Allgemein Gaming System Testberichte

Low-Budget Gaming PC 2020: Teil 3 – Optimierung, Benchmarks und Fazit

Gesamte FPS addiert

Beim Durchführen der Benchmarks war mir schon aufgefallen, dass es ein Geben und Nehmen ist und sich je nach Spiel/Engine mal die Radeon und mal die Geforce durchsetzen konnte.

Über alle 17 Spiele gesehen liegen beide Karten unerwartet nahe beieinander und sind praktisch gleich schnell. Die Geforce hat in älteren Titeln und in Engines mit heftiger Gameworks-Integration die Nase deutlich vorn, während die Radeon in neueren Spielen mit den moderneren APIs (DX12, Vulkan) glänzen kann. Prinzipiell macht man mit beiden Karten nichts falsch und ich würde die Entscheidung wohl anhand der Ergebnisse in den jeweiligen Spielen treffen. Persönlich schätze ich die Radeon etwas zukunftssicherer und stärker ein, insbesondere auch was die Features angeht.

Zocken statt Benchen

Noch aussagekräftiger als kurze Messungen sind natürlich richtige Gaming-Sessions. Für den ultimativen „Tauglichkeitstest“ habe ich mich dann nach der Bench-Session noch hingesetzt und mir einen Eindruck von der Real-World-Performance gemacht.  Drei Spiele habe ich mir herausgepickt und folgende Erfahrungen gemacht…

Red Dead Redemption 2 (Schnitt: 68,7 FPS)
Keine nennenswerten FPS Drops und selbst in St. Denis trotz teilweise 90% CPU Auslastung größtenteils über 60 FPS. Natürlich sieht das Spiel in eher mittleren Einstellungen nicht ganz so bombastisch aus, ist aber weit davon entfernt, Augenkrebs zu verursachen. Eine einwandfreie Spielerfahrung, man kann diesen Blockbuster auf dem Budget-System durchaus genießen.

Monster Hunter World (Schnitt: 63,7 FPS)
„Mal eben“ im alten Wald ein Groß-Jagras erlegen. Das kann als Laie schon mal einige Minuten in Anspruch nehmen. Ohne Kampf und in weniger anspruchsvollen Locations sind die FPS etwas höher, aber auch in meinem anspruchsvollen Szenario hat es sich akzeptabel zocken lassen. Mit etwas reduzierteren Details (habe auf dem High Preset gespielt) ließen sich wohl auch im Kampf stabile 60 FPS erreichen.

Destiny 2 (Schnitt: 93,4 FPS)
Destiny 2 ist ebenfalls ein Spiel, welches sich nicht gut benchen lässt. Mir persönlich sagt das Spiel einfach nicht zu, aber es ist beliebt und sollte daher nicht in meinem Test fehlen. Auf der „Farm“ (Treffpunkt, an dem sich Spieler versammeln) fallen die FPS schon ordentlich in den Keller, aber in den „Missionen“ und den „Dungeons“ hat der Budget-PC absolut kein Problem damit, flüssige Bildraten bei Hohen Details zu erzeugen.

Fazit

Ich bin wirklich begeistert vom kleinen Budget-System! Keines meiner Spiele konnte den PC vor eine unlösbare Aufgabe stellen und selbst anspruchsvolle Blockbuster sind mit kleineren Kompromissen durchaus genießbar. Und damit meine ich keine ruckeligen 30 Frames bei haarsträubender Grafik, sondern tatsächlich stabile 60+ Frames bei recht ansehnlichen Details in Full HD. Hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses lässt neben der Perfomance auch die Verarbeitung wenig Anlass zur Kritik. Das günstige Raijintek Gehäuse macht optisch einen soliden Eindruck und mit angepassten Lüfterkurven ist der PC insgesamt angenehm kühl und leise.

Unter Last wurden natürlich beide getesteten Grafikkarten hörbar, aber irgendwo muss man halt auch Abstriche machen. Insgesamt kann man als Einsteiger, Casual-Gamer und E-Sportler auf jeden Fall glücklich mit dem System werden und dank des genialen Aufrüst-Pfades (siehe Ausblick) steht auch umfangreichen Upgrades nichts im Wege.

Dank der flexiblen und zukunftssicheren Plattform können vom kleinen Ryzen 3 1200 (4 Kerne ohne SMT) aus der ersten Generation bis hin zum neusten Flaggschiff in Form des Ryzen 9 3950X (16 Kerne und 32 Threads) sämtliche Ryzen CPUs verbaut werden. Voraussichtlich werden sogar die Ende 2020 erscheinenden Ryzen 4000 Prozessoren noch mit dem Mainboard kompatibel sein. Auch das kräftige 500W Netzteil lässt viele Optionen hinsichtlich einer stärkeren Grafikkarte offen. Ich habe schon konkrete Komponenten im Hinterkopf, die bei einer Aufrüstung in absehbarer Zukunft für einen ordentlichen Leistungsschub zum kleinen Preis sorgen würden.

Das vorgestellte Budget-System (allerdings mit der GTX 970 – die Radeon war nur eine Leihgabe) wird möglicherweise in zukünftigen Artikeln von mir hin und wieder mal eine Rolle spielen. Beispielsweise für Spieletests oder für andere „Spielereien“… mir ist da zum Beispiel zufällig eine zweite GTX 970 in die Finger gefallen.

Low-Budget Gaming PC 2020 – Was bekommt man für 400 Euro? | Teil 1 – Zusammenstellung

Low-Budget Gaming PC 2020 – Was bekommt man für 400 Euro? | Teil 2 – Montage

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