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Lüftersteuerung richtig nutzen und einstellen – Basics, Kurven und Tools | Tutorial

Separate oder externe Lüftersteuerungen

Es besteht aber auch die Möglichkeit, alle Lüfter an eigene Controller anzuschließen und diese darüber zu steuern. Da gibt es einige von Corsair oder auch Aquacomputer. Gemeinsam haben diese, dass man sie meist mit zusätzlicher Software ansteuert und gerne auch gleichzeitig neben den Motoren der Lüfter auch RGB-Beleuchtung beeinflusst. Meist sind diese Controller was Anschlüsse und deren elektrische Spezifikation angeht, gut beschriftet, ansonst sollte der Blick ins Handbuch alles weitere erklären.

Und zu guter Letzt gibt es manche PC Gehäuse mit eigenen Lüftersteuerungen – das Silent Base 802 neben mir hat so einen. Hier ist das Prinzip jenes, dass am konkreten Beispiel bis zu 6 Lüfter 3-polig an den Controller angeschlossen werden können und dieser dann jeweils einen direkten Stromanschluss zum Netzteil, sowie genau ein PWM-Kabel zum Mainboard hat. Daraus ergibt sich, dass man hier möglichst gleiche Lüfter anschließen sollte, da nur von genau einem Lüfter dann das PWM-Signal (Drehzahl) ans Mainboard weitergegeben wird. Würde man deutlich unterschiedliche Lüfter anschließen, vor allem, was die maximalen Drehzahlen angeht, dann läuft bei z.B. 50% PWM vom Mainboard gegeben, nichts mehr synchron.        

Lüftersteuerung SB 802

 

(Begrenzter) Software Überblick zur Steuerung von Gehäuselüftern (und Wasserpumpen)

 

FanControl

FanControl ist eine kostenlose Lösung zur Lüftersteuerung. Sie ist frei verfügbar (Spendenmöglichkeit) und wird derzeit kontinuierlich weiterentwickelt und gepflegt, der Kontakt zum Projektleiter ist freundlich, die Software ist gut bedienbar und nebenbei auch noch schlank (16 MB). Das größte Manko von FanControl ist, dass es die Lüfter von Radeon-Grafikkarten meist nicht ansteuern kann.Viel mehr will ich hier auch nicht mehr sagen, denn im Folgenden kommt gleich noch ein Kapitel dazu, wie man sich FanControl optimal einstellt.

SpeedFan

SpeedFan war vielleicht gedanklich ein Vorgänger von FanControl aus dem Jahr 2001, die aktuelle Version 4.52 aus dem Jahr 2016 zeigt jedoch, dass die Entwicklung eingestellt ist. Daher ist dieses Programm nicht mehr zu empfehlen.

Source: Wikipedia

Argus Monitor

Argus Monitor gibt es seit 2009, kostet um die 25 Euro und wird aktuell kontinuierlich aktualisiert. Persönlich hab ich es nie genutzt, aber die Screenshots zeigen, dass die wesentlichen Funktionen gegeben sind und wohl sehr breit aufgestellt sind. Eine echte Bewertung des Programms ist mir aber nicht möglich.

Source: Argus Monitor

Aquasuite

Die Aquasuite gibts als Beigabe zu entsprechender Hardware mit zeitlich beschränkter Gültigkeit und kostet danach in der jährlichen Aktualisierung gut 10 Euro – es ist aber auch möglich, diese ohne Aktualisierung dann weiterhin ohne weitere Kosten zu betrieben. Auch diese Software hab ich selber nie genutzt, auf Screenshots sieht das Programm jedoch was Funktionalität angeht, sehr stark aus.

 iCUE & Co.

Wieder etwas anders sind die proprietären Steuerungsprogramme diverser Peripheriehersteller. Ein gutes Beispiel ist iCUE von Corsair. Die aktuelle Version ist über 1 GB groß und kostenlos – das Geschäftsmodell dahinter zielt ja jeweils auf den Verkauf entsprechender zu steuernder Hardware aus dem eigenen Haus. Somit ist die Hauptmotivation für dieses Paket mehr im Bereich RGB zu sehen, ähnlich wie bei der folgenden Gruppe.

Weitere herstellerspezifische Programme

Die einschlägigen Hersteller von Mainboards bieten fast alle auch ihre eigenen Software-Suiten an – groß, schwer, geräumig. Oft sind diese Programme keine reinen Lüftersteuerungen, sondern können viel mehr, wie z.B. RGB, Streaming, Overclocking, etc. Leider sind diese Pakete meist nicht schlank, kosten teils auch Systemressourcen, können auch mal in Wechselwirkung zu anderen Programmen geraten oder sind wieder nur zu eigener Hardware kompatibel.  

Generell zeigt sich, dass die Programme teilweise kostenlos, teilweise auch mit überschaubaren Kosten erhältlich sind. Daher sind die Kosten zwar ein, aber sicher nicht das entscheidende Bewertungskriterium, was man gerne nutzen möchte. Mein Eindruck ist, dass die Hardware-unabhängigen Programme mehr Funktionalität bieten, vor allem Argus Monitor und Aquasuite – und FanControl dem etwas nacheifert.

 

152 Antworten

Kommentar

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Andy197

Veteran

196 Kommentare 96 Likes

Wirklich ein schön ausführlicher Test!
Kommt noch ein Artikel zu AiO's? Ich finde da wird es doch etwas komplizierter bzw. Man kann es hierbei wesentlich sinnvoller/effizienter gestalten als über CPU temp zu regeln. Da gab es erst vor wenigen Tagen im Alphacool Forum ein Thread bezüglich Wassertemperatur. Bei costum Waküs ist das eigentlich schon selbstverständlich nach Wasser temp zu steuern. Laut Alphacool sei es aber ein P/L Grund, KEINEN Sensor hierfür zu installieren, da wohl der Preisunterschied zur Konkurrenz das Produkt bei vielen uninteressant macht. Finde ich sehr schade! Aber dann kam ein User dazu der meinte, einfach einen "Male" Sensor in dem Fill-Port zu schrauben und diesen ans Mainboard zu stecken. Fand die Lösung ziemlich smart. Sensor kostet zwischen 6-12€ bei Alphacool. Temp Sensor anschlüsse haben ja mittlerweile viele Boards.

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FritzHunter01

Moderator

1,120 Kommentare 1,510 Likes

Hey @ApolloX,

danke für die Mühe, das Thema ist zwar keine Wissenschaft, wird aber teilweise unterschätzt. Das fängt ja mit dem Kauf des Lüfters schon an. Ohne die Lüftertests (@Pascal Mouchel) artet das schnell in Probierologie aus. Da kann man viel Geld verbrennen!

Danke, dass du dich dem Thema mal angenommen hast.

Zum Thema Lautstärke:

Wenn im Sharkoon REV300 (Build von mir) der Netzteil-Lüfter mal anspringt, dann steigt die Lautstärke um 2 dB (A), quasi von 38 auf 40 und das ist unfassbar unangenehm lauter!

Da haben wir einen wesentlichen Unterschied in Wahrnehmung. Lautstärke vs. Helligkeit

Zwei dB (A) vs. 2 nits. Kann jeder mal probieren…

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Tronado

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3,659 Kommentare 1,918 Likes

Für Einsteiger ist das ganz sinnvoll, aber die sind alle bei CB. :)
Eine separate Software unter Windows war früher sinnvoll, mittlerweile hat man in fast jedem BIOS eine umfassende Möglichkeit, die Lüfter fein einzustellen.

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Casi030

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11,913 Kommentare 2,329 Likes

Jein,das Bios ist gut geworden,keine Frage, aber im Bios läuft kein Prime95, kein Grafikkartentest um die Kurver auch perfekt aus die individuelle Bedürfnisse an zu passen.

