Zusammenfassung
Weiße Karte, weiße Weste? Fast, denn wirkliche Fehler leistet sich der Hersteller bis auf den beschnittenen Chip (für den er ja nichts kann) nicht. Im Gegenteil, es ist allein schon durch die Änderung der Spannungswandler auf acht echte Phasen mit gescheiten Spulen eine insgesamt bessere Karte geworden, die deutlich leiser als die GeForce GTX 1080 Hall of Fame agiert und dabei immer irgendwie auch noch bei der Performance einen gewissen Anschluss halten kann.
Natürlich hatten wir extremes Glück in der GPU-Lotterie, denn es war der berühmte Sechser mit Zusatzzahl und Eichenlaub. Die mit unter 1.1 Volt und Luftkühlung dauerhaft erzielten 2152 MHz sind sicher ein Ausnahmefall, haben aber beim Testen so richtig Spaß gemacht. Wer auf Weiß steht und der Platine auch optisch einen gewissen Suchtfaktor nicht absprechen kann, darf gern zugreifen, wenn er denn eine bekäme.
Nach unseren Informationen ist mittlerweile auch die Liefersituation bei Nvidia-Partnern arg limitiert und seit Weihnachten wurde auch nichts mehr in nennenswerten Stückzahlen verschifft. Das ist insofern bitter, als diese Karte eine wirklich empfehlenswerte Lösung gewesen wäre.
Pro |
Ausgeglichen |
Kontra |
---|---|---|
– interessantes Design – gute Spannungsversorgung – hoher OC-Spielraum – kaum Spulenfiepen – kühl |
– OC nur per Software – Geräuschpegel unter Last |
– kein semi-passiv Modus – etwas brummige Lüfter – relativ schwer und groß |
Fazit
Hierfür jetzt einen Kauftipp zu verteilen, wäre fast schon Hohn, denn wie kann man etwas empfehlen, was es faktisch aktuell ja gar nicht erst zu kaufen gibt? Deshalb haben wir auf unseren Editors‘ Choice zurückgegriffen, denn die Karte ist schon außergewöhnlich genug, um den Hersteller wenigstens auf diesem Weg ein Lob auszusprechen. Die aktuelle UVP von 490 Euro ist natürlich angesichts der Verfügbarkeit eher Makulatur, aber ändern können wir daran erst einmal nichts.
Es ist und bleibt natürlich eine beschnitte GeForce GTX 1080, die es aber auch nicht zu kaufen gibt. So gesehen, relativiert sich das auch wieder, wenn auch ungewollt. Bleibt zu hoffen, dass die Mining-Blase irgendwann platzt, sonst ist das Gaming am PC irgendwann mausetot. Ok, dann kommen als Nächstes vielleicht auch noch die Konsolen unter die Räder, wundern würde es uns wohl eher nicht.
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