Lässt man die DirectX11-Probleme mal beiseite, toleriert die kleinen Schwächen beim Balancing und den etwas zu linearen Ablauf – treffender hätte man so ein Buch wirklich nicht umsetzen können. Wir finden das Spiel sogar frischer und etwas kurzatmiger als die stellenweise sehr ausgewalzte Romanvorlage, zumal wir das Buch schneller durch hatten als das Spiel.
Das Spiel könnte nach einigen Patches (KI, Level-Balancing) zu einem richtigen Klassiker avancieren. Aufgrund der Hardwareanforderungen hat es zumindest jetzt schon einen Platz in den Benchmark-Parkours der großen Spieleseiten sicher. Wobei dies allein dem Spiel und seinem hervorragenden Plot sicher nicht gerecht werden dürfte.
Ja, es hat Spaß gemacht. Es war abwechslungsreich. Es war erfrischend anders. Und wenn wir wieder mal die endlosen Rolltreppen in Moskaus Metro nach unten fahren und dann in eine der Tunnelröhren blicken, wir werden uns garantiert an Artjom erinnern und nach Rissen in der Decke suchen. Danke für dieses grandiose Spiel!
Weitere Links:
http://www.metro2033game.com/de
Lizenzen:
Streckenplan der Moskauer Metro von A. Savin (Own Work) (GNU License)
Eine spitzfindige Frage müssen wir dann aber doch noch stellen:
Wie zur Hölle ist Artjom ständig so schnell und leichtfüßig an die Oberfläche gekommen? Wer einmal das Vergnügen hatte, die stellenweise mehr als 50 Meter Höhenunterschied auf einer der klapprigen Rolltreppen zu Fuß zu überwinden (weil mal wieder was defekt war), der hätte einen God-Modus bitter nötig gehabt. Den wiederum kann man recht leicht durch das Ändern der user.cfg ercheaten. Wie das geht? Google ist der Freund aller Rolltreppenfahrer.
- 1 - Metro 2033: Endzeitstimmung in der Röhre
- 2 - Albtraum über Tage: das Buch, das keiner haben wollte
- 3 - Unter Tage: die Moskauer Metro, der größte Bunker der Welt
- 4 - Reales „Stalin-Addon“: Die geheimen Tunnel der Metro Nr. 2
- 5 - Story: Viel Action, noch mehr Oben-Unten und ein langer Atem
- 6 - Gameplay: Kontrastprogramm aus Chaos und Linearität
- 7 - Benchmark: DirectX11 - der stille Tod des roten Monsters
- 8 - Benchmark: DirectX10 – Schwerathletik statt Morgengymnastik
- 9 - Fazit: Unterirdisches Drama mit himmlischer Umsetzung
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