Spulengeräusche als lästige Nebenerscheinung
Wie bereits in eingen Foren erwähnt wurde, neigen die Grafikkarten mit dem Kühler von aquacomputer zu starken Spulengeräuschen unter wechselnder Last, dies hat mich leider auch getroffen, deswegen wurde hier noch einmal der Kontakt zu aquacomputer gesucht, hier wurde mit dann entsprechend weitergeholfen, in dem mir die neue Revision der Anleitung und weitere Kühlpads zugesendet wurden – hier wieder ein großes Lob an den Support für die schnelle Antwort und Hilfe/Unterstützung.
Der Kühler wurde nun nach der neuen Anleitungsrevision mit den zusätzlichen Pads montiert, dies sorgte dafür, dass sich das Spannungswandelergeräusch etwas verschoben hat:
- Vor dem erneuten Umbau: im Stresstest vom AMD Treiber nicht höhrbar, Timespy extrem höhrbar, Spiele extrem hörbar
- Nach dem erneuten Umbau (zusätzliche Pads): im Stresstest vom AMD Treiber nicht höhrbar, Timespy sehr leise höhrbar, Spiele extrem hörbar
Audio-Dateien zum Vergleich
Zunächst erst einmal zum Vergleich die Aufnahme des Sytems im Idle:
Lädt man z.B. Biomutant, dann hört sich das während des Ladebildschirms dann so an:
Während des Spiels ändert sich die Tonlage noch einmal, je nach den erreichten FPS-Werten
Die Spannungswandlergeräusche sind hierbei unabhängig von den fps und der MHz der GPU. Im 2D-Betrieb extrem leise höhrbar, wenn man mit dem Ohr direkt an der GPU hängt (wer tut das schon – dies dient nur als kleine Randnotiz für ganz empfindliche Ohren). Auch der Hinweis, dass man über die Lockerung der Schrauben der Backplate diese Geräuschkulisse reduzieren könne, brachte bei mir leider keine Besserung. Der Kühler von Alphacool agierte hier im direkten Vergleich viel unauffälliger. Da gibt es leichtes Spuelenfiepen wirklich nur bei sehr hohen FPS-Zahlen, jedoch weniger als beim Gegenstück von aquacomputer.
Artikel von igorsLAB zum Thema Ursachen des Spulenfiepens
Um zu verstehen, warum überhaupt etwas fiept, darf ich mich mal an Igors Artikel „Bei Dir fiepts wohl! Ein kleiner Grundkurs zu nervigen Spulengeräuschen und noch nervigeren Zeitgenossen“ bedienen und das Wichtigste rausgreifen. Schauen wir uns dazu kurz mal an, wieso diese Spulen überhaupt auf dem Mainboard und der GPU, sowie auf vielen anderen elektronischen Geräten zu finden sind: Kurzgesagt sind es meistens Längsspulen zur Drosselung oder Glättung. Wir brauchen sie beispielsweise in einem Wandlerstromkreis von z. B 12 V auf 1,2 V oder weniger für eine GPU. Die Aufgaben dieser Spulen sind also folgende:
– Begrenzung des Anlaufstroms (unendlich hoch vs. berechnet)
– Speichern von Energie im Magnetfeld
– Induktion einer Gegenspannung
Anhand des obigen Bildes könnt ihr sehr vereinfacht sehen, wie eine grundlegende Spannungswandlung aufgebaut ist. Die Spule sorgt bei einem PWM-geregelten Stromkreis dafür, dass Strom weiter fließt, obwohl der MOSFET schon nichtleitend ist (Energiespeicher mit Medium Magnetfeld). Es gibt verschiedene Bauformen, wie Ringkernspulen oder Kapselspulen. Darüber hinaus haben Spulen oft verschiedene Dinge im Kern, die ihre Eigenschaften beeinflussen. Dort gibt es Eisenkerne (Ferrit), Pulverkerne und noch so Einiges mehr. Eine wichtige Kenngröße bei einer Spule ist allerdings ihre Resonanzfrequenz, also ab wann sie beginnt, physikalisch zu schwingen.
Liegt diese Frequenz bei den in diesem Zeitpunkt wirkenden Parametern im hörbaren Bereich (50 Hz bis 20 KHz), dann nehmen wir das als Spulenfiepen wahr. Hervorgerufen wird das durch die so genannte Lorentzkraft. Diese beschreibt eine Wechselwirkung aus drei physikalischen Kenngrößen: Stromrichtung, Magnetfeldrichtung und: TAADAA: Lorentzkraftrichtung! Genau hier ist der Hase im Pfeffer begraben! Die Lorentzrichtung sorgt nämlich für die mechanische Bewegung in der Spule und da drin ist quasi kaum Platz. Die Wicklungen der Spule stoßen also ans Gehäuse und an den Kern und verursachen dadurch das Spulenfiepen, das eigentlich eher eine Art Spulenkrampf ist.
Alles schön und gut, aber was machen wir oder wo bleibt man hilflos?
- Eigentlich ist Spulenfiepen kein Reklamationsgrund, weil es eine elektrotechnische Gesetzmäßigkeit und Normalität ist. In der Realität wird eine fiepende Grafikkarte aber trotzdem oft zurück genommen.
- Das Tauschen des Netzteils kann die Betriebsparameter mit etwas Glück so verändern, dass die Resonanzfrequenz nicht erreicht wird, oder für den Geschädigten eine eher angenehmere Frequenz erreicht.
- Mehr oder weniger Kühlung (Längenausdehnungskoeffizient) des Spulenmaterials kann sich positiv auf das Fiepen auswirken. Deshalb werden Spulen meist nicht zu extensiv gekühlt.
- Frame Limiter oder auch VSync können dabei helfen, das Fiepen zu verringern, weil die Spule nicht 300 mal pro Sekunde angesteuert wird, sondern z.B. nur 60 mal.
20 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Mitglied
Veteran
Mitglied
Neuling
Veteran
Veteran
Mitglied
Neuling
Mitglied
Urgestein
Veteran
Mitglied
Urgestein
Mitglied
Mitglied
Urgestein
Urgestein
Mitglied
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →