Der geneigte Beobachter des GPU-Marktes weiß: Was bei der Eurasischen Wirtschaftskommission (EEC) landet, ist selten bloße Fantasie. So auch dieses Mal. Maxsun, eher bekannt für farbenfrohe PCB-Konstruktionen und fragwürdige Designentscheidungen, hat gleich mehrere Modelle der kommenden GeForce RTX 5050 sowie eine bisher nicht bestätigte Intel Arc B580 mit satten 24 GB Speicher registrieren lassen. Eine stille, aber unmissverständliche Bestätigung, dass man bei Maxsun weder auf Zurückhaltung noch auf das Einhalten von Embargos setzt.
RTX 5050 – die stille Schwester im RTX-50-Stall
Zugegeben, die RTX 5050 geisterte bereits seit Wochen durch diverse Leaker-Timelines, meist als Fußnote unter deutlich marktschreierischeren Spezifikations-Spekulationen zur RTX 5060 Ti oder 5080. Nun ist sie also amtlich. Maxsun listet sage und schreibe 16 verschiedene Varianten dieser bisher offiziell nicht existierenden GPU – inklusive Ausflügen in mehr oder weniger kreative Seriennamen wie „Transformer“, „Terminator“ und „OTES“. Ob Letzteres ein Hinweis auf ein überhitztes Kühldesign oder schlicht ein Übersetzungsfehler ist, bleibt offen. Hardwareseitig gibt es ebenfalls erste Ansätze zur Einordnung: 8 GB VRAM, ein 128-Bit-Interface und ein kolportierter GB207-Chip mit 2560 CUDA-Kernen. Der TDP soll irgendwo bei 130 Watt liegen, was sich durchaus mit bisherigen Erfahrungen zur Effizienz von Blackwell-Ablegern decken würde. Die Frage nach dem Speichertyp – GDDR6 oder GDDR7 – wird der Marktstart beantworten müssen, wobei GDDR6 für diese Klasse aktuell der wahrscheinlichere Kandidat ist. Alles andere wäre in Anbetracht des Preispunkts eher Wunschdenken.
Maxsun dreht auf: RTX 5060 bis RTX 5080 ebenfalls im Anflug
Neben der RTX 5050 finden sich im EEC-Dokument auch alle anderen Ableger der RTX-50-Familie wieder, darunter RTX 5060, 5060 Ti, 5070, 5070 Ti und 5080. Allesamt offenbar in finalen Designphasen und mit voraussichtlicher Vorstellung zur Computex. NVIDIA dürfte die offizielle Bühne dafür liefern – Maxsun dagegen hat die Vorhänge schon mal vorab zur Seite geschoben. Besonders die RTX 5060 fällt ins Auge, da auch hier 8 GB Speicher mit 128 Bit genannt werden, diesmal jedoch explizit als GDDR7. Das dürfte sich im Zusammenspiel mit dem neueren Speichercontroller des GB206 bemerkbar machen – sofern die Thermal- und Power-Budgets in der Praxis nicht zur Spaßbremse mutieren. Man darf gespannt sein, wie groß der Abstand zur 5050 letztlich ausfällt. Reine Taktfrequenzkosmetik wird es kaum sein, falls man sich nicht selbst kannibalisieren will.

Intel Arc B580 – ein VRAM-Koloss, den es angeblich nicht geben sollte
Deutlich interessanter – oder kurioser – ist dagegen der zweite Eintrag: eine Intel Arc B580 mit sage und schreibe 24 GB VRAM. Ja, richtig gelesen. Während SPARKLE als einziger lauter Verfechter der Arc-Serie außerhalb Asiens noch unlängst dementierte, dass ein solches Modell überhaupt geplant sei, macht Maxsun nun genau das Gegenteil. Offenbar plant man bei Maxsun eine “iCraft 24G OC”-Variante – was immer das im Detail auch heißen mag. Technisch ist das Ganze bisher ein schwarzer Fleck auf der Landkarte. Weder Intel noch vertrauenswürdige Leaker haben eine solche Konfiguration jemals konkret beschrieben. Denkbar wäre eine Workstation-Variante für Rendering- oder AI-Zwecke, auch wenn der Zusatz „OC“ eher nach Heimanwender klingt. Ebenso möglich: Ein Rebranding der bestehenden Arc-GPUs mit aufgebohrtem Speicher – eventuell per Dual-Rank-Bestückung auf 384-Bit-Layout? Spekulativ, aber nicht ausgeschlossen.
Einordnung: Zwischen Leckage und Launch
Was lernen wir daraus? Erstens: Maxsun ist entweder besonders mitteilsam oder hat schlichtweg keine Lust auf Geheimniskrämerei. Zweitens: Die RTX 5050 kommt, ob NVIDIA das nun will oder nicht. Drittens: Intel schiebt möglicherweise eine GPU mit mehr Speicher als AMDs Radeon RX 7900 XT auf den Markt – und das mit einer Architektur, die man bislang eher als „verspätetes Debüt“ in Erinnerung hat. Die Computex 2025 dürfte also zumindest auf GPU-Seite nicht langweilig werden. Ob Maxsun am Ende jedoch mehr als nur EEC-Listungen liefert – etwa verfügbare Karten außerhalb des chinesischen Markts – bleibt wie immer die Gretchenfrage. Bisherige Erfahrungen mahnen hier zur Vorsicht.
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