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Tronado

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3,659 Kommentare 1,918 Likes

Jede Software die im Hintergrund nicht läuft ist prinzipiell gut. Widerspreche mir nicht und mach lieber den Octane Benchmark, neu eingestellt. :)

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M
MoGas

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Spannender Artikel, gleich mal merken :). Aktuell steuere ich meine Gehäuselüfter über das BIOS, und zwar über die Temperatur am PCI-E Slot. Ich war bisher zu faul die mitgelieferten Temperatursonden anzuschließen. Vielleicht motiviert mich der Artikel mal wieder zum basteln...

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mer

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228 Kommentare 127 Likes

Nein.
Ich kann jedenfalls nicht meine Gehaeuseluefter aufgrund der GPU Hotspot Temperatur regeln im Bios.
Ebenfalls kannst du im Bios keinen "MIX" einstellen.
Also z.b. CPU Temperatur, Chipsatz Temperatur und Grafikkarten Temperatur zu einer Fankurve mixen, und die auf die Gehaeuseluefter legen!

So benutz ich das seit jayztwocents ueber fancontrol:

View image at the forums

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Tronado

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3,659 Kommentare 1,918 Likes

Ja, man kann's auch übertreiben. Bis CPU-Temp 65°C laufen alle Gehäuselüfter flüsternd mit 700 Upm, danach linear bis zu 1000 Upm, lauter braucht es keiner. Die GPU Temp geht eh nicht über 65°C und 80°C hotspot, ist uninteressant.

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Martin Gut

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7,725 Kommentare 3,538 Likes

Vielen Dank Andreas für die gute Zusammenfassung des Themas! :cool:

Bei der CPU-Temperatur finde ich eine Zieltemperatur von 60 bis 70 Grad zu tief. Bei Prozessoren mit wenig Abwärme ist das machbar. Beispielsweise bei einem i9-9900K oder einem Ryzen 7 5800X sind solche Temperaturen aber nicht erreichbar. Die Temperaturdifferenz innerhalb des Prozessors selbst ist da konstruktionsbedingt oft schon bei 40 bis 50 Grad, so dass man auch mit einer Wassertemperatur von beispielsweise 35 Grad bei über 80 Grad landet.

Als Ziel würde ich da eher 5 bis 10 Grad unter der Temperaturgrenze des Prozessors anpeilen damit die Prozessoren nicht unnötig abregeln. Bei Intel ist die Grenze normalerweise bei 100 Grad, so dass 90 Grad kein Problem sind. Bei AMD mit Grenzen von 90 bis 95 Grad sollte man dann etwa 85 Grad als Maximum anvisieren.

Tiefer ist natürlich immer schöner. Man sollte sich da aber auch keine unnötigen Sorgen machen. Wenn man etwas höhere Temperaturen zulässt, kann man die Lüfter bedeutend leiser einstellen. Die Lebensdauer der Prozessoren ist auch unter Dauerlast bei maximalen Temperaturen normalerweise über 10 Jahren. Natürlich kann immer mal ein Chip aussteigen. Mit einem normalen Betrieb kommt man aber nie so weit dass ein Prozessor wegen zu hohen Temperaturen kürzer leben würde. Auf jeden Fall ist das kein Grund, 30 Grad Sicherheitsreserve einzurechnen und schon bei 70 bis 80 Grad bedenken zu haben. Man darf Prozessoren auch bei der Temperatur betreiben, für die sie gebaut sind.

herzliche Grüsse
Martin

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Casi030

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11,913 Kommentare 2,329 Likes

@Martin Gut
Zu mindestens sollte man die Temperatur bei AMD nicht unterschätzen,sie laufen zwar 24/7 mit 90 bzw 95°C nur halt nicht mit voller Leistung.Jedes °C kostet bei AMD Takt und da sollte man schon ausloten was wichtiger ist bzw. einen guten Kompromiss finden.

