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LG UltraGear 45GX90SA und 39GX90SA im Anmarsch – OLED, 800R-Krümmung und WebOS direkt am Schreibtisch

LG versucht sich mal wieder an einer Kreuzung, die irgendwo zwischen Gaming-Monitor, Smart-TV und OLED-Selbstverwirklichung verläuft. Herausgekommen sind zwei neue UltraGear-Modelle, die sich mit gebogener Haltung, hohem Tempo und smarter Streaming-Kompetenz präsentieren – für Menschen, denen selbst High-End noch zu normal ist.

Zwei Größen, ein Innenleben

Beginnen wir mit dem Offensichtlichen: Die beiden Modelle hören auf die wenig einprägsamen Namen 45GX90SA und 39GX90SA. Wie so oft bei LG folgt auf die kryptische Nomenklatur ein eher pragmatisches Konzept: gleiche Technik, unterschiedliche Diagonale. Der 45er bringt (Überraschung) 45 Zoll mit, der 39er bleibt bei 39 Zoll. Beide sind in 21:9 ausgelegt, bieten eine native Auflösung von 3440×1440 Pixeln (WQHD) und setzen auf OLED-Panels mit 800R-Krümmung. Wer sich darunter nichts vorstellen kann: Das Ding ist so gebogen, dass man sich fast selbst sieht, wenn man frontal draufstarrt.

OLED mit Dampf – 240Hz, 0,03ms und ordentlich Kontrast

Auf der technischen Seite gibt’s wenig zu meckern, wenn man bereit ist, OLEDs Eigenheiten zu akzeptieren. LG verspricht eine Spitzenhelligkeit von bis zu 1300 Nits – die aber nur punktuell im HDR-Betrieb aufblitzt. Der Normalzustand liegt laut Datenblatt eher bei 250 bis 275 Nits, was nicht gerade als Lichtkanone durchgeht. Immerhin: Der Kontrast wird mit 1.500.000:1 angegeben, was OLED-typisch für tiefe Schwarzwerte spricht. Die Reaktionszeit liegt bei absurd schnellen 0,03 Millisekunden (GtG), und auch die Bildwiederholfrequenz kann sich mit bis zu 240Hz sehen lassen – sofern die GPU mithält, was angesichts der nativen Auflösung eher selten der Fall sein dürfte.

Krümmung mit Konsequenz

Die erwähnte 800R-Krümmung ist kein modischer Designausflug, sondern eher eine Kampfansage an alle, die bisher dachten, 1000R sei das Limit. Wer also einen Bogen um den Bildschirm machen will, bekommt hier ein Display, das sich dem Sichtfeld so stark annähert, dass periphere Wahrnehmung praktisch zur Hauptsache wird. Das funktioniert hervorragend bei Spielen aus der Ego-Perspektive oder Rennsimulationen. Für Tabellenkalkulationen mit 30 Spalten bleibt’s hingegen ein ergonomischer Kompromiss.

WebOS – Smart-TV trifft Monitor

Ein echtes Alleinstellungsmerkmal ist die Integration von WebOS. Das Betriebssystem, das sonst in LGs Fernsehern wohnt, hat hier Einzug in die Monitorwelt gehalten. Streaming-Dienste wie Netflix, Prime Video oder YouTube lassen sich direkt vom Monitor abrufen, ohne dass ein PC beteiligt sein muss. Selbst Cloud-Gaming über Dienste wie GeForce NOW oder Xbox Cloud ist denkbar. Ob das Ganze nun der neue Trend oder eher ein nettes Gimmick ist, bleibt abzuwarten. Zumindest als Notlösung für den Feierabendstream taugt’s.

Design mit Gaming-Touch – RGB und Anschlüsse

Optisch bleibt LG sich treu: futuristischer Look, auffällige Rückseite mit RGB-Elementen und ein stabiler Standfuß, der allerdings einiges an Platz beansprucht. Anschlussseitig ist man erwartungsgemäß gut aufgestellt – HDMI 2.1 dürfte gesetzt sein, DisplayPort ebenso. Details zur USB-C-Integration oder einem KVM-Switch spart sich LG bisher, was bei der angepeilten Zielgruppe verwundert. Aber vielleicht wurde die Prioritätenliste diesmal von der Marketingabteilung geschrieben.

Preisgestaltung: Enthusiastenzoll

Nun ja, günstig war LG noch nie – vor allem nicht im OLED-Segment. Der 39-Zöller geht für 1.599 US-Dollar über den Tresen, der 45-Zöller liegt bei 1.699 US-Dollar. Dafür bekommt man immerhin ein Stück Technik, das irgendwo zwischen Monitor und Fernseher pendelt und sich dabei in keine der beiden Kategorien so richtig einfügt. Wer sich für diese Displays entscheidet, muss also nicht nur Platz auf dem Schreibtisch, sondern auch Spielraum auf dem Konto einplanen.

Technische Daten im Überblick

Modell 45GX90SA 39GX90SA
Diagonale 45 Zoll 39 Zoll
Auflösung 3440 x 1440 (WQHD) 3440 x 1440 (WQHD)
Panel OLED OLED
Bildfrequenz bis 240 Hz bis 240 Hz
Reaktionszeit 0,03 ms (GtG) 0,03 ms (GtG)
Helligkeit 250 bis 1300 Nits 250 bis 1300 Nits
Kontrast 1.500.000:1 1.500.000:1
Krümmung 800R 800R
G-Sync kompatibel kompatibel
WebOS ja ja
Preis (USA) 1.699 USD 1.599 USD

LG baut zwei Monitore für Menschen, denen klassische Monitore zu langweilig und Fernseher zu groß sind. OLED, 240Hz und WebOS unter einem Gehäuse sind eine interessante Kombination – wenn man bereit ist, sich auf die Biegung und die Preisklasse einzulassen. Bleibt nur zu hoffen, dass sich der Bildschirm im Alltag so rund anfühlt wie seine Form verspricht.

Source: LG, LG

 

Kommentar

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hansmuff

Mitglied

93 Kommentare 60 Likes

Bei der Größe muss es für mich aber 3840x1600 sein bei dem 39" und volle 4K bei 45". Ich habe einen LG 3840x1600 mit 38" und bin sehr zufrieden, aber runter in der Auflösung wollte ich nicht gehen. Ist das ein OLED Dingen? Meiner ist IPS.

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T
TeKila

Mitglied

32 Kommentare 13 Likes

Die Auflösung empfinde ich bei der Größe als etwas zu gering. Unter 110 ppi ist selbst für meine alternden Augen dann doch deutlich grob körnig.
Abgesehen davon wäre mir die Krümmung auch zu hoch, zumindest für die Doppelnutzung mit WebOS

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Bananaz

Neuling

6 Kommentare 1 Likes

Ich warte ja immer noch auf den 45 5k2k Monitor von LG

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Hoebelix

Mitglied

76 Kommentare 63 Likes

Hört sich nach dem 38WR85QC an - den habe ich auch seit knapp nem halben Jahr.
Hab lange gehadert ob ich nicht doch nen OLED will, aber die Vernunft hat gesiegt, da ich auch viel an dem Monitor arbeite.
Habe die Entscheidung nicht bereut, der 38WR85QC ist ein Traum!

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s
scotch

Veteran

185 Kommentare 155 Likes

Leider gibt es in der QHD+ Auflösung noch keine OLED Panels auf dem Markt. Da warte ich auch drauf. 3840x1600 auf 37-39 Zoll wäre nice!

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Samir Bashir

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