres XMP-Profil oder EXPO-Profil gibt es nicht.

Der SPD der 5600er SKU ist weitestgehend identisch, eben nur mit Ausnahme des XMP-Profils. Hier sind dann für DDR5-5600 nur 1,25 V VDD/VDDQ hinterlegt und als Timings tCL 40, tRCD 40, tRP 40, tRAS 77, tWR 84, tRFC2 615 und tRFCpb 531.

Heatsink-Test

Wie gehabt testen wir auch weiterhin die Kühllösung der Arbeitsspeicher-Module und wie viel thermisches Potential für Overclocking entsprechend vorhanden ist. Implizit wird damit natürlich auch getestet, ob ein Kit überhaupt den Stresstest im XMP-Betrieb überlebt, ohne Instabil zu werden – ja, auch das kommt vor!

Mit dem Stresstest Testmem5 v0.12 und dem Profil „Extreme1@Anta777“ und ohne einen Slot Abstand zwischen den Modulen wird eine möglichst hohe Wärmelast erzeugt. Zusammen mit einem weiteren Temperaturfühler an der Testbench wird das Delta zur Umgebungstemperatur ermittelt, einmal passiv gekühlt und einmal aktiv gekühlt mit einem 120 mm Lüfter, der direkt auf den Modulen liegt und mit 2000 rpm nach unten bläst.

Die Vengeance Kühler ohne RGB zeigen sich im Heatsink-Test passabel, auch mit 1,4 V VDD/VDDQ und den neuen ICs. 45 Kelvin über der Umgebungstemperatur im passiven Betrieb sind zwar relativ warm, aber auch mit einer hypothetischen Lufttemperatur von ca. 30 °C im inneren eines PC-Gehäuses wären wir damit noch unterhalb der JEDEC-spezifizierten 85 °C Maximaltemperatur für DDR5. Mit nur 1,25 V ist die 5600er SKU gute 10 K kühler im passiven Betrieb, aber im Vergleich mit den anderen Kits wird die eher spartanische Kühler-Konstruktion der Vengeance Module im Ergebnis sichtbar. Aufgrund ihrer relativ schmalen und niedrigen Bauform profitieren die Module dafür umso mehr von aktiver Frischluft-Zufuhr, wie es sie ja in der Praxis so gut wie immer in irgendeiner Form gibt.  

Zur besseren Übersichtlichkeit wurden die Hersteller und Produktnamen der RAM-Kits wie folgt abgekürzt:

  • CDPR: Corsair Dominator Platinum RGB
  • TGDR: Teamgroup DELTA RGB
  • CV: Corsair Vengeance
  • CVR: Corsair Vengeance RGB
  • GSTZ5R: G.Skill Trident Z5 RGB

 

Kommentar

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TheSmart

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Ich hätte es niemals für möglich gehalten bei Corsair.. Aber die Produkte sind in der Tat sehr günstig. Normalerweise haut Corsair richtig auf den Preis drauf.

Und zu den Kits selbst.. naja das die Schreiboperationen jetzt ein ganzes Stück länger dauern.. ich denke das kann man verkraften angesichts des günstigen Preises und der doch relativ hohen Menge an RAM, die man hier bekommt.
Es ist zwar schade, das AMD-Systeme noch nicht damit umgehen können, aber wie fu schon geschrieben hattest.. es ist wohl nur eine Frage der Zeit.
Denn für die allermeisten Leute dürften die Kits ein echtes Schnäppchen und vollkommen genügend sein von der Geschwindigkeit her.

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Derfnam

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Testballon? 24 GB sind neu, also wird das erstmal günstig angeboten.
'This is an offer you can't refuse.' wäre die andere Variante.

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T
TheSmart

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416 Kommentare 207 Likes

Ja die Menge pro Riegel ist durchaus ungewöhnlich. Aber ob jemand aus Gewohnheit lieber zu 16GB als zu 24GB Ram greift.. nur weils neu ist.. halte ich ein bissel für fragwürdig.
Denke es dürfte eher daran liegen das Micron jetzt wieder versucht in den RAM-Markt einzusteigen und die Kits deswegen möglichst günstig anbieten möchte.

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Derfnam

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7,517 Kommentare 2,029 Likes

Vielleicht beides zusammen. Ich mein, das kommende Beispiel ist vielleicht nicht ganz passend, aber egal: wenn man seit immer schon in alten Einheiten verwurzelt ist fällt ne Umgewöhnung richtig schwer. KW statt PS oder cm statt inch. Hier isses eben die 2er Potenz.

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Tombal

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106 Kommentare 24 Likes

Ich musste eben auch erst einmal auf den Kalender schauen, ob nicht vielleicht der 1. April ist - das wäre nämlich ansonsten ein klasse Aprilscherz gewesen. Ich frage mich aber gerade, wie die Module lückenlos adressiert werden können, wenn z.B. 4 Stück auf dem MB bestückt sind. Braucht es da noch einen Address-Translation-Chip? ;)

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T
TheSmart

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Hm na gut Derfnam.. ich denke.. du könntest damit durchaus recht haben, was du sagst.
Vor allem sehe ich es jetzt auch an der Antwort vom Tombal.. viele könnten vlt der Meinung sein, das der PC das gar nciht erkennen kann, weil die Größe von der allgemein gültigen Norm abweicht.

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big-maec

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827 Kommentare 475 Likes

Läuft wahrscheinlich so ab wie damals bei den Crucial MX300 CT750MX300SSD1SSD Ssd mit Micron Speicher. Da gab es vorab auch eine gekappte Speicher Variante bis die dann Später durch die 1TB Version ersetzt wurden. Der günstige Preis spricht eventuell auch dafür. Mich würde es daher nicht wundern wenn die durch 32GB Module ersetzt werden.

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RedF

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4,652 Kommentare 2,549 Likes

Find 48GB eigentlich ganz nett, 64 ist mir zu viel brauche ich nicht.

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Casi030

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11,923 Kommentare 2,337 Likes

Aber die hast doch seit es 32GB Kits gibt schon gehabt mit nem weiteren 16GB Kit.;)

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SchmoWu

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91 Kommentare 23 Likes

Ich bin ein bischen überrascht des es bei AM5 mit AGESA 1.0.0.6 nicht gehen soll.
MSI erwähnt den Support extra in der Besreibung für ihr letztes UEFI und soweit ich das sehe ist da noch AGESA 1.0.0.6 drin?

Spoilerinhalt versteckt.

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skullbringer

Veteran

306 Kommentare 328 Likes

evtl. meinen die Kollegen damit auch die neuen Hynix 24 Gbit ICs, oder MSI hat selber was ins BIOS dazu gebastelt für die Micron ICs... Von MSI habe ich leider kein X670E Brett hier.

Asus hat bereits mit AGESA 1.0.0.7 ein Beta-Release rausgehauen gestern, hatte aber bisher noch keine Zeit zum testen

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sonic

Neuling

1 Kommentare 2 Likes

Hallo!
Auf meinem Asus PRIME X670-P funktioniert die Variante 2×48 GB 5200 MHz CL38 (CMK96GX5M2B5200C38) mit D.O.C.P. II seit BIOS-Version 1410 (AGESA 1.0.0.6, Dateidatum 17.3.).

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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