Gaming System Testberichte

Low-Budget Gaming PC 2020 – Was bekommt man für 400 Euro? | Teil 1 – Zusammenstellung

Die CPU – AMDs Ryzen 5 1400 für den schmalen Taler

Kommen wir nun zum Herz des Systems – dem Prozessor. Eigentlich wollte ich einen Ryzen 5 1600 verbauen, der mit 6 Kernen, 12 Threads und größerem L3 Cache wahrscheinlich auch die bessere Wahl gewesen wäre. Aber wie es sich für ein Low-Budget Projekt gehört, muss man halt nehmen, was man kriegt. Da kam mir der vorhandene Ryzen 5 1400 doch gelegen, den ich im Juli 2019 für günstige 45€ (inkl. Box-Kühler) erworben hatte. Stand März 2020 wird für diese CPU immer noch ein Preis von rund 50€ aufgerufen, weshalb ich auf jeden Fall zum Ryzen 5 1600 rate, der in der Regel nur 15-20€ mehr kostet und eine signifikant höhere Leistung bietet.

Der gewählte 1400er hat einen recht niedrigen Basistakt von nur 3200MHz und einen Singlecore Boost von 3400MHz. Wie sich herausstellte hat der Kleine aber noch ordentlich Luft für Overclocking, worauf ich im dritten Teil dann noch etwas ausführlicher eingehen werde.

 

CPU-Kühler – Raijintek Themis 120

Wenn man den kleinen Ryzen 5 mit Standard-Takt betreibt, dann reicht der mitgelieferte Stealth-Kühler natürlich absolut aus. Mit den gerade angesprochenen 3200MHz Boost auf allen Kernen fällt der Takt jedoch sehr sparsam aus und zum Spielen sind ein paar hundert Megahertz mehr durchaus willkommen. Beim Overclocking geht dem kleinsten AMD Kühler dann aber buchstäblich die Puste aus und gerade im Hinblick auf zukünftige Aufrüstungen habe ich mich von vorn herein für eine potentere Kühllösung entschieden. Zunächst hatte ich für 5€ einen ungenutzten AMD Wraith Spire LED Kühler ergattert.

Bis zu einem gewissen Punkt hat dieser auch vollkommen ausgereicht und konnte mit guter Performance, annehmbarer Lautstärke und hübscher Optik punkten. Ab einem gewissen Takt waren annehmbare Temperaturen jedoch nur noch mit recht hoher Lautstärke erreichbar, weshalb ich letzten Endes doch zu einem Zubehör-Kühler gegriffen habe. Ein großer Tower-Kühler von namenhaften Premium-Herstellern hätte nun aber ebenso den Rahmen gesprengt, wie eine teure AIO Wasserkühlung. Und von den üblichen Budget-Kühlern habe ich die meisten schon in den Fingern gehabt…

Also habe ich – passend zum Gehäuse – gleich noch einmal in das Regal von Raijintek gegriffen und den Themis 120 gewählt. Man muss ja schließlich seinen Horizont auch mal erweitern. Für die Montage auf dem gegenständlichen AM4 Sockel war noch ein zusätzliches Upgrade-Kit nötig, mit dem der Kühler dann leider nur (auf alte AM3 Weise) „horizontal“ montiert werden kann. Dies hat zur Folge, dass er der Kühler bei gleichzeitiger Belastung der Grafikkarte die warme Abluft selbiger ansaugt, was sich wiederum nicht besonders positiv auf die CPU Temperatur auswirkt.

In einem gesonderten Test habe ich den Kühler mit einer Bastel-Lösung vertikal montiert bekommen, was unter Gaming-Last zu einer Minderung der CPU-Temperatur von über 10°C geführt hat. Mit einer anders geformten Lösung (wie beispielsweise Noctua sie verwendet) würde der Kühler also deutlich besser funktionieren und kann daher nur für die Montage auf Intel Systemen eine Empfehlung von mir bekommen. Das ist wirklich sehr schade, denn der Kühler selbst ist tadellos verarbeitet und bietet für den kleinen Geldbeutel eine sehr gute Kühlleistung bei annehmbarer Lautstärke.

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