Gaming Testberichte

Metro 2033: Geniales Endzeitdrama mit Tunnelblick und viele Infos zu Story und Schauplatz | Vor 10 Jahren

Vor ziemlich genau 10 Jahren habe ich Metro 2033 nicht nur angespielt und gebenchmarkt, sondern auch die Story dahinter unter die Lupe genommen. Denn ich war nicht nur einmal in Moskau und kenne die auch Metro aus den eigenen Exkursionen doch recht gut. Wobei auch ich noch Neues finden konnte, denn als Student und Ausländer hatte man zu Zeiten des Sowjet-Regimes immer den allgegenwärtigen Aufpasser neben sich und die Informationen wurden, sagen wir es mal höflich, etwas gefiltert. Aber auch ich war schon mal zu Fuß in den Röhren unterwegs - ohne bequemen Zug und Münzeinwurf.

Folgen wir nun den Spuren des jungen Russen Artjom quer durch die Moskauer Metro. Auf dem Speiseplan unseres Helden stehen mutierte Monster, fiese Fallen, unsympathische Banditen, Tunnel, Schächte und Gänge. Kennen wir schon? Jain!  Man merkt, der Autor ist Fallout-Fan. Die Gänge und Schächte haben den Charme von Fallout3, die netten grünen Pilze haben wir auch schon dort gesehen. Dazu die überzeichneten Monster und Lokalitäten. Am Schluss noch eine Prise Hellgate London und fertig ist das Spiel? Zu kurz gesprungen. Auch wenn es eine Menge Parallelen geben mag – das Spiel ist alles, nur kein Plagiat.

Die Tunnelfahrten
…sind keine Kaffeefahrten

Das ukrainische Studio 4A, bei dem mittlerweile viele ehemalige S.T.A.L.K.E.R.-Designer arbeiten, hat zusammen mit dem russischen Autor Dmitry Gluchowsky eine beklemmende Endzeitstory gestrickt und umgesetzt. Zugegeben, vom Buch als Original ist nicht allzu viel übriggeblieben, aber der Autor hat selbst großen Wert darauf gelegt, dass die Kapitel nicht nur einfach nachgespielt werden. Die Charaktere, der Ort und die Rahmenhandlung sind noch die gleichen, hinzugekommen sind Aufgaben und jede Menge Action. Geschadet hat dies in keinem Fall.

Stationen bieten alles, außer Erholung
Doch auch zu Fuß ist man nicht schneller

 

Analog zum Buch „Metro 2033“ spielt die Handlung in den Tunneln und Katakomben der Moskauer Metro. Und so, 20 Jahre nach einem verheerenden Krieg, in dessen Folge die Oberwelt radioaktiv verstrahlt ist, findet der Spieler seine Spielfigur vor:  ein junger Russe namens Artjom, der wegen einer Kleinigkeit seinen sicheren Zufluchtsort verlässt, wird zum eigenen Alter Ego in dieser unwirtlichen und geradezu unwirklichen Welt. Nach nur wenigen Minuten ist man eins mit der Umgebung und dem gemischten Volk, das einem auf Schritt und Tritt begegnet.

An der Oberfläche ist es noch schlimmer..
Typische Moskauer Straße
Die Frosteffekte kennen wir doch aus Cryostasis?
Die Erlöser-Kathedrale in Moskau. Die Ähnlichkeit ist verblüffend

Gespickt wird dieser eigentliche Shooter mit Gewalt, Mystik, übernatürlichen Erscheinungen und einer Story, die sich immer wieder selbst erfindet und aufbaut. An dieser Stelle muss man auch die vielen Sequenzen hervorheben, die den Einstieg in die jeweiligen Kapitel hervorragend untermalen. Das ist nicht nur einfaches Beiwerk, manche Szenen haben bereits den Charakter einer Spielfilmumsetzung. Vergessen sind die ewigen Monologe und zähen Übergänge der Romanvorlage, hier wird Action pur geliefert und es bleibt kaum Zeit auszuruhen. Erfolgreich ist man natürlich nur, wenn es gelingt, die Spielfigur heil durch die Handlung zu steuern. Und genau dieser Frage gehen wir als Nächstes nach.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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