Man muss halt auch sehen wofür die CPU gedacht ist,brauch ich viel CPU Leistung kauf ich keinen 5800X und in Spielen kann man den 5800X locker auf 55-75Watt Optimieren und dann bleibt dieser auch weit unter 70-80°C unter CPU Last mit z.b. CineBench.....
Ein 5950X Optimiert liefert viel Multicore Leistung und ebenfalls sehr geringe Temperaturen mit kleinen Eingriffen.

Allein deswegen ist die Softwarelösung bedeuten besser als nur im Bios ein zu stellen.

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mer

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228 Kommentare 127 Likes

Naja zwischen einem Spiel spielen, und einer Anwendung die die CPU auslastet, sind halt grundlegende Unterschiede.
Wenn ich was spiele, und mein 5900x nur 60W braucht und die GPU 320W, dann muss vorrangig die GPU gekuehlt werden, und die Lueftersteuerung soll sich an der GPU orientieren.
Wenn ich nun aber 200 Fotos exportiere und die CPU auf Volllast arbeitet, sollte sie sich an der CPU orientieren. Nicht nur fuer die CPU, sondern auch fuern Ram und Chipsatz!

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Casi030

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11,913 Kommentare 2,329 Likes

Genau,da ist das mixen über Software der Temperaturen ein großer Vorteil,besonders unter Luft.

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mer

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228 Kommentare 127 Likes

Zumal es eine anstaendig programmierte Software ist. Und kein Logitech G Hub oder Asus Armory Crate. :poop:

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Casi030

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Die ASUS Software ist doch gar nicht schlecht,Lüfter,RGB.....läuft alles ohne Problem.

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Oryzen

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AI Suite FanControl geht so, aber sie beißt sich mit dem (natürlich aktuellen) BIOS von meinem TUF-Gaming, das finde ich sehr undurchsichtig. Und das vom selben Hersteller.

Armory Crate lassen wir als BlingBling-Dingens mal bitte außen vor..., nochdazu, wo es mit jeder Bios-Aktualisierung wieder aktiviert und automatisch installiert wird, wenn man das nicht nochmals im Bios abstellt. Wenigstens funktioniert der De-Installer endlich.

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Ocastiâ

Veteran

106 Kommentare 49 Likes

das würde ich so nicht sagen, nach GPU und/oder CPU zu regeln ist ziemlich praktisch, und wenn du mit verschiedenen Bios versionen rumprobieren musst ist es eine absolute qual jedes mal die Lüfterkurve neu einzustellen.
vorallem wenn du es mit Asus's scheiss Bios zu tun hast.

PS: wenn ich eh schon dabei bin: kann sich jemand erklären warum mein rechner nach einem Biosupdate bei hoher GPU last brummt, auch wenn ich wieder das alte Bios installiere? (mit dem alten Bios allerdings deutlich leiser).

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Tronado

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3,659 Kommentare 1,918 Likes

Alle BIOSe sind im Moment schei**, Asus, Asrock, Gigabyte, vielleicht msi noch am wenigsten. Wie lange es dauert grundlegende Funktionen sauber hinzukriegen. Wenigstens die Lüftersteuerung beim Aorus ist aber gut gemacht und regelt perfekt. Wenn ich aber überlege wie selten ich zu 4770K Zeiten oder bei Z270/Z370 z.B. bei falschen RAM Einstellungen das BIOS resetten musste, sind die BIOSe echt deutlich schlechter und empfindlicher geworden.

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Ocastiâ

Veteran

106 Kommentare 49 Likes

also meine letzte erfahrung mit einem B450 Tomahawk war eigentlich recht positiv, die zwei Rog Strix Z390-E Gaming mit denen ich es zu tun habe, bzw hatte sind aber eine vollkatastrophe(warum muss alles einen eigenen Asus namen haben, der dann auch noch per update geändert wird?!?), inklusive dem bereits angesprochenen Biosupdate was aus unerklärlichen gründen die GPU zum brummen bringt.

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Megaone

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1,703 Kommentare 1,600 Likes

Top Artikel. Danke für die Mühe. Aus diesem Grund schätze ich Igorslab so.

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Danke für die Spende



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ApolloX

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